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Die A-Liga vor der Restrunde: Eine Drei-Klassen-Gesellschaft

Julian Haake und die SG Nord befinden sich in der A-Liga in Lauerstellung. Foto: Dominik Groß

Die sehr starke A-Liga im Fußballkreis Limburg-Weilburg lässt sich in diesem Jahr relativ gut als Drei-Klassen-Gesellschaft beschreiben. Da wäre zunächst die vierköpfige Spitzengruppe - mit dem bislang überragenden Klassenprimus SG Taunus - welche Meisterschaft, Aufstieg und Relegation unter sich ausmacht. Es folgt eine fünfköpfige Mittelfeldgruppe, die mit ihren gesammelten Punkten sowie den bislang gezeigten Leistungen weder mit oben noch mit unten etwas zu tun haben wird. Und last but not least eine achtköpfige Gruppe von Mannschaften, für die es rein um den Klassenerhalt gehen wird. Wir schauen uns die Drei-Klassen-Gesellschaft der A-Liga mal etwas genauer an.

Die vierköpfige Spitzengruppe der Liga

Ehre wem Ehre gebührt beginnen wir in vorderster Front mit der Liga-Spitze. Dort führt die SG Taunus quasi von Saisonbeginn an das A-Liga-Feld mit herausragenden Leistungen an. Nach der Hinserie stehen für die Eisenbach-Haintchen-Connection bereits 57 Punkte zu Buche (19 Siege und nur 2 Niederlagen). Sollte alles „normal“ verlaufen, werden sich die Jungs aus dem Taunus ihren derzeitigen 11-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger bei lediglich 10 verbleibenden Spielen nicht mehr nehmen lassen und als A-Liga-Meister aus der Saison 2019/20 hervorgehen. Am Sonntag gastiert mit dem FC Dorndorf II zum Restrunden-Start allerdings eines der beiden Teams in Haintchen, das den Ligaprimus in der Hinrunde bezwingen konnte. Bei einer Niederlage könnten die direkten Verfolger noch einmal hellhörig werden.

Die ärgsten Verfolger heißen TSG Oberbrechen (46 Punkte) und SG Nord (44 Punkte), die beide auf dem gleichen Level wie die SG Taunus spielen und jeweils noch ein Nachholspiel vor der Brust haben. Beide Mannschaften haben hervorragende Offensiv-Abteilungen und mit 63 bzw. 70 Toren sogar noch mehr Treffer erzielt als der Klassenprimus (60). Die TSG Oberbrechen hat eine junge, hungrige und sehr spielstarke Truppe, die gerade gegen schwächere Teams in der Regel nichts anbrennen lässt. Die SG Nord ist geballte Offensivpower, die sich in der Winterpause sogar noch einmal qualitativ verstärkt hat. Sollte die SG Taunus tatsächlich noch einmal straucheln, werden die TSG Oberbrechen und/oder die SG Nord zur Stelle sein. Ansonsten werden beide zusammen mit dem VfL Eschhofen (41 Punkte), der den vierten Platz in der Spitzengruppe belegt, den Relegationsplatz 2 unter sich ausmachen. Den Eschhöfern sind für diesen Coup allerdings eher Außenseiterchancen zu zurechnen, da die Defensivreihe des VfL in dieser Saison bislang zu löchrig ist (44 Gegentreffer).

Zum Restrundenstart am kommenden Sonntag empfängt die SG Nord den FC Steinbach, der VfL Eschhofen den Tabellenvorletzten FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach und die TSG Oberbrechen am kommenden Mittwoch die SG Selters II. Es bleibt also spannend in der Spitzengruppe der A-Liga.

Das fünfköpfige Liga-Mittelfeld

Im Liga-Mittefeld tummeln sich einige Mannschaften wie der FC Steinbach oder die SG Heringen/Mensfelden, denen vor der Saison mehr zugetraut wurde. Beide Mannschaften sind zu unkonstant, um ganz oben mitzuspielen. Die SG Heringen/Mensfelden hätte sicher das Potenzial nochmal an die Tür der Spitzengruppe zu klopfen und zudem noch einige Nachholspiele auf dem Plan, allerdings ist der Abstand nach oben - auch aufgrund der zahlreichen Remis der Spielgemeinschaft - einfach zu groß. Der FC Steinbach, der im letzten Jahr den Aufstieg in die KOL nur ganz knapp verpasste, konnte in diesem Jahr nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen und musste den Platz schon achtmal als Verlierer verlassen. Daher wird es aller Voraussicht nach für den FC Steinbach bei einem Mittelfeldplatz bleiben.

Die SG Villmar/Arfurt/Aumenau, derzeit auf Rang 6 im Klassement, kann an einem guten Tag jeden schlagen (so auch schon gegen die SG Taunus geschehen) und an einem schlechten Tag gegen jeden verlieren. Das Potenzial der neuen Spielgemeinschaft ist allemal da, nur abrufen müssen sie es öfter. Die zweite Mannschaft des RSV Weyer führt das fünfköpfige Mittelfeld derzeit auf dem 5. Platz an und hatte im Laufe der Saison auch immer mal wieder Tuchfühlung zur Spitzengruppe. Die Weyerer spielen für ihre Verhältnisse eine tolle Saison und dürften sich trotz wechselnder Personallagen im Liga-Mittefeld etablieren. Bleibt noch die FSG Wirbelau/Schupbach/Heckholzhausen, die sich nach einem schwierigen Saisonstart gefestigt hat und gerade zu Hause schwer zu bespielen ist. Ein großer Vorteil der Spielgemeinschaft ist, dass sie in der Restrunde nur noch gegen ein Team aus der Spitzengruppe (SG Taunus) antreten muss.

Sowohl nach oben als auch nach unten wird für die fünf Teams im A-Liga-Mittelfeld nicht mehr allzuviel gehen. Dafür ist zum einen der Abstand nach oben mit über 10 Punkten zu groß und zum anderen - mit Blick nach unten - die Leistungen und das Potenzial der Teams zu gut.

Die achtköpfige Abstiegszone

Kommen wir zur Gefahrenzone der Liga - auch hier tummeln sich Mannschaften wie die FSG Dauborn/Neesbach, KOL-Absteiger TuS Lindenholzhausen oder der SV Erbach, die vor der Saison weitaus besser eingestuft wurden. Nichtsdestotrotz spielen auch diese Teams um den Klassenerhalt und stehen vor einer schwierigen Restrunde. Schwierig ist es auch dadurch, dass wieder nicht genau feststeht, wie viele Mannschaften letztendlich absteigen werden. Wirklich sicher kann man nur ab Rang 11 sein, weil selbst der 12. Platz in der schlechtesten aller Konstellationen, die nach jetzigem Stand der Dinge durchaus eintreten könnte, lediglich für die Abstiegs-Relegation reichen würde.

Sei es drum - jedes Team muss also „einfach“ so viele Punkte wie möglich holen und am Ende wird abgerechnet. Alle Mannschaften von Platz 10 (FC Dorndorf II, 22 Punkte) bis Platz 15 (SG Selters II, 18 Punkte) haben dabei aufgrund der ähnlichen Punktzahl und noch manchem Nachholspiel in etwa dieselbe Ausgangsposition. Dazu gehören neben den beiden genannten Teams auch die FSG Dauborn/Neesbach (21 Punkte), der SV Erbach (20 Punkte) sowie die SG Weilmünster/Laubuseschbach und die TuS Lindenholzhausen (mit je 19 Punkten). Ganz schwer wird es indes für die FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach, die vor dem Restrundenstart lediglich 14 Zähler auf dem Konto hat und quasi unmöglich für den TuS Obertiefenbach, der mit nur 5 Punkten weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der A-Liga steht.

Es wird sicherlich viel darauf ankommen wie die Teams aus der Gefahrenzone in die Restrunde starten. Die Aufgaben am Startwochenende sind dabei durch die Bank weg schwierig, weil es nur ein direktes Kellerduell am kommenden Sonntag geben wird. Dazu empfängt Schlusslicht TuS Obertiefenbach den SV Erbach. Alle anderen Teams haben es mit Mannschaften aus der Spitzengruppe bzw. dem Mittefeld zu tun. Dabei hat lediglich die SG Weimünster/Laubuseschbach ein Heimspiel gegen die FSG Wirbelau/Schupbach/Heckholzhausen - der Rest der Kellerkinder muss auswärts als Außenseiter ran.

Wir drücken allen Mannschaften im Kampf um Meisterschaft und Klassenerhalt die Daumen und freuen uns auf zahlreiche spannende und torreiche Partien in der A-Liga-Restrunde. Game on!