flw24-Vorschau auf den Spieltag: Wer sind die neuen Zanners und Haubrichs?

Foto: Claus Coester

19 Tore in vier Spielen – das ist die Statistik der bisher treffsichersten Amateurfußballer in Deutschland. Beide spielen übrigens in der C-Liga. Auch in unserem Fußballkreis ist eine derartige Trefferflut nicht unbekannt – man denke an Heinz-Dieter „Sully“ Krauskopf von der SG Kirschhofen/Odersbach (75 Tore in der Saison 2000/2001) oder (etwas aktueller) Patrick Zanner von der SG Villmar/Aumenau und Nils Haubrich vom SC Ennerich, die in der letzten Saison 59 bzw. 60 Tore erzielen konnten. Wie sieht es aktuell in den Ligen aus? Wer sind die neuen Zanners und Haubrichs?

Hessenliga: Der SV Rot-Weiß Hadamar steht zur Zeit auf dem ersten Abstiegsplatz. Diese Momentaufnahme hat allerdings (fast) keine Bedeutung, da die Fürstenstädter bislang erst drei Partien und damit zwei weniger als die meisten anderen absolviert haben. Trotzdem wollen die Hadamarer sich natürlich möglichst schnell aus dem letzten Tabellendrittel verabschieden – die Gelegenheit dazu bietet sich bereits heute Abend, wenn die Hadamarer um 20 Uhr den starken Aufsteiger SC Teutonia Watzenborn-Steinberg erwarten, der prima in die Saison gestartet ist und mit 10 Punkten nach 4 Spielen derzeit den dritten Rang belegt. Besonderes Augenmerk werden die Hadamarer auf den 2 Meter-Hünen Rafael Szymanski legen, der mit 5 Treffern zu den besten Torjägern der Liga gehört. Übertroffen wird er nur von Varol Akgoez (SG Rotweiß Frankfurt) und Younes Bahssou (SV Wiesbaden), die jeweils schon 7 Mal genetzt haben. 

Verbandsliga: Sieben Tore hat Dorndorfs Goalgetter David Röhrig zwar noch nicht erzielt, aber dass er auch diese Saison weiß, wo das Tor steht, zeigen die vier Buden, die er schon wieder gemacht hat. Die Tore würde er sicher sofort eintauschen gegen einige Punkte für seinen FC, denn trotz eines David Röhrig haben die Dorndorfer bislang erst drei Punkte auf der Habenseite. Ein müdes Pünktchen mehr haben die Dietkirchener – die Jungs von Spielertrainer Dempewolf haben also ebenfalls nichts zu verschenken, wenn sie am Sonntag um 15 Uhr die Dorndorfer zum Derby erwarten. Beste Voraussetzungen für ein spannendes und umkämpftes Spiel oder um es mit den Worten von Lewis Holtby zu sagen: „Wer im Derby nicht geil auf dem Platz ist, hat in der Mannschaft nichts zu suchen.“ 

Gruppenliga: Sechs Tore haben die Weyerer und die SG Hausen/Fussingen/Lahr bislang zusammen erzielt – genau so viel wie der Führende der Torjägerliste, Yoshimi Masushima von Tura Niederhöchstadt. Mit ebendiesem bekommt es HaFuLa am Samstag bei seinem Gastspiel beim Tabellenführer aus Niederhöchstadt zu tun. Dieses „Vergnügen“ hatten die Weyerer in der Vorwoche und wurden mit 6:0 nach Hause geschickt (dreifacher Torschütze: Yoshimi Masushima!). Rehabilitieren möchten sich die Weilersberger um Mohammed-Reza Katzerooni, der es als einziger Spieler unserer Kreis-Vertreter auf zwei geschossene Tore bringt, im Heimspiel gegen den SV Zeilsheim – der Tabellendritte wird allerdings auch eine harte Nuss für die Mannschaft von Frank Wissenbach. Etwas leichter könnte es werden für den SV Rot-Weiß Hadamar II, der sich in Bierstadt vorstellt und endlich die ersten Punkte der Saison holen möchte. 

Kreisoberliga: Tabellarisch gesehen steigt das Topspiel des Wochenendes in Merenberg, wo am Sonntag der VfL Eschhofen gastiert, der sich zwischen die Aufstiegsaspiranten „geschummelt“ hat. Primus Elz muss auf den Hybridrasen in Niedershausen zur SG um Spielertrainer Sven Helbig, der sich der Schwere der Aufgabe bewusst ist, aber insgeheim auf eine Überraschung hofft. Zwischenzeitlich auf Rang zwei geschoben hat sich die Zweite des TuS Dietkirchen durch einen 4:1-Erfolg über Ellar. Außerdem fuhr die FSG Dauborn/Neesbach, unter anderem durch zwei Tore von Spielertrainer Dominik Voss, einen wichtigen 4:2-Sieg bei WGB Weilburg ein und kann nun einigermaßen beruhigt auf den Dauborner Markt gehen. Die punktverlustfreie SG Weinbachtal muss zum RSV Würges, der endlich den Schalter umlegen und sich nach vorne orientieren will. Der TuS Obertiefenbach um Liga-Toptorschütze Julian Rudolf (5 Tore) empfängt die SG Selters, die auf einem Abstiegsplatz weilt, allerdings auch erst drei Partien bestritten hat. 

A-Liga: In der A-Liga kreuzen am Sonntag die bisherigen Überraschungsmannschaften die Klinge, denn Spitzenreiter SG Heringen/Mensfelden empfängt den Dritten VfR Niedertiefenbach - das ist auch das Duell der Torjäger Ewald Viehmann (bislang 6 Tore) gegen Helmut Sarges (4 Tore). Reichlich Zielwasser getrunken hat bis jetzt auch Kevin Kunz vom TuS Waldernbach, der schon fünf Bälle im Tor versenken konnte – ein Grund für den starken zweiten Platz der Waldernbacher, die beim VfR Limburg 19 Favorit sind. Die SG Wirbelau/ Schupbach muss nach Erbach, wo ein Sieg nicht selbstverständlich ist. Im direkten Duell stehen sich der VfR 07 Limburg und der FCA Niederbrechen gegenüber, die bislang beide ihren Ansprüchen nicht ganz gerecht werden konnten, aber noch in Schlagdistanz zur Spitze sind. A propos Patrick Zanner: seine Ausbeute sind bislang vier Treffer, die er im Heimspiel seiner SG Villmar/Aumenau gegen den SC Dombach versuchen wird auszubauen. 

B-Liga: Der Tabellenführer SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim hat ein Heimspiel gegen den Aufsteiger FCA Niederbrechen II vor der Brust – im Normalfall eine lösbare Aufgabe. Schwerer dürfte es für zweite Vertretung der SG Selters werden, die ihren zweiten Tabellenplatz bei der SG Winkels/Probbach/Dillhausen verteidigen muss. Favorit ist auch der Dritte SG Gaudernbach/Hasselbach um seine beiden Top-Torjäger Mustafa Armend (5 Tore) und Cakir Buenyamin (4 Tore) im Heimspiel gegen die SG Kirberg/Ohren/Nauheim II. Gleich drei Spieler (Hoepp, Kimmerle und Lommel) mit 4 Treffern auf dem Konto kann der SV Wolfenhausen vorweisen, der beim TuS Dietkirchen III antreten muss. In der breiten Spitzengruppe befinden sich auch die Frösche aus Linter (Gastgeber für den SV Arfurt) und der SV Dorndorf II um den fünfmaligen Torschützen Gökhan Arslan (zu Gast bei der FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach. Und was macht Nils Haubrich vom SC Ennerich? Drei Tore konnte er bislang verbuchen und sein SC Ennerich empfängt am Sonntag den Letzten SV Heckholzhausen – da sollte doch was gehen… 

C I: Erster gegen Zweiter, SV Wilsenroth gegen SV Thalheim, Martin Klink (7 Tore) gegen Aytekin Uyanik (6 Tore). Mehr Topspiel geht nicht. Auf der Lauer liegt der Drittplatzierte TuS Staffel, der mit einem Sieg beim FC Steinbach auf einen Aufstiegsplatz springen möchte. Während die FSG Runkel spielfrei hat, will der FSV Würges beim TuS Haintchen seine weiße Weste behalten. Im Keller steigt das Duell der punktlosen TSV Jahn Steeden und Werschauer SV. 

C II: Unter anderem dank der sechs Treffer von Niklas Malzon grüßt der SV Mengerskirchen II von der Spitze der Tabelle. Den Platz an der Sonne sollte der SV bei der SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim II verteidigen können. Favorisiert sind auch Hadamar III (bei Frickhofen II) und die Jungs von Weinbachtal II (bei Ennerich II, die genau wie ihre erste Mannschaft noch ohne Punktverlust sind. Zwischenzeitlich auf Rang zwei geschoben hat sich die FSG Dauborn/Neesbach II durch einen glatten 3:0-Erfolg bei WGB Weilburg II unter der Woche. 

C III: Villmar/Aumenau II gegen Dombach II und Limburg 07 II gegen Bad Camberg II, so lauten die Topbegegnungen des Wochenendes aus der erweiterten Spitzengruppe. Die ersten drei stehen vor Pflichtaufgaben: der TuS Eisenbach II bei Lindenholzhausen II, Wirbelau/Schupbach II bei Erbach II und Dehrn/Niedertiefenbach bei Heringen/Mensfelden II. Die SG Wirbelau/Schupbach hat nicht nur den zweiten Tabellenplatz inne, sondern auch mit Jörg Gruber (mit 8 Toren bislang der „Ballermann“ des Fußballkreises!) und Roberto Hauss (5 Treffer) die zwei Top-Torjäger in ihren Reihen. 

Fazit: Jörg Gruber von der SG Wirbelau/Schupbach II könnte in den C-Ligen der neue Nils Haubrich werden, in den restlichen Ligen kristallisieren sich noch keine Nachfolger der letztjährigen Überflieger raus. Ein Tipp, damit es die restliche Saison mit dem Toreschießen klappt, kommt heute von Lothar Matthäus: „Es ist wichtig, dass man neunzig Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt.“ 

In diesem Sinne, viel Erfolg am Wochenende!