Über den Tellerrand geblickt: FLW24 zu Besuch beim Wiesbadener Liliencup

Auswechselbox des SV Wehen Wiesbaden. (Foto: Dieter Bäbler)

Die Fans des FC St. Pauli reisen auch für den Nachwuchs an. (Foto: Dieter Bäbler)

Der SV Wehen Wiesbaden vor dem ersten Spiel. (Foto: Dieter Bäbler)

Eröffnungsspiel SV Darmstadt 98 - SV Wehen Wiesbaden. (Foto: Dieter Bäbler)

Erste Teilnahme am Liliencup für den FC Royal Antwerpen. (Foto: Dieter Bäbler)

Präsentation der teilnehmenden Mannschaften. (Foto: Dieter Bäbler)

Eine tolle Kulisse beim diesjährigen Liliencup in Wiesbaden. (Foto: Dieter Bäbler)

Vorrundenspiel Mainz 05 - VfB Stuttgart. (Foto: Dieter Bäbler)

Fanbande des FC St. Pauli und Auswechselbox von SK Rapid Wien. (Foto: Dieter Bäbler)

Endlich war es wieder soweit. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause fand am Wochenende die bereits 28. Auflage des Wiesbadener Liliencups statt. Austragungsort war die schöne Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Und es war angerichtet, denn man merkte: Alle hatten „richtig Bock“. Auch der starke Schneefall einen Tag vor dem Turnier hatte keine Auswirkungen, denn die Halle war nahezu proppenvoll und die Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Nachwuchstalente, hochklassiger Fußball, Spitzenatmosphäre und Top-Organisation. Der Wiesbadener Liliencup genießt nicht nur hierzulande einen ausgezeichneten Ruf und zählt zu den ganz besonders attraktiven Sportveranstaltungen Wiesbadens. Auch die Mischung macht´s:

 

Moderne Sporthalle und ein hochklassig besetztes Teilnehmerfeld machen den Wiesbadener Liliencup zum TOP-Turnier für U17-Junioren. Und auch die Liste der teilnehmenden Mannschaften konnte sich wahrlich sehen lassen. Neben dem Team der gastgebenden Spvgg Sonnenberg war das weitere Teilnehmerfeld gespickt mit Nachwuchsteams aus den Nachwuchsleistungszentren nationaler und internationaler Spitzenvereine: FSV Mainz 05, SV Darmstadt 98, SV Wehen Wiesbaden, SK Slavia Prag, FC Royal Antwerpen, FC Augsburg, Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen, FC St. Pauli, SK Rapid Wien. Zudem war es dem Veranstalter gelungen, nach mehrjähriger Abwesenheit den amtierenden deutschen Vizemeister der B-Junioren, den VfB Stuttgart (zuletzt 2005) zu verpflichten. Mit dem FC Royal Antwerpen nahm erstmals ein belgischer Spitzenverein am Liliencup teil.

 

Die Zuschauer erleben hier die Fußballstars von morgen und können diese in voller Aktion erleben.

 

Ein Beispiel dafür ist Kai Havertz, der 2016 mit Bayer 04 Leverkusen Turniersieger wurde und bereits im Oktober 2016 seine ersten Profieinsätze in der Fußball-Bundesliga und der Champions League hatte. Inzwischen spielt er beim FC Chelsea, war Torschütze des Siegtores beim Champions League Finale 2021 und ist Stammspieler der deutschen Nationalmannschaft. Aber auch Spieler wie Mats HummelsThomas Müller oder z.B. Lukas Podolski konnte man in den vergangenen Jahren hier bewundern.

 

Die Nähe zum Spielfeld und die Atmosphäre in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit, machen die Veranstaltung für Fans und Spieler gleichermaßen attraktiv. Nicht selten kommt es vor, dass die jungen Spieler bereits kurz nach dem Turnier in der Fußball-Bundesliga oder den vergleichbaren internationalen Ligen auftauchen. Viele dieser jungen Kicker spielen bereits in Auswahlmannschaften ihres jeweiligen Bundeslandes, oder wie am Wochenende mehrfach durch den gut moderierenden Hallensprecher erwähnt, in den Jugendnationalmannschaften ihres Herkunftslandes. Für die Sonnenberger Spieler ist die Teilnahme am Wiesbadener Liliencup ein ganz besonderes, oft einmaliges Erlebnis in ihrer Fußballkarriere. Jedes Jahr träumen die Spieler vor ihrer Turnierteilnahme von einem Sieg oder wenigstens einem Unentschieden. Auch am Samstag waren die Jungs des Gastgebers wieder nahe dran an der Sensation. Im ersten Spiel bei „ihrem Turnier“ trafen die Sonnenberger auf das Nachwuchsteam des FC St. Pauli und führten schnell mit 2:0. Am Ende musste man sich dann aber mit 2:4 geschlagen geben. Auch der Partner von FLW24, die Mannschaft des SV Wehen Wiesbaden nahm schon mehrmals am Liliencup teil und verkaufte sich auch bei der 28. Auflage teuer und konnte sehr gut mithalten.

 

Das Nachwuchsteam des derzeitigen Tabellenzweiten in der 3. Liga bestritt auch gleich das  Eröffnungs-spiel mit einem hessischen Derby. In einer von Taktik geprägten Partie trennte man sich vom SV Darmstadt 98 nach 15 Minuten Spielzeit mit einem torlosen 0:0 Unentschieden. „Auch eine Premiere beim Liliencup, ein Eröffnungsspiel ohne Treffer“, so der Moderator. Es sollte auch die einzige Partie an beiden Turniertagen ohne Treffer bleiben. In allen weiteren 34 Spielen fiel zumindest 1 Treffer.

 

Nach der Vorrunde setzten sich in Gruppe A folgende Mannschaften durch:

 

1. Platz: SK Slavia Prag, 2. Platz: FSV Mainz 05, 3. Platz: VfB Stuttgart.

 

In der Gruppe B:

 

1. Platz: SK Rapid Wien, 2. Platz: Eintracht Frankfurt, 3. Platz: Bayer 04 Leverkusen.

 

Im Spiel um Platz 5 standen sich somit die Teams des VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen gegenüber, welches die Schwaben klar mit 5:2 für sich entschieden. Im ersten Halbfinale setzten sich die „Adlerträger“ aus Frankfurt knapp mit 1:0 gegen SK Slavia Prag durch und das zweite Halbfinale gewann SK Rapid Wien deutlich mit 5:1 gegen den FSV Mainz 05. Obwohl die Jungs viel Kraft an beiden Tagen gelassen haben, gab es noch einmal 2 richtig gute Spiele. In der Partie um Platz 3 setzte sich dann SK Slavia Prag knapp mit 2:1 gegen den FSV Mainz 05 durch und im Endspiel kam es zu einer Neuauflage des Gruppenspiels vom Samstag. Daraus hatte das Team vom Main scheinbar ihre Lehren gezogen, denn nach der 1:4 Klatsche vom Vortag drehte man das Spiel um Platz 1 mit exakt dem gleichen Ergebnis zu seinen Gunsten, verwies den SK Rapid Wien auf den zweiten Platz und wurde Sieger des Turniers 2023. Am Ende des zweiten Tages stand aber auch Jovan Zivkovic von Gegner Rapid Wien im Mittelpunkt: Bester Spieler des Turniers. Bester Torjäger des Turniers. Allein die Auszeichnungen, mit denen der Offensivspieler des Vizechampions überhäuft wurde, zeigen schon, welch starke Performance Zivkovic an beiden Tagen aufs Parkett zauberte. Technisch versiert, trickreich und abschlusstark.

 

Am Ende des Turniers waren aber alle Gewinner:

Der Veranstalter, der wieder einmal ein tolles Turnier organisiert hatte, die Zuschauer, die voll auf ihre Kosten gekommen sind und die Nachwuchsspieler der jeweiligen Vereine, die allesamt ihr Bestes gegeben haben.