Starkes Zeichen von der Insel

Über den flw-Tellerrand hinaus

„Peace for Paris“ (Frieden für Paris) nannte Jean Jullien sein Bild

Die mörderischen Attacken von Paris haben in der europäischen Gesellschaft eine unvergleichliche Solidarität hervorgerufen. Ob in Deutschland oder anderswo, überall wird Flagge gezeigt. Und das ist gut so. Auch wenn Kritiker jetzt einwerfen, die Ereignisse würden nach gewisser Zeit in den Hintergrund oder aus dem Bewusstsein treten - was ein ganz natürlicher Prozess ist - erleben wir hier ein Verhalten mit bedeutender symbolischer Wirkung.

Auch seitens des DFB waren ähnliche Zeichen bei dem dann aus bekannten Gründen abgesagten Länderspiel von Hannover vorgesehen. Die schwarzen Fahnen des Verbandes, die vor dem Stadion gehisst waren, haben nicht vergeblich geweht.

Am gleichen Abend spielte im Wembley-Stadion England gegen Frankreich. Dabei gerieten das Ergebnis von 2:0 und die Tatsache, dass Wayne Rooney nach langer Ladehemmung mal wieder getroffen hatte, zur Randnotiz. Der eigentliche Sieg der Three Lions bestand darin, dass von 90 tausend Kehlen die französische Hymne angestimmt wurde und die Arena blau-weiß-rot in den Londoner Abendhimmel strahlte.

Am kommenden Wochenende wird in den europäischen Arenen nach der Länderspielpause wieder routinemäßig der Klubfußball rollen. Show must go on. Auch das ist gut so. Bei allen Spielen der Premier League wird dann auf Vorschlag des englischen Fußballverbandes die Marseillaise erklingen. Ein wunderbares Zeichen von Solidarität.