Die Waldbrunner Wundertüte ist noch geschlossen!

Sicherheiten und Überraschungen warten auf die Fußballfreunde

Ab der Saison 2016/17 wird die Landkarte des Fußballkreises Limburg-Weilburg einen neuen Namen aufweisen. In der Westerwaldgemeinde Waldbrunn haben die Verantwortlichen von vier der fünf Traditionsvereine die Zeichen der Zeit erkannt und sind mutig, eine Entscheidung zu treffen, auf die sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge schauen. Wir sprechen von den Vereinen TuS DJK Hausen, SV Fussingen, TuS Lahr, SV DJK Hintermeilingen und SV 1920 Ellar.

In Hausen, Fussingen, Ellar und Hintermeilingen haben die Mitgliederversammlungen bereits der geplanten Fusion zugestimmt. Ob sich das Quartett noch zu einem Quintett vergrößert, darüber entscheiden heute Abend die Mitglieder des TuS Lahr. Eindeutige Tendenzen sind, wie zu hören ist, diesbezüglich nicht zu erkennen. Ungeachtet dieser Entscheidung werden auf einer kommenden Montag konstituierenden Gründungsversammlung die vier oder eben doch fünf genannten Vereine zu einem neuen Verein fusionieren. Er wird in jedem Fall den Namen Waldbrunn tragen. Favorisiert wird ein FC. Auch darüber werden die Mitglieder der Gründungsversammlung befinden. Die alten Vereine werden weiter existieren auf der Grundlage ihrer jeweiligen Satzung.

Sportliche Auswirkung auf das Fußballgeschehen

Der neue Verein dürfte bei dem bestehenden Spielerreservoir sicher drei Seniorenmannschaften in die kommende Saison schicken. Unter der Voraussetzung, die SG Hausen/Fussingen/Lahr sichert die Zugehörigkeit zur Gruppenliga, wird diese zum FC Waldbrunn I mutieren, entsprechend die SG Hausen/Fussingen/ Lahr II zum FC Waldbrunn II. Der neue Verein spielt mit dem Gedanken, eine dritte Seniorenmannschaft zu melden. Vorgespräche, in welcher Liga diese starten könnte, haben beim Hessischen Fußballverband in Frankfurt bereits stattgefunden. Seitens der Satzung des HFV besteht die Möglichkeit, einen FC Waldbrunn III in die Kreisliga A zu platzieren. Ob die Verantwortlichen des neuen Vereins von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, hängt von der sportlichen Qualität bzw. den Chancen ab, die sie einer dritten Mannschaft in der A-Liga einräumen. Ansonsten wäre auch eine Eingliederung in der Kreisliga B oder C möglich.

Spielorganisation ohne Probleme

Wie die organisatorische Entwicklung des neuen Gebildes FC Waldbrunn im ersten Jahr sein wird, ist gut nachvollziehbar. Der Spielbetrieb der Seniorenmannschaften bei Heimspielen dürfte eine Bündelung der drei Mannschaften ergeben. Hier dient Dietkirchen als Beispiel. Bei vier Vereinen mit intakten Spielflächen dürfte es eine in etwa gleiche Aufteilung der Heimspielorte geben. Der neue Waldbrunner Gesamtverein ist in der komfortablen Lage, über vier ideale Spielflächen zu verfügen (Rasenplätze in Fussingen und Hintermeilingen, Kunstrasenplätze in Hausen und Ellar). Auf dem alten Hartplatz in Lahr wird kein Ball rollen, zumal dort auch die infrastrukturelle Voraussetzung fehlt (kein intaktes Klubheim). 

Was geschieht mit der Kreisoberliga und A-Liga?

Die spannendste Frage ist: Wie wirkt sich das neue Geschehen auf die Kreisoberliga und die Kreisliga A aus. Der Kreisfußballverband wird sicher an der Vorgabe Richtzahl 18 nicht rütteln wollen. Dieses vorausgesetzt, kann es zu überraschenden Konstellationen kommen. Was passiert, wenn neben dem Direktaufsteiger aus der KOL auch der Relegationsteilnehmer (aktuell die SG Kirberg/Ohren/Nauheim Direktaufsteiger, SV Elz Relegationsteilnehmer) in die Gruppenliga aufsteigt? Mutiert der Tabellenletzte der KOL (aktuell WGB Weilburg) vom Direktabsteiger zum Relegationsteilnehmer, der sich mit dem Drittplatzierten der A-Liga (aktuell SG Heringen/Mensfelden) auseinandersetzt? Oder bleibt er Direktabsteiger und der A-Liga-Dritte steigt in die KOL auf? Die hier angerissenen Möglichkeiten sind längst nicht alle. Es heißt also abwarten und mit jeder Überraschung rechnen. Nicht alle Tage entsteht aus vier oder fünf Vereinen ein neuer Klub.