„Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr gewinnt Meisterschaften.“ Getreu dieser Fußballweisheit werfen wir heute einen Blick auf die Abwehrreihen des Kreises: Wer parkt den Vereinsbus vor dem Tor und bringt die Stürmer zur Verzweiflung? Überraschende Antwort: Die beste Abwehr im Kreis stellt der SV… Wer es ist, erfahrt ihr im flw24-Vorbericht!
Hessenliga: Auf die Hadamar wartet mal wieder der Tabellenführer – durch den Hadamarer Sieg in der Vorwoche bei Rot-Weiß Frankfurt konnte Eintracht Stadtallendorf an den Frankfurtern auf Platz Eins vorbeiziehen. Nun müssen die Stadtallendorfer zu den Hadamarern, die zuhause in drei Spielen erst ein Tor kassiert haben. Der Gast reist dabei mit der Empfehlung von fünf Siegen in fünf Auswärtsspielen an – die Hadamarer erwartet also ein heißer Tanz.
Verbandsliga: Der Fußball spielt dieser Tage nur eine Nebenrolle, denn in der Nacht auf Freitag ist Dorndorfs Ex-Coach Willy Behr verstorben. Unser herzliches Mitgefühl gilt Willy Behrs Familie! Dementsprechend wird es für die Dorndorfer schwer sein, sich am Wochenende auf Fußball zu konzentrieren. Spielen werden die Dorndorfer trotzdem, am Samstag beim punktgleichen FSV Schröck, der eine ähnlich durchlässige Defensive hat wie die Dorndorfer, die mit 18 Gegentreffern die zweitlöchrigste Abwehr der Liga stellen. Dafür haben die Dorndorfer die fünftbeste Angriffsreihe (Anm. d. Redaktion: Das Spiel wurde abgesagt). Dietkirchen hingegen stellt die fünftbeste Abwehrreihe der Liga (9 Gegentore), gleichzeitig aber auch mit nur drei erzielten Treffern die mit Abstand schwächste Offensive der Liga. Die Dietkirchener empfangen am Sonntag den FC Eddersheim, der bei einem Torverhältnis von 15:16 sowohl vorne als auch hinten für reichlich Tore gut ist.
Gruppenliga: Überraschung: Der SV Rot-Weiß Hadamar II hat die viertbeste Abwehr und den fünftbesten Angriff der Liga. Klingt gut, aber diese Kombination hat den Hadamarern bislang nur zu Platz 11 verholfen. Genauso viele Tore gefangen und fünf weniger geschossen hat die SG Hausen/Fussingen/Lahr, die trotzdem einen Punkt und vier Plätze besser als die Hadamarer dasteht. Bessere Chancen, am Wochenende weitere Zähler zu sammeln, hat H/F/L am Samstag im Heimspiel gegen Rauenthal/Martinsthal, das einen Platz vor der Abstiegszone steht. Die zuletzt dreimal siegreichen Hadamarer müssen zur viertplatzierten Germania nach Weilbach, die zuhause in vier Spielen noch ungeschlagen ist und dabei nur einen Gegentreffer hinnehmen musste. Bleibt noch der RSV Weyer, den in der Defensive der Schuh drückt, wie 22 Gegentore (die zweitmeisten der Liga) beweisen. Am Sonntag zählen für die Weyerer im Kellerduell auf dem Weilersberg gegen das punktgleiche FC Wiesbaden Bierstadt nur drei Punkte.
Kreisoberliga: Gerade einmal sechs Tore hat der SV Elz bislang eingeschenkt bekommen. Der Lohn: Platz 1. Am Sonntag haben die Elzer allerdings die schwere Reise nach Dietkirchen vor sich. Die Reckenforstler präsentieren sich bislang heimstark und wollen mit einem Sieg den Rückstand auf Elz auf zwei Punkte verkürzen. Auf einen Punktverlust der Elzer lauert die SG Kirberg/Ohren/Nauheim, die aber in Würges ebenfalls eine schwere Aufgabe gestellt bekommt. In Lauerstellung ist außerdem der TuS Obertiefenbach, der als Favorit in das Heimspiel gegen die zuletzt formbesserte FSG Dauborn/Neesbach geht. Favorit ist auch die bislang überraschend starke SG Niedershausen/Obershausen im Heimspiel gegen das bislang überraschend schwache WGB Weilburg.
A-Liga: Die A-Liga hat einen neuen Tabellenführer: Im Spitzenspiel unter der Woche stürzte der TuS Waldernbach den Aufsteiger Heringen/Mensfelden von Platz 1. Hinter diesen beiden Mannschaften könnte der FCA Niederbrechen mit einem Sieg im Heimspiel gegen Wirbelau/Schupbach einen „Big Point“ landen. Bislang stellt der FCA mit sieben Gegentreffern die beste Abwehrreihe der Liga, doch Vorsicht vor der starken Offensive der SG Wirbelau/Schupbach. In der A-Liga zeigt sich ganz besonders, was eine gute Abwehr ausmacht, denn die letzten fünf der Tabelle haben fast genauso viele Tore geschossen wie die ersten fünf, allerdings mehr als doppelt so viele gefangen. Ganz vorne ranpirschen will sich die SG Oberlahn mit einem Sieg am Samstag in Oberbrechen, während die TSG ihr Oktoberfest natürlich mit einem Sieg einläuten will und vor allem im Abstiegskampf jeden Punkt braucht. Luft verschaffen im Abstiegskampf will sich auch der RSV Weyer II, der den noch sieglosen VfR 19 Limburg empfängt.
B-Liga: Durch die Niederlage von Selters II in der Vorwoche ist aus dem Trio an der Tabellenspitze ein Duo geworden. Ganz vorne steht der TuS Linter, der bei der SG Kirberg/Ohren/Nauheim II ebenso favorisiert ist wie die zweitplatzierte SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim im Heimspiel gegen Rubin Limburg-Weilburg. Die ersten beiden der Tabelle machen auch die beiden Superlative der Liga unter sich aus: Linter stellt mit 34 Toren die beste Offensive, Hangenmeilingen/Niederzeuzheim mit nur sechs Gegentreffern die beste Defensive. Selters II will sich beim Auswärtsspiel in Offheim rehabilitieren und den dritten Tabellenplatz verteidigen. Im Keller will der noch sieglose SV Heckholzhausen beim FCA Niederbrechen II erstmals dreifach punkten.
C I: In der CI heißt es mal wieder „Erster gegen Zweiter“, denn der SV Thalheim kreuzt mit dem TuS Staffel die Klingen. Nutznießer könnte der drittplatzierte SV Wilsenroth sein, wenn er zuhause gegen den SV Münster drei Punkte einfährt. Der Viertplatzierte SV Bad Camberg hat am Wochenende spielfrei, dahinter liegen auch die FSG Runkel (erst unglaubliche vier Gegentore!), die am Sonntag die DJK/SG Limburg empfängt und der FSV Würges (beim FV Weilburg) gut im Rennen.
C II: Weinbachtal II gegen Mengerskirchen II ist nicht nur das Duell Erster gegen Dritter, sondern auch das Duell der beiden besten Abwehrreihen der Liga (Weinbachtal 6, Mengerskirchen sogar erst 3 Gegentore). Die Weinbachtaler haben bislang alle acht Spiele gewonnen, aber auch der SV Mengerskirchen hatte bislang lediglich ein Unentschieden zu beklagen. Zwischen diesen beiden steht das ebenfalls noch ungeschlagene RW Hadamar III, das im Heimspiel gegen Ennerich II keine Federn lassen sollte.
C III: Von ganz oben grüßt immer noch die SG Dehrn/Niedertiefenbach – trotz der Niederlage beim TuS Eisenbach II am Dienstag. Durch den gleichzeitigen 1:0-Erfolg gegen Ahlbach/Oberweyer II ist die TuS Lindenholzhausen II bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter rangerückt. Ebenso nah heranpirschen könnten sich noch Wirbelau/Schupbach II (beim SV Bad Camberg II) und die SG Villmar/Aumenau II (bei der SG Nord II). Die SG Villmar/Aumenau sollte man im Auge behalten, denn sie hat gegenüber den zwei führenden Mannschaften noch zwei Spiele in der Hinterhand und hält bislang in der C III mit acht Gegentreffern am besten die Schotten dicht.
Fazit: Am wenigsten Tore gefangen hat bislang der SV Mengerskirchen II (3 Gegentore) in der C II, dicht gefolgt von der FSG Runkel (4 Gegentore) in der C I. Dahinter folgen einige Mannschaften mit 6 Gegentreffern, darunter der SV Elz (KOL), die SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim (B-Liga), der TuS Haintchen (C I) und die SG Weinbachtal II (C II). Viel Erfolg am Wochenende, wenn alle wieder ihr Tor vernageln wollen – so wie einst Thomas Häßler: „Wir wollten in Bremen kein Gegentor kassieren. Das hat auch bis zum Gegentor ganz gut geklappt.“