Traum geplatzt- Danke Hadamar für dieses geile Spiel!

Verloren, aber irgendwie doch gewonnen!!!! Fotos: Thorsten Wagner

Der Fanblock der Hadamarer machte über 120 Minuten tolle Stimmung.

Das Tor durch Lukas Haubrich. Keeper Markus Kolke war chancenlos.

Florian Dempewolf (li.) kann stolz auf sein Team sein.

Jonas Herdering im Zweikampf mit einem Wehener.

SV Rot-Weiß Hadamar – SV Wehen Wiesbaden 4:5 n. E. (0:0, 1:1)

Das vorher als größtes Spiel der Vereinsgeschichte titulierte Hessenpokalfinale wurde von den Hadamarern nicht nur so genannt, sondern auch so gespielt. Überragende 120 Minuten hält der Hessenligist aus der FLW-Region mit etwas Glück, aber auch viel Einsatz und Mut gegen Wiesbadener, die grade die beste Rückrunde ihrer Vereinsgeschichte in der dritten Liga hinter sich haben, dagegen. Dann kommt es zum Elfmeterschießen und der SV Wehen Wiesbaden behält in der Lotterie die Oberhand. Doch das Spiel hatte so viel mehr zu geben…

Direkt von Beginn zeigt die Dempewolf-Elf, dass man sich heute nicht nur hinten reinstellen wollte, um dem Drittligisten Paroli zu bieten. Dann fast der Traumstart: Zweite Minute Hessenpokalfinale, Flanke von Marcel Horz auf Lukas Haubrich und der setzt zum Fallrückzieher an! Was wäre nur los gewesen, wenn das die frühe Führung gewesen wäre. Vom prall gefüllten Hadamar-Block nach vorne gepeitscht, zeigten die Rot-Weißen eine souveräne erste Halbzeit. Vor allem die Defensive um Böcher, Kuczok und Sembene wusste mit ihrer Robustheit zu überzeugen. Dennoch kam der zwei Klassen höher spielende Gegner zu vereinzelten Chancen, die die Wiesbadener Stürmer teilweise kläglich vergeigten oder der heute überragende Torwart Strauch vereiteln konnte. So ging es mit einem 0:0 in die Pause, mit dem die Hadamarer zufrieden sein konnten.

In der Halbzeit scheint Trainer Dempewolf die richtigen Worte gefunden zu haben. Zwar waren zuerst die Wiesbadener in Person von Torjäger Schäffler zur Stelle, Keeper Strauch war aber erneut nicht zu überwinden. Dann kam es allerdings zum großen Moment des SV Rot-Weiß. Nach dem ersten Eckball, getreten von Jonas Herdering, kam Lukas Haubrich kurz vor dem Tor von Markus Kolke an den Ball und verwandelte zum 1:0 für Hadamar! Bei Fans und Spielern war die Freude unbändig, war man doch zu diesem Moment dem großen Traum so nahe. Und nur  kurz darauf der nächste Hochkaräter, nach Flanke von Haubrich steigt Burggraf zum Kopfball hoch aber trifft nur die Latte. Wie wäre Wehen Wiesbaden mit diesem Doppelschlag zu Recht gekommen? Doch „hätte hätte Fahradkette“, die Führung des Underdogs sollte nicht lange währen. Die Wiesbadener, nun mit mehr Wucht in der Offensive drängten auf den schnellen Ausgleich, der auch nur gut zehn Minuten später fallen sollte. Nach starker Flanke von links, konnte Schäffler mit einem Flugkopfball den Ausgleich erzielen (66.). In den folgenden Minuten merkte man deutlich, dass die Wiesbadener den Sieg in der regulären Spielzeit erzwingen wollten. So sollte es allerdings nicht kommen und Hadamar rettete sich in die Verlängerung.

In der relativ chancenarmen Verlängerung sah man beiden Mannschaften die Anstrengungen der regulären Spielzeit an. Wiesbaden zwar spielbestimmend, doch ohne richtige Chancen. Hadamar in der Defensive gefordert ohne richtige Entlastung nach vorne. So kam es, wie es kommen musste. Der Matchplan der Hadamarer schien mit dem Elfmeterschießen aufzugehen.

Elfmeterschießen, das ist bekannt, ist eine Lotterie, bei dem am Ende das Quäntchen Glück entscheidet. Ein Vorteil ist es natürlich, wenn man auf das Tor schießen darf, hinter dem die eigenen Fans gröhlen und anfeuern. Diesen Vorteil durften die Hadamarer heute nicht genießen, denn ohne faire Wahl, wurde wohl schon vor dem Spiel entschieden, dass auf das Tor der Wiesbadener Fans geschossen wird. Offizielle Begrünung: Die Polizei hat aus Sicherheitsgründen entschieden. Hadamar natürlich, war mit dieser Entscheidung nicht einverstanden, musste aber nach reichlich Diskussion damit leben. Auch beim Elfmeterschießen sollte es dann auch nicht für die Hadmarer laufen: Nach jeweils fünf Schützen, gewannen die Drittligisten mit 4:3 den Hessenpokal und ziehen in den DFB-Pokal ein.

Schade Hadamar ihr wart so nah dran! Aber Danke für dieses geile Spiel, ihr habt unseren Kreis super vertreten!

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RW Hadamar: Strauch, Kuczok, Horz, Schraut, Sembene, Böcher, Burggraf, Kretchmer, Herdering, Zey, Haubrich (Hasselbach, Neugebauer, Zouaoui, Heene, Rücker, Rademacher, Heep)

SV WW: Kolke, Mockenhaupt, Funk, Müller, Schäffler, Andrich, Dams, Lorenz, Mintzel, Schnellbacher, Pezzoni (Reule, Schwadorf, Wein, Breitkreuz, Nothnagel, Mrowca, Nyarko)

Tore: 1:0 Haubrich (53.), 1:1 Schäffler (66.)

Zuschauer: 2.619