Torfestival nach Pausenrückstand: Haberzettl Doppelpack sorgt für Eisbachtaler Wende

Vor allem in der ersten Halbzeit scheiterten die Eisbachtaler um Marvin Kleinmann (rechts) immer wieder an der engmaschigen Abwehr der Gäste um Jan Marc Heuten (links)

Für den neutralen Zuschauer waren die acht Tore ein Fußballfest. Für Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt war es dagegen ein falscher Film bis zum Halbzeitpfiff. Der Eisbachtaler 5:3 (0:2)-Heimsieg gegen eine teilweise sehr hart zu Werke gehende SG Altenkirchen/Neitersen war vor allem für die heimischen Fans zunächst ein Wechselbad der Gefühle.

Sportfreunde Eisbachtal - SG Altenkirchen/Neitersen 5:3 (0:2)

Die Eisbären begannen wie gewohnt: Optisch präsentierten sie sich vom Anpfiff weg als präsenter, während die Gäste aus Altenkirchen und Neitersen vor allem in der Defensive gefordert waren. Den Kombinierten gelangen nur wenige Entlastungsangriffe, die aber allesamt die Eisbachtaler Hintermannschaft vor ernsthafte Probleme stellte. So auch nach zehn Minuten: Marco Scholz war über die rechte Seite durchgebrochen, brachte den Ball mit Druck nach innen, wo Eisbachtals Kapitän Manuel Haberzettl den Ball unglücklich ins eigene Tor verlängerte (10.).

Seine Mannschaftskollegen präsentierten sich hiernach jedoch keineswegs geschockt. Die SFE-Kicker suchten vielmehr weiterhin den Zug zum Tor, der Anschlusstreffer wollte zunächst aber nicht gelingen - trotz einiger hochwertiger Torchancen. So zeigte sich Lukas Reitz zu eigensinnig und schloss zu schwach ab, statt den Ball querzulegen (20.).  Moritz Hannappel fand danach seinen Meister im glänzend aufgelegten SG-Keeper Dennis Lammert (25.), der unmittelbar danach bei einem gefährlichen Schlenzer von Jonas Hannappel nicht eingreifen musste. Brenzlige wurde es da schon nach einer Eisbären-Ecke, nach der SFE-Kapitän Manuel Haberzettl am Gästetorwart scheiterte. Nach der erneuten Ecke forderten die Eisbachtaler lauthals einen Strafstoß, nachdem Altenkirchens Jan Marc Heuten nach einem Schuss von Moritz Hannappel den Ball diskussionswürdig mit dem Arm von der Linie beförderte (28.). Was den Gastgebern bei ihren Torchancen nicht gelang, das machten die Gäste auf der anderen Seite besser: Andre Fischer verwertete einen Konter sehenswert (40.).

In der Halbzeit fand Trainer Marco Reifenscheidt bei den Eisbachtalern scheinbar die richtigen Worte, wie er nach dem Schlusspfiff erklärte: "Wir haben uns ins der Pause darauf eingeschworen, dass es nicht sein kann, dass wir so ein Spiel gegen Engers abreißen und dann 2:0 gegen Altenkirchen zurückliegen." Den Auftakt zu einer imposanten Aufholjagd startete Manuel Haberzettl mit einem Doppelpack: Zunächst verwandelte er einen an Lukas Reitz verursachten Foulelfmeter sicher (49.), bevor er nach einem Freistoß die Verwirrung im Altenkirchener Strafraum ausnutzte (55.). Masaya Omotezako nach Vorlage von Tobias Schuth (64.) und Schuth selbst nach einem mustergültig vorgetragenen Konter über Manuel Haberzettl, Moritz Hannappel und Lukas Reitz (75.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe, bevor SG-Keeper Dennis Lammert einen strammen Schuss von Jannik Ernet mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. Altenkirchen hatte noch zweimal die Gelegnheit um zu verkürzen (82., 83.) Spannend wurde es dann noch einmal nach einem Fehlpass von Jannik Ernet, der Altenkirchens Julian Holzinger das 4:3 ermöglichte (90.). Doch wenige Augenblicke später stellte Lukas Reitz den alten Abstand wieder her (90.+1) und sorgte somit für strahlende Gesichter im Eisbachtaler Lager.

SF Eisbachtal: Erbse – Kleinmann, Haberzettl, Julian Hannappel – Jonas Hannappel (80. Dietz), Zabel (13. Omotezako), Ernet – Röhrig – Reitz, Stahlhofen (56. Schuth), Moritz Hannappel.

SG Altenkirchen/Neitersen: Lammert – Eckenbach (87. Olberz), Holzinger, Binot, Heuten, Weßler – Fischer, Gahlmann, Stein – Peters, Scholz (89. Kizilcan).

Tore: 0:1 Haberzettl (10., Eigentor), 0:2 Fischer, 1:2, 2:2 beide Haberzettl (49., FE; 55.), 3:2 Omotezako (64.), 4:2 Schuth (76.), 4:3 Holzinger (90.), 5:3 Reitz (90.+1).

SR: Amir Amirian (Wiesbaden).

Zuschauer: 120.