Der Pokal-Wahnsinn geht weiter - Der Underdog gewinnt vor 800 Zuschauern!

Als Drittliga-Schiedsrichter Benedikt Kemkes aus Thür aus dem Rhein-Ahr-Kreis das Rheinlandpokalspiel  zwischen der SG Hoher Westerwald Niederroßbach/Emmerichenhain und dem zwei Klassen höher spielenden Team aus der Rheinlandliga, Sportfreunde Eisbachtal, anpfiff, hatte die SG schon etwas Einmaliges geschaffen und war als erster A-Ligist überhaupt in der Geschichte des Rheinlandpokals in ein Viertelfinale eingezogen.

Als der umsichtige Referee nach etwas mehr als 90 Minuten vor über 800 Zuschauern das Spiel abpfiff, hatte die SG Hoher Westerwald Niederroßbach/Emmerichenhain mit 2:1 die Oberhand behalten und hat damit ihre in die Historie eingehende Erfolgsgeschichte weiter fortgesetzt mit dem Einzug ins Halbfinale. Hier wartet mit dem Bezirksligisten TUS Oberwinter ein weiterer unangenehmer Gegner in 2016 auf, der ebenfalls sensationell den Oberligisten SV Mehring mit 2:0 nach Hause schickte.

„Es war von der ersten Sekunde an ein Spiel auf Augenhöhe, dass die SG HWW durch enormen Einsatz und Kampfeswillen bis hin in die Schlußminuten offen gestalten konnte und so den Zwei-Klassen-Unterschied wett machte“ so SG Vorstandsmitglied Rainer Wendland.

Konnte man sich in der ersten Halbzeit weitgehend neutralisieren, dass Geschehen spielte sich ohne nennenswerte Chancen zwischen den Strafräumen ab, so sollte die zweite Hälfte dann doch etwas mehr an Fahrt aufnehmen.

Spätestens nach dem 1:0 durch Goalgetter David Quandel in der 60. Minute, der geschickt aus dem Mittelfeld angespielt worden war und Dank seiner Schnelligkeit der Abwehr das Nachsehen gab und den Ball am spät reagierenden Torhüter der Sportfreunde vorbei ins Tor schießen konnte, zog das Spiel deutlich an.

Nun begann die beste Phase der Sportfreunde, die die SG Abwehr ein um das andere Mal in Bedrängnis brachten. So fiel dann auch in der 72. Minute der gerechte Ausgleich durch Robin Stahlhofen, der beherzt aus ca. 18 Metern abzog und dem guten Torhüter Schalles keine Chance ließ. Danach hielten die Sportfreunde die Zügel weiter in der Hand, ohne sich aber wirklich klare und Nennenswerte Chancen zu erarbeiten.

Als sich eigentlich alles schon auf eine Verlängerung eingestellt hatte, wurde erneut David Quandel nach einem tollen Anspiel aus dem Mittelfeld, gegen eine allerdings auch hochstehende Mannschaft der Sportfreunde, auf die Reise geschickt und ließ Keeper Heinz erneut keine Chance und schob zum 2:1 ein.

Als dann kurze Zeit später das Spiel beendet wurde, brachen alle Dämme und es folgten ein paar schöne Stunden im Sportheim in Niederroßbach wo dieses historische Ereignis entsprechend gefeiert wurde.

„Wir sind natürlich total stolz auf unser Team und das Erreichte. Das ist wirklich sensationell. Trotzdem gilt es auch nach solch einem Spiel auf dem Boden zu bleiben und den Schalter wieder umzulegen. Der Fokus bleibt nach wie vor auf den Gewinn der Meisterschaft gerichtet. Am Sonntag steht uns mit der SG Alpenrod ein ebenso unangenehmer Gegner wieder vor der Brust. Hier tut man gut daran sich wieder auf den Ligaalltag zu konzentrieren. Aber auch das sollte dieser tollen Truppe gelingen“ so Wendland.

Ein großer Dank sei an dieser Stelle auch noch einmal an all die fleißigen Helfer gerichtet, die vor, während und nach dem Spiel so tolle Arbeit geleistet haben.

SGHWW: Schalles, Kolb, Göbel, Sarholz, Juranovic, Golik, Bese, Haas, Quandel (90. Rexhaj), Pavelic, Hensel 

Sportfreunde: Heinz, Hundhammer, Schräder, Schlimm, Lauter, Haberzettl, Olbrich, Ernet (70. Kögler), Schuth, Stahlhofen, Acquah