Wo der SV Elz nicht spitze ist – Kurioses aus den Ligen

Timo Schlag (im Bild vorne) und der SV Elz stehen in fast allen Tabellen an der Spitze. Foto: Dominik Groß

Den Teams, wie hier der SG Taunus, geht die Luft aus. Foto: Thorsten Wagner

Kreisligen sind ja immer auch ein bisschen ein Kuriositätenkabinett. Heute wollen wir einen Blick auf kuriose Fakten der Kreisligen werfen. Mit dabei: Eine Disziplin, in der der SV Elz nicht spitze ist, eine überraschende spektakulärste Mannschaft der A-Liga, „alles oder nichts“ in den B-Ligen und die Erben von Krauskopf, Siegmund und Kühnemann in den C-Ligen.

Kreisoberliga: In einer Disziplin ist der SV Elz nicht spitze
Dass der SV Elz ein verdienter Kreisoberliga-Meister sein wird, daran kann es keinen ernsthaften Zweifel geben – denn die Elzer sind in allen Kategorien spitze: In der Hinrundentabelle, in der Rückrundentabelle, in der Heimtabelle und in der Auswärtstabelle. Außerdem stellen die Elzer aktuell gemeinsam mit der SG Niedershausen/Obershausen die torgefährlichste Angriffsreihe (91 Tore). Dass die Elzer mit 37 Toren die mit 8 Toren Abstand beste Defensive der Liga stellen, versteht sich fast von selbst. Eine Disziplin gibt es dann aber doch, in der die Elzer nicht spitze sind: In der Fairnesstabelle grüßt die SG Selters von Platz eins, der SV Elz belegt hier „nur“ den fünften Platz.

A-Liga: Die spektakulärste Mannschaft der A-Liga ist…

4,2 Tore fallen durchschnittlich bei Spielen der Liga. Bei Beteiligung eines Teams sind es besonders viele, nämlich fast 5 Tore. Welche Mannschaft steht für das meiste Spektakel in der A-Liga? Die SG Winkels/Probbach/Dillhausen? Die SG Ahlbach/Oberweyer? Falsch, der FC Dorndorf II. Der Grund ist einfach: Die Dorndorfer Reserve, die auf dem vorletzten Tabellenplatz liegt, kassiert mehr als drei Tore pro Spiel (98 Tore in 31 Spielen), hat für einen Abstiegskandidaten aber auch ordentliche 56 Eier beim Gegner ins Nest gelegt. Ordentlich sind auch die acht Punkte, die die Dorndorfer aus den letzten fünf Spielen geholt haben. Der Lohn: Die SG Taunus ist abgehängt und mit dem TuS Linter gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den vorletzten (voraussichtlichen Relegations-)Platz.

B-Ligen: Alles oder nichts in Drommershausen und Niederbrechen
In den beiden B-Ligen ist jeweils eine Mannschaft beheimatet, die von Punktetrennungen rein gar nichts hält. In Drommershausen (B-Liga Nord) und dem FCA Niederbrechen II (B-Liga Süd) heißt es Woche für Woche „Alles oder nichts“. Scheinbar fahren beide gut mit diesem Motto, denn sowohl die Drommershäuser als auch die Niederbrecher kämpfen noch um den Aufstieg in die A-Liga. Am kommenden Wochenende reisen beide Teams zu den Schlusslichtern ihrer Ligen: Der TuS Drommershausen gastiert beim FV Weilburg, der FCA II bei der TuS Lindenholzhausen II. Unsere Prognose: Eher alles als nichts.

C-Ligen: Erdal Can und dann? Wo sind die C-Liga-Torjäger?

Zu Zeiten von Dieter “Sully“ Krauskopf, Ernst Siegmund (früher Ernst Krumpholz, SC Dombach) und Olaf Kühnemann (ebenfalls SC Dombach) – waren Tormarken jenseits der 50 Tore in den unteren Kreisligen an der Tagesordnung. Erstgenannter Sully Krauskopf erzielte in der Saison 2001/2002 sage und schreibe 75 Tore für seine SG Kirschhofen/Odersbach, ein bis heute unerreichter Rekord. Da muten die bislang 39 Treffer des C I-Torjägers Erdal Can vom SV Allendorf geradezu bescheiden an. Daniel Menger vom TuS Waldhausen ist ihm noch am ehesten „auf den Fersen“ mit 25 Toren.

Diese 25 sind immer noch erheblich mehr als die 18 Treffer, die Yakub Salah Mohamed vom SV Bad Camberg II zur Führung in der Torjägerliste der C II reichen. Theodor Imherr von der SG Winkels/Probbach/Dillhausen II und Yasin Sogukcesme vom FC Zaza Weilburg folgen mit 15 Treffern. Da kann ein Ernst Krumpholz nur milde lächeln. In der Hinrunde der Saison 2009/2010 erzielte er beim 27:1-Erfolg über den FV Weilburg alleine zwölf Treffer.

Zugegeben: Ein solches Ergebnis gab es in der C-Liga in dieser Saison noch nicht. Aber immerhin ein 4:10 des RSV Weyer II gegen Frickhofen II steht in den Büchern der Kreisligen. Das Spiel hätte doch die Geburt eines neuen Torjägers sein können, oder nicht? Jan Marysko vom TuS Frickhofen erzielte immerhin drei Treffer in diesem Spiel – insgesamt steht er bei 16 und damit auf Platz neun der Torjägerliste der C I. Auf die neuen Krauskopfs, Siegmunds und Kühnemanns müssen wir also noch mindestens eine Saison warten – und freuen uns so lange über die Tore von Erdal Can und drücken die Daumen, dass es in den verbleibenden vier Spielen vielleicht doch noch mit den 50 Toren klappt.