In der Verbandsliga Mitte tummeln sich – wie in der vorangegangenen Saison – zwei flw24-Teams, die die Vorsaison unterschiedlicher kaum hätten bestreiten können. Den RSV Weyer und den FC Waldbrunn trennen nämlich nicht nur rund 30 Kilometer, sondern in der Abbruch-Saison auch 16 Punkte, 27 Tore und 10 Tabellenplätze. In der im März unterbrochenen Saison 19/20 war es nämlich der FC aus dem Westerwald, der mit 37 Punkten aus 21 Spielen in der Spitzengruppe der Verbandsliga Mitte rangierte, dauerhaft mit um den Aufstieg spielte und den Kreisrivalen aus Weyer deutlich in Sachen Punkte, Plätze und geschossene Tore distanzierte. Die Weilersberger ihrerseits kämpften in ihrer allerersten Verbandsliga-Saison am anderen Ende der Tabelle um Punkte und befanden sich durchgehend im Abstiegskampf der Liga. Zum frühzeitigen Ende der Saison rangierten die Weyrer mit 21 Punkten auf Platz 14 der Verbandsliga, der FC Waldbrunn auf einem stolzen vierten Tabellenplatz.
FC Waldbrunn: Großer Wurf oder Mittelfeld?
Kein Gegner spielt gerne gegen den FC Waldbrunn! Besonders nicht, wenn es für die Westerwälder in einem Heimspiel in Fussingen, Ellar oder Hausen um Punkte geht – denn dort gibt es für Gästeteams gewohnheitsgemäß wenig zu holen. Nicht ohne Grund konnte sich der FCW in der abgebrochenen Saison in der Heimtabelle die Spitzenposition sichern, holte aus 10 Spielen 23 Punkte und musste nur eine Niederlage an heimischer Wirkungsstätte hinnehmen. Naturgemäß zweikampfstark und stabil in der Defensive, sind die Westerwälder immer unangenehm zu bespielen. Dazu trägt auch die gefährliche Offensiv-Abteilung der Mannschaft um das Spielertrainer-Gespann Christian Mehr und Steffen Moritz bei, welche die drittmeisten Tore der Liga erzielen konnte. Allen voran konnte sich Moritz selbst mit seinen 21 Toren (Rang 2 der Torschützenliste) als Tormaschine beweisen.
Doch all das liegt in der Vergangenheit, mit dem Anpfiff zur neuen Saison am 06. September gilt für den FCW, wie auch für alle anderen Mannschaften, sich neu zu beweisen. Rein personell könnte das eine schwierigere Aufgabe werden als im letzten Jahr. Zwar können die Waldbrunner mit Jannik Horn (FC Steinbach) und Maxi Neuhof (RSV Würges) zwei Rückkehrer und mit Niklas Zinndorf (TuS Waldernbach) einen weiteren Neuzugang im Kader begrüßen, auf der anderen Seite aber eine Vielzahl an (Stamm-) Spielern aus der Vorsaison nicht zur Verfügung stehen. Takehara hat den Verein Richtung Regionalligist FC Gießen verlassen und Cornelius Doll rückt in das zweite Glied und wird Spielertrainer bei der Verbandsliga-Reserve. Zudem müssen Mehr und Moritz zum Teil längere Zeit auf verletzte Spieler verzichten: Thomas Weinand laboriert an einem Kreuzbandriss und wird länger verletzt ausfallen, ebenso Moritz Steinhauer (Knieverletzung), Tobias Keil (ausgekugelte Schulter) und Jonas Eisenkopf (Knöchelverletzung). Zudem steht Robin Scholl nach seinem Umzug nach Köln nur noch sporadisch zur Verfügung.
Auf den FC Waldbrunn wartet also ein hartes Stück Arbeit, um die Vorjahresleistung zu wiederholen. Die ersten Punkte gibt es am 06.09. im Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SC Waldgirmes für den FCW zu holen.