Anzeige

Der Ball rollt wieder - Teil 2

Bereits am Montag haben wir euch den ersten Teil unserer Vorschau auf die Rückrunde von der Hessen- bis hin zur Gruppenliga präsentiert. Kommen wir nun zu den beiden höchsten Ligen auf Kreisebene, der Kreisoberliga und der Kreisliga A. Hierbei möchten wir vor allem auf die Top-Teams der Ligen eingehen, weshalb wir uns erneut zahlreiche Stimmen der Verantwortlichen der jeweiligen Vereine eingeholt haben. Egal, ob Kreisoberliga oder Kreisliga A, wir können von einer überaus spannenden Rückrunde ausgehen, in der das Rennen um den Aufstieg noch einige Höhen und Tiefen mit sich bringen kann.

Doch keinesfalls wollen wir den Blick auf die Gefahrenzone vergessen, denn auch im Kampf um den Klassenerhalt geht es eng zu!
Wer muss noch eine Schippe drauflegen, wer benötigt ein „kleines Wunder“? Erfahren werdet ihr es in unserer heutigen Vorschau.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Kreisoberliga

Das Rennen um den Aufstieg in der Kreisoberliga bleibt weiterhin spannend! Grund dafür ist, dass der Meisterschaftsfavorit vom Stephanshügel kurz vor der Winterpause nochmal einige Punkte liegen lassen musste, so beispielsweise bei der Niederlage im Derby gegen den SC Offheim, als auch beim Unentschieden gegen den direkten Verfolger aus Frickhofen. Dennoch darf man gut und gerne von einer bisher herausragenden Saison der Rothosen sprechen.

Zu Beginn der Saison dauerte es einen kurzen Moment, ehe sich das in weiten Teilen neu zusammengestellte Team fand. „Der Start in die Saison war mit zwei Niederlagen bei drei Spielen nicht optimal. Danach haben wir uns aber gesteigert und eine stolze Siegesserie hingelegt“, so der Trainer des VfR 07, Thomas Janke. Weiter erklärt er die anfänglichen Schwierigkeiten damit, dass sein Team und er noch auf der Suche nach dem passenden Spielsystem waren. Dieses schien nach kurzer Zeit gefunden, was sich vor allem in der Offensivpower der Limburger widerspiegelte. Doch trotz 81 erzielter Treffer und einem positiven Torverhältnis von +58 sieht der ambitionierte Coach noch eine Menge Potenzial in seinem Team und möchte in den kommenden Spielen vor allem in der Defensive noch sicherer und stabiler agieren. Dabei helfen sollen zahlreiche Neuzugänge, die der VfR in der Winterpause präsentierte. Unter anderem wird Marco Weis vom Reckenforst auf den Stephanshügel wechseln und die Fußballschuhe zukünftig für die Rothosen schnüren.

Dicht auf den Fersen ist dem VfR der TuS Frickhofen, der das Verfolgerfeld - bestehend aus der SG Kirberg/Ohren, dem SC Offheim, der TSG Oberbrechen und dem SV Mengerskirchen - anführt. In allen genannten Teams sieht der Limburger Coach eine Qualität, die es ermöglichen kann, dass eben diese Teams noch einmal aktiv in den Titelkampf eingreifen können.

Die Mannen von Frickhofen-Trainer Metin Kilic werden von Wiederbeginn an mit den Hufen scharen und sicherlich auf einen Ausrutscher der 07er hoffen. Dass man so nah an die Domstädter heranrutschen konnte, war dem guten Lauf vor der Winterpause geschuldet, den man in den Vorbereitungsspielen nicht missen ließ - so gelang es beispielsweise gegen höherklassige Vereine wie den RSV Weyer mit 3:1 zu gewinnen und sich optimal auf den „Re-Start“ vorzubereiten.

Florian Gross, Co-Trainer des TuS, sieht vor allem die qualitative Breite des Kaders in einer starken Liga, wie es die Kreisoberliga ist, als großen Vorteil. Durch diese Qualität gelang es dem TuS auch in Phasen, in denen man auf den ein oder anderen Spieler verletzungsbedingt oder aufgrund der Urlaubszeit verzichten musste, namhaft zu ersetzen und an der Spitze dranzubleiben. Somit sieht er das Team auch für die Restrunde gut aufgestellt. Dass die kommenden Spiele jedoch kein Selbstläufer werden, ist auch ihm bewusst. „Die KOL ist ausgeglichen. Jede Mannschaft kann jeden schlagen, wenn die Einstellung nicht stimmt. Die Mannschaften aus dem oberen Drittel zeigen konstant gute Leistungen, was eine Differenz von 8 Punkten zwischen Platz 1-6 zeigt“, so Gross.

Um den Limburgern weiterhin auf den Fersen zu bleiben und die Konkurrenz auf Distanz zu halten, verstärkte der TuS - seinen ohnehin schon gut aufgestellten Kader - mit weiteren Neuzugängen. So wird Dennis Oerntsis, kommend vom FC Kosova Montabaur, die Kilic-Elf im Angriff nach auskurierter Schulterverletzung verstärken. In der Defensive wird ein Bekannter in das Team hinzustoßen. Der ehemalige Spielertrainer der SG Niedershausen/Obershausen, Kamil Heblik, läuft ab sofort für den TuS auf.

Auf Rang 3 der Kreisoberliga rangiert derzeit die SG Kirberg/Ohren die denkbar schlecht mit einer 0:5 Niederlage gegen die TSG Oberbrechen in die Liga startete. Anschließend konnte sich das Team von Daniel Dylong und Co-Spielertrainer David Seibel jedoch fangen und eine herausragende Saison spielen, die vor allem durch eine kompakte und gutstehende Defensive erklärt wird. Trotz der 5 Gegentore zum Auftakt kassierte man in 19 folgenden Spielen lediglich 13 weitere Gegentore und stellt damit die beste Defensive der KOL.

Doch auch hinter den Top-3 der Liga stehen weitere Vereine in Lauerstellung bereit. Durch den 5:4 Erfolg gegen den VfR 07 Limburg im letzten Spiel vor der Winterpause sendete der SC Offheim von Trainer Dirk Hannappel ein großes Ausrufezeichen an die Liga. Aber auch die TSG Oberbrechen um Spielertrainer Alexander Schraut, der weiterhin aufgrund eines Kreuzbandrissen lediglich von der Seitenlinie aktiv werden kann, und der SV Mengerskirchen sind mit 42 bzw. 41 Punkten noch nicht aus der Welt und hoffen auf Ausrutscher der Konkurrenz.

Der VfR 07 Limburg sowie der TuS Frickhofen dürften dennoch, auch aufgrund der Neuzugänge im Winter, die besten Karten im Kampf um den Aufstieg haben und sich bis zum Ende der Saison ein Kopf an Kopf Rennen um Rang 1 der Kreisoberliga Limburg-Weilburg liefern. Wir wären jedoch bestimmt nicht böse drum, wenn sich ein ähnlicher Showdown wie in Liga 2 bilden würde.

Wie sieht es nun am anderen Ende der Tabelle aus? Ein sicherer Absteiger scheint hier schon festzustehen. Die SG Merenberg konnte in den bisherigen 20 Spielen noch keinen Punkt ergattern und steht somit abgeschlagen auf dem letzten Platz des Tableaus. Davor rangiert der SV Thalheim, der es ebenfalls sehr schwer haben dürfte den Abstand von derzeit 9 Punkten auf einen Nicht-Abstiegsplatz zu verringern. Mit Julian Haake, der an seine alte Wirkungsstätte, zur SG Nord zurückwechselt, verliert der SV zudem einen wichtigen Offensivakteur. Davor befinden sich die SG Weinbachtal, die SG Taunus, die SG Ahlbach/Oberweyer, der TuS Waldernbach und die SG Winkels/Probbach/Dillhausen - allesamt haben diese Teams das Ziel, schnellstmöglich die sichere Tabellenzone zu erreichen und sich damit aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Sicherlich kein leichtes Unterfangen in einer so starken und ausgeglichenen Liga, in der jeder jeden ärgern kann.

Kreisliga A

Die Kreisliga A wird von dem Spitzentrio, bestehend aus der FSG Dauborn/Neesbach, der SG Heringen/Mensfelden und der SG Nord dominiert, ehe der TuS Lindenholzhausen doch schon etwas abgeschlagen auf Rang 4 folgt. Punktgleichheit - mit jeweils 51 Punkten - herrscht dabei an der Tabellenspitze zwischen der FSG Dauborn/Neesbach und der SG Heringen/Mensfelden. Dahinter lauert die SG Nord mit 46 Punkten.

Eben diese wurde zu Beginn der Saison von zahlreichen Leser*innen als größter Meisterschaftsfavorit erklärt, doch gemeinsam mit dem neu dazugestoßenen Spielertrainer Marvin Rademacher, der zuvor beim TuS Dietkirchen aktiv war, galt es einige Hürden, wie beispielsweise die Einführung eines neuen Spielsystems zu überwinden. Rückblickend ist der SG Coach überzeugt davon, dass dieser Prozess jedoch gut gelungen ist. Dennoch stellt er zwei große Problematiken dar, die es in der Restrunde abzustellen gilt. „Unsere Chancenverwertung muss sich einfach verbessern. Wir benötigen zu viele Möglichkeiten, um uns mit Toren zu belohnen“, so Rademacher rückblickend. Zudem muss vor allem die Anzahl an Gegentoren auf fremden Geläuf verringert werden. Mit Artur Landeis hat die SG einen hochkarätigen Abgang zu verzeichnen, welcher jedoch mit den Rückkehrern Julian Haake, Davide Cicero und Matthias Trinz namhaft aufgefangen werden soll.

In der Restrunde möchte der motivierte Spielertrainer mit seinem Team an die bisherigen Leistungen anknüpfen, vor allem aber in den Spitzenspielen das wahre Leistungspotenzial der Mannschaft abrufen. Dennoch hält er sich mit kämpferischen Parolen, die davon handeln, den 1. Rang zu erobern bedeckt und geht von einem Zweikampf zwischen der SG Heringen/Mensfelden und der FSG Dauborn/Neesbach aus.

Würde die Saison ein plötzliches Ende finden, so wären es stand jetzt die Kornbrenner, die sich über den Aufstieg in die Kreisoberliga freuen dürften. Die gute Platzierung der FSG, die vor zwei Jahren noch in den Abstiegskampf verwickelt war, kommt jedoch nicht von ungefähr, denn der eingeschlagene Weg begann schon im Vorfeld der Saison. „Die Integration der jungen Spieler bzw. aus der eigenen Jugend hat in den vergangenen zwei Jahren sehr gut funktioniert. Wir haben eine Konstanz in der Saison gezeigt und bis auf die Niederlage gegen Steinbach die maximale Punktausbeute erzielt […] Es ist eine schöne Momentaufnahme, jedoch haben wir noch nichts erreicht“, lässt der Spielertrainer der FSG Dauborn/Neesbach, Markus Bozan, andeuten.

Im Kampf um den einzigen Aufstiegsplatz, was der FSG Trainer aufgrund der starken Leistungen der drei Spitzenteams als überaus schade empfindet, werden am Ende Kleinigkeiten entscheidend sein. Die Restrunde wird die FSG mit einem unveränderten Kader antreten, in der Markus Bozan entgegen seines Trainerkollegen Marvin Rademacher, einen spannenden Dreikampf erwartet.

Das dritte Team im Spitzentrio ist somit die SG Heringen/Mensfelden, die laut Hans-Günter Pulch in der Vorbereitung mit schwierigen Gegebenheiten zu kämpfen hatte, denn zum Trainieren muss die Mannschaft aktuell nach Kirberg und Niederbrechen ausweichen. Als besondere Herausforderung empfand er die Kompensation des Ausfalls von Spielertrainer Sascha Merfels in der Hinrunde, dessen Fehlen sich in dem ein oder anderen Spiel stark bemerkbar machte.

Für die Rückrunde erhofft man sich somit im SG-Lager von weiteren langfristigen Ausfällen verschont zu bleiben, um am Ende der Saison den umkämpften ersten Platz besetzen zu dürfen. Auch Hans-Günther Pulch geht ähnlich wie Markus Bozan davon aus, dass sich bis zum Ende ein Dreikampf um den Platz an der Sonne bilden wird.

Am anderen Ende der Tabelle kämpfen einige Teams um den direkten Klassenerhalt. Durch den Rückzug des SV RW Hadamar III sind in der Kreisliga A noch vier direkte Abstiegsplätze zu vergeben, die derzeit vom SV Elz II, der FSG Gräveneck/Seelbach, dem FC Dorndorf II und dem TuS Drommershausen besetzt werden. Davor, auf Rang 12, befindet sich die SG Weilmünster/Laubuseschbach, die zu Beginn der Saison mit guten Leistungen überzeugte, mit zunehmender Zeit im Tableau jedoch immer weiter nach unten abzurutschen schien.

Der SV Elz II wird ein Wunder benötigen, um den Klassenerhalt bei 17 Punkten Rückstand noch zu realisieren. Ähnlich ergeht es der FSG Gräveneck/Seelbach, der 7 Punkte zum sicheren Ufer fehlen. Zwischen den restlichen genannten Teams könnte sich jedoch ein spannendes Rennen bilden, welches sicher erst zu einem späten Zeitpunkt in der Saison einen Sieger/Nichtabsteiger finden wird.

Fortsetzung folgt...

Der letzte und damit dritte Teil unserer Vorschau wird am Freitag folgen. In diesem werden wir auf alle restlichen Ligen ab der Kreisliga B abwärts eingehen!