Spielberichte

Der Spielbericht Relegation A-Liga Limburg/Weilburg 2013/2014 2. Spieltag

5 : 1
SG Selters II Stadion:
Datum: 09.06.2014 15:00 Uhr
Schiedsrichter: unbekannt
Zuschauer: -
SV Wolfenhausen
Die Aufstellungen
Gendritzki, Eufinger, Ries, Knödler, Schallert, Spitzlay, M. Blazquez (46. C. Blazquez, 71. Hengesbach), Roos (90. + 2. Meier), Walli, Gotthardt. Heinz, L. Fink, Erbe, Lengwenus, Höpp (34. P. Fink), Lommel, Rucker, Zuber, Basar, Scheder (40. Karadag), Demirtas,
Auf der Auswechselbank
unbekannt unbekannt
Die Trainer
unbekannt unbekannt
So fielen die Tore
1:0 Christian Roos (7.), 2:0 Vincent Gotthardt (28.), 3:0 Vincent Gotthardt (54.), 4:0 Lars Schallert (71., direkt verwandelter Freistoß), 4:1 Marcel Scheder (79.), 5:1 Christian Roos (87.) -
Schiedsrichter: Christian Schuster
1. Assistent: Lukas Kollig
2. Assistent: Felix Dutschmann
Zuschauer: 430
-
Der Spielbericht von flw24.de: Claus Coester

Unter dem Strich eine klare Sache, die in kurzer Schlussphase auf des Messers Schneide stand

Bild: Selterser Strippenzieher Markus Penner

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Selters-Coach Patrick Jahn hatte im Vorfeld mit Galgenhumor festgestellt:"Wir haben nach dem 0:3 keine Chance und die wollen wir nutzen." Selbstverständlich verfügte er im Bewusstsein der läuferischen und technischen Fertigkeiten seines Teams über so viel Realitätssinn, dass er die Aussicht, den Spieß noch umzudrehen, nicht der Quadratur des Kreises gleichsetzte.

 

Auf der anderen Seite wusste Mike Lengwenus, der Wolfenhäuser Spielertrainer, sehr wohl, wovon er nach dem überraschend deutlichen Hinspielergebnis redete:"Erreicht haben wir noch nichts." Dass er damit zum Propheten werden sollte, hätte er sich und seiner Mannschaft allerdings am wenigsten gewünscht.

 

Personell standen sich die Formationen fast identisch gegenüber wie im Vorspiel. Die Gastgeber boten Lars Schallert von Beginn an auf und mit Marc Blazquez präsentierte Patrick Jahn seinen heutigen Überraschungspromi und hatte einen weiteren Trumpf aus dem Hut gezaubert.

 

Die Marschroute der Reservisten war auch sogleich erkennbar. Schnellles Spiel, viel Laufarbeit mit halblangen Pässen in die Tiefe mit den Adressaten Roos, Gotthardt, vornehmlich über die linke Seite, der Tribünenseite, wo sich fast das gesamte Publikum im Schatten knubbelte.

 

Inszenierer der meisten Offensivattacken war Markus Penner, der an diesem Tag die guten Selterser Akteure überragende Spieler. Penner war stets anspielbar, über ihn liefen bis zum Pausenpfiff fast alle Angriffe und so hatte er die mit Abstand meisten Ballkontakte.

 

Dass es trotz des Überangebots an Selterser Offensivbewegungen zu lediglich zwei Toren bis zur Pause reichte, lag an verschiedenen Faktoren. Die Gästeabwehr hielt noch dicht und Keeper Julian Heinz erwies sich ein um das andere Mal in Eins-zu-Eins-Situationen als Meister (3. Vincent Gotthardt, 14. Yannick Walli, 29. Vincent Gotthardt, 44. Yannick Walli).

 

Das frühe Tor spielte Jahns Elf freilich in die Karten. Nach Kombination über Penner und Gotthardt beförderte Christian Roos quasi im Nachklapp den Ball ins Netz. Ein typisches Roos-Goal. Das 2:0 besorgte dann Vincent Gotthardt gleich nach der vom Unparteiischen gegönnten Trinkpause.

 

Wo waren die Wölfe? Die spielten selbstverständlich mit, mussten sich allerdings auf die Defensive beschränken, kamen bis zum Seitenwechsel nur zu zwei Möglichkeiten, die annähernd als Chance bezeichnet werden können. Zum einen steht auf dem Notizblock ein Kopfball von Halil Basar (25.), zum anderen ein Konter über Marcel Scheder, der im Sande verlief (41.).

 

Die Wassermänner hatten ab der 46. Minute keinen Anlass, die Methode zu ändern. "Wir müssen dennoch Geduld haben" hieß des Trainers Rezept. Die musste zunächst nicht lange geübt werden. Der lauffreudige Gotthardt markierte bald seinen zweiten Treffer. Einmal hin und einmal her, die Ecke ausgeguckt und schon zappelt die Kugel im Netz. Damit stand es Pari.

 

Die 70. Minute bedeutete so etwas wie einen Donnerschlag. Nicht dass sich meteorologisch ein Gewitter ankündigt hätte. Nein, es "schallerte" am Winterholz. Nicht weit vom Mittelkreis wurde ein Freistoß verhängt. Die Vollversammlung um den 16er wartete auf alles andere als das, was kam. Lars Schallert nahm Maß und donnerte den Ball zum 4:0 unter das Queraluminium. Der Schütze überstand die Erdrückungsattacke seiner Mitspieler. Zu diesem Zeipunkt schien das "Wunder von Selters" Wirklichkeit.

 

Dass es noch einmal spannend wurde, ist einerseits einer kurzen Unaufmerksamkeit, andererseits dem tapferen Aufbäumen der Wölfe zu verdanken. Marcel Scheder setzte sich gegen zwei Spieler am rechten Strafraum durch und netzte ein zum 4:1. (79.).

 

In die Verlängerung wollte keiner und so spielte Wolfenhausen einen weiteren kecken Angriff. Wer weiß, ob nicht Halil Basars Kopfball nach Scheders Freistoßflanke den Wassermännern einen Kälteschock versetzt hätte? Der Kopfball des Wolfenhäuser Spielgestalters strich über das Tor. (82.). Ein weiteres Schedersolo ließ den Gastgeber bangen (83.).

 

Das alles erlösende 5:1 blieb dann in der 87. Minute Christian Roos vorbehalten. Wolfenhausen versuchte ein Letztes und entblößte die Defensive komplett. Selters versäumte es - ungestraft -, bei mehreren Gegenstößen das 6:1 zu machen. Auf beiden Seiten waren die Kräfte bei der Bullenhitze auf dem Nullpunkt angelangt. Der Abpfiff erlöste alle. Selters II befand sich im siebten Himmel.

Aktueller Spieltag: 2. Spieltag

SG Selters II - SV Wolfenhausen 5 : 1