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A-Liga: Macht es Steinbach mit einem Jahr Verspätung?

Letzte Saison ganz knapp am Aufstieg gescheitert. Kilic Görgülü (li.) und der FC Steinbach. Foto: Dominik Groß

Nachdem diesmal gleich vier Teams aus der Kreisoberliga in die A-Liga abgestiegen sind, wird die A-Liga ordentlich durchgemischt. Zu den Absteigern gesellen sich die Aufsteiger der SG Weilmünster/Laubuseschbach und der SG Selters II als Neuzugänge in der Liga. Geblieben ist hingegen der FC Steinbach - obwohl er denkbar kurz vor dem Aufstieg stand. Ob es diesmal klappt? Das Aufstiegsrennen verspricht wieder spannend zu werden!

Die Absteiger: Heiß auf den Wiederaufstieg

Gleich vier Teams mussten die Kreisoberliga in Richtung A-Liga verlassen, nachdem der VfL Eschhofen die Relegation gegen den TuS Waldernbach verloren hat. Ebenjene Eschhöfer zählen zum engsten Favoritenkreis, haben sie doch nur knapp den Klassenerhalt in der Kreisoberliga verpasst. Um Einiges deutlicher verpasste ein anderes Team aus einem Limburger Stadtteil den Klassenerhalt – die Rede ist von der TuS Lindenholzhausen, die in der Rückrunde gar nur fünf Punkte einfahren konnte. Dementsprechend backt Trainer Trainer Thomas Janke zunächst mal kleine Brötchen: „Wir wollen uns erstmal in der neuen Klasse etablieren und die verkorkste letzte Saison vergessen machen.“ Zufrieden wäre Janke „mit einem Platz von fünf bis acht“. Was ihn zuversichtlich stimmt sind die gute Kameradschaft und der Teamgeist. „Die Stimmung ist gut“, zeigt sich Janke zufrieden mit der Vorbereitung, auch wenn der Kader wie üblich aufgrund von Urlaub selten komplett war.

Noch bescheidener lief die vergangene Saison für den TuS Obertiefenbach, für den ebenfalls die Devise gilt, den freien Fall aus dem Vorjahr aufzuhalten und wieder um Siege spielen zu können. Zu den Aufstiegskandidaten ist die Elf von Trainer Julian Rudolf und Spielertrainer Emanuel Polonio sicher nicht zu zählen – ganz im Gegensatz zur TSG Oberbrechen, die mit dem von Hessenligist Rot-Weiß Hadamar verpflichteten Spielertrainer Alexander Schraut den Wiederaufstieg anpeilt. Bis auf die bisherigen Spielertrainer Michel und Weyl ist der Oberbrechener Kader zusammengeblieben, weshalb die Gelb-Schwarzen eine gute Rolle spielen sollten.

Die Etablierten: Wie verkraftet Steinbach den Last-Minute-K.O. aus der Vorsaison?

32 Spieltage auf Aufstiegs- oder Relegationsplatz und am 33. Spieltag von der FSG Dauborn/Neesbach aus allen Träumen gerissen – der FC Steinbach hatte zweifelsohne eine richtig dicke Kröte zu schlucken am Ende der vergangenen Saison. Ob er die mittlerweile verdaut hat? Trainer Julian Philipp versucht, die positiven Aspekte der letzten Saison zu sehen: „Klar waren wir alle sehr enttäuscht, aber nichtsdestotrotz haben wir als Aufsteiger eine richtig gute Saison gespielt, auf die wir stolz sein können.“ Klar ist, dass die Steinbacher nach dem verpassten Aufstieg als Aufstiegsaspirant Nummer 1 (evtl. gleichauf mit Eschhofen) in die Saison gehen, nachdem sie in der Vorsaison als Aufsteiger aus der B-Liga gezeigt haben, wozu sie imstande sind. Das A-Wort will Philipp jedoch nicht in den Mund nehmen: „Ein Platz unter den ersten sechs Mannschaften sollte möglich sein“, stapelt er erstmal tief. Von der Enttäuschung ist jedenfalls nicht mehr zu spüren: „Die Stimmung ist richtig gut, wir hatten viel Spaß in der Vorbereitung und die Jungs haben sehr gut mitgezogen.“

Zum Verhängnis wurde den Steinbachern in der Vorsaison im Übrigen die etwas schwächere Rückrunde: Nachdem in der Vorrunde 43 Punkte auf der Habenseite standen, waren es in der Rückrunde „nur“ 34 Punkte – was in der Rückrundentabelle Rang vier bedeutete, hinter Thalheim, Waldernbach und der SG Heringen/Mensfelden. Richtig gelesen: Die SG Heringen/Mensfelden hat eine mehr als ordentliche Rückrunde gespielt. Das heißt aber nicht, dass die SG nun den Aufstieg anpeilt – vielmehr sieht Trainer Adrian Schenk sein Team in einer Entwicklungsphase: „Die Weiterentwicklung unserer jungen Mannschaft steht für uns in dieser Saison ganz klar im Vordergrund. Wir möchten an die teils guten Leistungen aus der letzten Saison anknüpfen und eine Konstanz in unser Spiel und unsere Leistungen bringen. Welche Platzierung dann am Ende herausspringt, wird man sehen.“

Verkraften muss die SG die Abgänge von Maximilian Gärtner, Andreas Müller und Adrian Schmidt, die allesamt zurück zu ihren Heimatvereinen gewechselt sind. Zudem fällt Max Dalef nach Kreuzband-OP langfristig aus (Gute Besserung an dieser Stelle!). Schenk ist aber guter Dinge: „Unsere externen Neuzugänge und die fünf A-Jugendlichen, die zu den Senioren aufrücken, haben in der Vorbereitung einen sehr ordentlichen Eindruck hinterlassen.“

Einen sehr ordentlichen Eindruck hat in der vergangenen Saison auch die FSG Dauborn/Neesbach hinterlassen – allerdings nur in der Vorrunde, nach der die Kornbrenner auf Tabellenrang drei standen. In der Rückrundentabelle reichte es nur noch zu Rang zwölf, was im Endklassement Platz acht bedeutete. Kann die FSG an die Leistungen aus der Hinrunde anknüpfen, könnte sie mehr sein als nur das Zünglein an der Aufstiegswaage wie in der vergangenen Saison.

Die Aufsteiger: Bleibt die SG Selters II eine Fahrstuhlmannschaft?

Mit 69 von 78 möglichen Punkten (bzw. 67, weil zwei Punkte wegen fehlender Schiedsrichter abezogen wurden) ist die SG Weilmünster/Laubuseschbach äußerst souverän in die A-Liga aufgestiegen. An der Meisterschaft bestand eigentlich nie ein Zweifel. Entsprechend selbstbewusst dürfen wir den Aufsteiger in der neuen Saison erwarten. Wahrscheinlich weniger selbstbewusst wird die SG Selters II an den Start gehen, obwohl sie alle anderen Teams in der B II um mindestens 16 Punkte distanziert hat – die Reserve-Wassermänner haben schließlich in der Vergangenheit schon mehrfach die Erfahrung machen müssen, dass in der A-Liga ein rauer Wind weht. Zu stark für die B-Liga, zu schwach für die A-Liga, so scheint es. Vielleicht kann die SG Selters II dieses Jahr beweisen, dass es für die A-Liga reicht. Es dürfte aber wieder schwer werden.

Los geht’s mit der A-Liga-Saison am Freitag, wenn der TuS Obertiefenbach die TSG Oberbrechen zum Absteigerduell und zur ersten Standortbestimmung empfängt. Ebenfalls am Freitag gastiert die SG Villmar/Arfurt/Aumenau bei der FSG Gräveneck/Seelbach. Am Sonntag steht das Gastspiel des VfL Eschhofen bei der FSG Dauborn/Neesbach im Fokus. Mitfavorit Steinbach startet indes mit einem spielfreien Wochenende.