- Kreispokal Endspiel der A-Junioren -
JSG Hünfelden – JSG Dornburg 15:16 n.E. (3:1, 6:6)
Unfassbar, unglaublich, atemberaubend – Alfred Hitchcock zu Gast auf der schönen Sportanlage in Lindenholzhausen. Was die zahlreichen Zuschauer gestern am "Tag der Deutschen Einheit" zu sehen bekamen, es war ein Krimi „par excellence“. Beide Teams zeigten augenscheinlich nicht ihre beste Saisonleistung, aber alles andere war der Wahnsinn pur - aber der Reihe nach.
Auf dem Kunstrasenplatz im Sängerdorf zu Lindenholzhausen schrieben die Mannschaften der JSG Hünfelden und der JSG Dornburg Kreispokalgeschichte. Beide Mannschaften spielten von Anfang an mit offenem Visier - nur nach vorne, die Abwehrarbeit wurde dabei oft vernachlässigt und so nahm das Spektakel seinen Lauf.
12. Minute, Ecke von Jan Henritzi, Abnehmer Robin Albrecht - 1:0 für die JSG Hünfelden. Die Antwort der Dornburger ließ nicht lange auf sich warten. Doppelchance für Christopher Simon und Tim Prohaska, beide Male konnte der JSG Hünfelden–Schlussmann A. Iglantowicz den Ausgleich verhindern. In diese erste Drangphase hinein dann das 2:0. Colin Scheid wurde unsanft von den Beinen geholt und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Als kurz danach Luca Mester das 3:0 erzielte, dachte man eine gewisse Vorentscheidung sei gefallen. Denkste !!! Die JSG Dornburg – und das war ihr Beitrag zu diesem Pokalfight – hat zu keinem Zeitpunkt des Spiels aufgegeben. In der 39. Minute fasste sich Vincent Ruckes ein Herz und erzielte mit einem sehenswerten Fernschuss den 1:3 Anschlusstreffer.
Nach der Pause machte die JSG Dornburg sofort wieder Druck, doch auch hier antwortete die JSG Hünfelden mit einem Treffer. Den Schuss von Colin Scheid konnte Luis Kaiser nicht richtig festmachen und das Leder rutschte ins Tor. Und weiter ging es Schlag auf Schlag. Nur eine Minute später ein ähnlich kurioses Tor. Michael Ljubinov traf - wie einst Uwe Seeler - mit dem Hinterkopf, selbst das mehrfache Verhindern des Einschlags gelang den Hünfeldenern nicht. Dann zum Glück etwas Leerlauf und als Lasse Schön in der 78. Minute das 5:2 erzielte dachten alle, jetzt ist der Deckel drauf. Doch wieder hatten die Dornburger eine Antwort und bekamen nach dem 5:3 durch Tim Prohaska - wieder mit einem Fernschuss - erneut Oberwasser und die Hünfeldener verloren in den letzten 10 Minuten mehr und mehr den Überblick. Besonders in der Abwehr herrschte auf einmal Chaos. So gelang Tim Schmitt in der Nachspielzeit der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich, 2mal per Foulelfmeter an denen nicht zu zweifeln war. Selbiger Schmitt war es dann auch, der das Spiel komplett auf den Kopf stellte und seine Farben mit 5:6 in Führung brachte. Ein Freistoß aus gut 18 Meter schlug im Netz der Hünfeldener ein. Jetzt ging es hin und her und die Elf von Jerzy Misztur wollte dieses Spiel auf keinen Fall verlieren. Colin Scheid war es dann mit seinem 3. Treffer, der in der 112. Minute den viel umjubelten Ausgleich erzielte. Aber auch danach hatten beide Teams noch Möglichkeiten weitere Treffer zu erzielen – unglaublich, es ging in das Elfmeterschießen.
Was dann ablief, setzt diesem Spiel das Sahnehäubchen auf. Erst der 28. Elfmeter – ja, es ist kein Schreibfehler - der 28. Elfmeter brachte die Entscheidung in diesem epischen Pokalfinale. Selbst Klassenleiter Dieter Voltz fehlten bei der anschließenden Pokalübergabe sichtlich die Worte. „Ein unglaubliches Spiel“ so auch seine Worte.
An die Spieler beider Vereine: Ihr habt den Zuschauern alles geboten, was es im Fußball gibt. Danke dafür. Es gibt am Ende einen Gewinner und einen Verlierer, der aber auch ein Gewinner war.
An die Zuschauer: Auch ihr habt einen tollen Job gemacht. Zahlreich wart ihr da, habt eure Teams lautstark aber zu jeder Zeit FAIR unterstützt. Klasse.
An die Schiedsrichter: Auch das Team um Marius Burkhardt war stets auf Ballhöhe und verlor nie den Überblick, was in diesem Spiel nicht unbedingt selbstverständlich war.
JSG Hünfelden: Antoni Iglantowicz, Robin Albrecht, Luke Busche, Jonathan Brunn, Marlon Wagner, Jan Henritzi, Lennen Knapp, Lasse Schön, Laurenz Faust, Marc Thierstein, Colin Scheid (Luca Mester, Danny Grub, Moritz Hoernig)
JSG Dornburg: Luis Kaiser, Lennart Weber, Jakob Steidl, Michael Ljubimov, Gregor Kaiser, Tim Schmitt, Vincent Ruckes, Christopher Simon, Nils Pistor, Tim Prohaska, Justin Iwan (Tom Wegemann, Samuel Zingel, Danylo Pikalov, Leon Huttarsch, Colin Schuler, Jason Gisik, Lion Schäfer)
Schiedsrichter: Marius Burkardt, Assistent 1: Luca Staat, Assistent 2: Tayyib Engin
Tore:1:0 Robin Albrecht 12., 2:0 Colin Scheid (FE) 26., 3:0 Luca Mester 32., 3:1 Vincent Ruckes 39., 4:1 Colin Scheid 53., 4:2 Michael Ljubimov, 5:2 Lasse Schön 77., 5:3 Tim Prohaska 80., 5:4 (FE), 5:5(FE) Tim Schmitt 90+1., 90+4., 5:6 Tim Schmitt 96., 6:6 Colin Scheid 112.
Elfmeterschießen……..es waren 28 (!!!)
Zuschauer: ca. 500