Gruppenliga Wiesbaden - 07.05.2022 DJK SW Wiesbaden – 1.FFC Runkel 0:1 (0:0)
Spitzenspiel, Meisterschaftsendspiel, Saisonfinale – egal, welche Bezeichnung man dem Spiel gab, eins stand fest: es ging für beide Mannschaften um alles. Runkel führte die Tabelle mit 2 Punkten Vorsprung vor Wiesbaden an, sodass für den FFC bereits ein Unentschieden zur Meisterschaft reichen würde. Bestes Fußballwetter, zwei starke Mannschaften und zahlreiche Zuschauer & Fans auf beiden Seiten – es war alles angerichtet für ein spannendes Saisonfinale. Der FFC hatte im Vorfeld der Partie extra einen Bus organisiert, sodass sich die Mannschaft neben den zahlreichen selbst angereisten Unterstützern über lautstarke Unterstützung von mehr als 50 Fans, (Junioren-)Spielerinnen, Vereins- und Familienmitgliedern freuen konnte.
Runkels Trainer Michael Riegel hatte seine Mannschaft wie schon in der ganzen Saison perfekt auf das letzte Spiel eingestimmt, sodass der FFC, angeführt von Kapitänin Monika Schuster, hochkonzentriert in die Partie ging. In der Anfangsphase tasteten sich die Mannschaften zunächst ab und waren bemüht, Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. Nach einer Viertelstunde übernahm der FFC das Zepter und kam gleich zur ersten großen Chance: durch eine schnelle Kombination über Franziska Falk und Aline Kasteleiner kam Kira Marton links im Strafraum frei zum Abschluss, der Ball rauschte aber knapp am langen Pfosten vorbei (18.). Kurz darauf zappelte der Ball zum ersten Mal im Wiesbadener Netz. Victoria Hoetjes hebelte mit einem langen Ball auf Marton die komplette Wiesbadener Defensive aus, der Treffer von Marton wurde aber wegen eines Handspiels nicht gegeben. Runkel blieb weiter am Drücker und kam immer wieder zu Abschlüssen, die allerdings nicht platziert genug waren. Auf der Gegenseite versuchte Wiesbaden mit schnellem Umschaltspiel ihre Stürmerinnen in Szene zu setzen, kam aber bis auf zwei Distanzschüsse, die von Torfrau Saskia Glaab sicher pariert wurden, gegen die disziplinierte Runkeler Abwehr nicht zum Abschluss. Kurz vor der Pause hatten die Gastgeberinnen Glück, dass der ansonsten tadellose Schiedsrichter Wiesbadens Torfrau Scherer nicht des Feldes verwies. Franziska Falk entwischte der Wiesbadener Defensive und konnte nur durch ein Foul und ein Handspiel außerhalb des Strafraums von Scherer gestoppt werden, doch trotz der Vereitelung einer hundertprozentigen Torchance und des Handspiels ließ der Schiedsrichter Gnade vor Recht ergehen und zückte nur die gelbe Karte. Den anschließenden Freistoß von Amnore Loshaj parierte Scherer sicher (41.).
Auch nach dem Seitenwechsel hatte Runkel leichte Feldvorteile, Wiesbaden blieb aber vor allem durch Stürmerin Fiona de Propris immer gefährlich. In der 64. Minute vergab Falk die große Chance zur Führung, als sie im Strafraum aus zentraler Position frei zum Abschluss kam, aber den Ball nicht richtig platzieren konnte. Auch in Minute 75 hatten die Runkeler Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen, doch die eingewechselte Sandra Ribeiro verfehlte das Wiesbadener Gehäuse um Zentimeter. Die Erlösung kam schließlich in der 81. Minute: Amnore Loshaj legte im Strafraum auf Ribeiro ab, die noch eine Gegenspielerin aussteigen ließ und ins kurze Eck zum 0:1 traf. Mit der Führung im Rücken ließ Runkel sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und hatte bis auf einen Freistoß aus 18 Metern kurz vor Abpfiff keine brenzlige Situation mehr zu überstehen.
Als Schiedsrichter Saron Touma die Partie nach 92 Minuten abpfiff, gab es beim FFC dann kein Halten mehr und die Mannschaft feierte mit den mitgereisten Fans ausgiebig die Meisterschaft. Die Heimelf zeigte sich, wie auch schon während der Partie, als sehr fairer Verlierer und gratulierte Runkel nach Abpfiff zur Meisterschaft. Nach zwei wegen Corona abgebrochenen Spielzeiten gelang im dritten Anlauf endlich der Gewinn der Meisterschaft in der Gruppenliga und damit der langersehnte Wiederaufstieg in die Verbandsliga Süd. Mit einer feucht-fröhlichen Busfahrt zurück in die Heimat startete der FFC dann in eine lange Partynacht, bei der der Aufstieg gebührend gefeiert wurde. Am nächsten Samstag, 14.05., hat Runkel sogar noch die Möglichkeit, mit einem Sieg im Kreispokalfinale das "Double" perfekt zu machen.
Runkel: Saskia Glaab, Monika Schuster, Anna Scheib, Emma Hilfrich, Victoria Hoetjes, Kira Marton, Franziska Falk, Sophie-Marie Weil, Greta Hilfrich, Elisa Anders, Aline Kasteleiner (Cynthia Wiche, Luisa Bettini, Amnore Loshaj, Franziska Stadel, Sandra Ribeiro, Larissa Schmidt)
Tor: Sandra Ribeiro (81.)