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A-Liga: Spannung am oberen und unteren Ende

Torjäger Dejan Manchev (re.) möchte mit dem FC Steinbach in die KOL aufsteigen. Fotos: Dominik Groß

Spannung an der Tabellenspitze und Spannung am Tabellenende – Fußballerherz, was willst du mehr? Während am Tabellenende ein Quintett an Mannschaften den Abstieg unter sich ausmachen dürfte, stellt sich an der Tabellenspitze noch die Frage: Zweikampf? Dreikampf? Oder sogar ein Vierkampf?

„The same procedure as every year”, könnte man beim Blick auf die A-Liga-Tabelle in der Winterpause denken – denn wie jedes Jahr mischt der FC Steinbach munter vorne mit. Der Aufsteiger schickt sich an, seinen Durchmarsch von der C-Liga fortzusetzen und in die Kreisoberliga zu stürmen. „Als Aufsteiger haben wir bis jetzt eine super Runde gespielt“, ist das Trainergespann Philipps/Görgülü entsprechend zufrieden. „Jetzt wollen wir natürlich auch am Saisonende unter den ersten Zwei stehen“.

„Erst wenn wir Hadamar eingeholt haben…“

Dass sie das Zeug und den Kader dafür haben, daran gibt es keinen Zweifel. Und wann soll der Aufstieg der Steinbacher ein Ende haben? „Erst, wenn wir den SV Rot-Weiß Hadamar eingeholt haben“, fügen beide mit einem Augenzwinkern hinzu. Bis dahin ist es freilich noch ein weiter Weg…

Ein Weg, auf dem zunächst in dieser Saison noch einige Brocken aus dem Weg zu räumen sind. Zuallererst natürlich der TuS Waldernbach, der unter Neu-Coach Florian Dempewolf gleich eine hervorragende Hinrunde gespielt hat – was nach Platz 14 in der Vorsaison so nicht zu erwarten war. Nur ein einziges Tor trennt die beiden Kontrahenten aktuell – wir können uns also auf ein spannendes Aufstiegsrennen freuen – in das noch eine dritte Mannschaft eingreifen möchte.

Christopher Hermann (li.) und der TuS Waldernbach wollen ihren Vorsprung auf Platz 3 bis zum 34. Spieltag halten und in die Kreisoberliga aufsteigen.

„Meine Spieler wollen und können mehr als Platz 3“

Der SV Thalheim hat zwar einen Punkt abgezogen bekommen aufgrund fehlender Schiedsrichter, liegt aber trotzdem nur fünf Punkte hinter dem Spitzenduo, weshalb sich Trainer Frank Guckelsberger durchaus noch Chancen ausrechnet: „Mut macht mir vor allem die Einstellung meiner Spieler – sie wollen und können mehr als Platz 3.“ Das hätten sie auch in den aufgrund der Witterung lediglich drei Freundschaftsspielen gezeigt, in denen Siege gegen den TuS Gückingen und den TuS Obertiefenbach sowie eine Punkteteilung gegen den SV Elz gelangen. Sein Team sieht er in einer guten Ausgangslage: „Den Druck haben die Mannschaften, die vorne stehen. Sie spüren den Atem der Verfolger und den Druck, immer punkten zu müssen. Die eine oder andere Schwächephase wird kommen – genau dann wollen wir da sein und den Rückstand verkürzen.“

Topspiel zum Jahresauftakt: Dritter gegen Vierter

Zunächst müssen die Thalheimer allerdings aufpassen, dass sich der Rückstand nicht schon am ersten Spieltag des neuen Jahres vergrößert, denn am Sonntag gastiert die vierplatzierte SG Heringen/Mensfelden in Thalheim. Gewinnt die SG, kann sie den Rückstand auf die Guckelsberger-Elf auf einen Punkt verringern und bringt sich selbst wieder ins Spiel um den Aufstieg.

Auch die beiden Top-Teams haben alles andere als leichte Aufgaben zu lösen: Bereits am Samstag empfängt der FC Steinbach die FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach, bevor am Sonntag der TuS Waldernbach den RSV Weyer II erwartet.

Die FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach (rote Trikots) spielt als Aufsteiger eine gute Rolle in der A-Liga.

Camberg und Rubin mit Punktabzügen bestraft wegen fehlender Schiedsrichter

Im Tabellenkeller musste der SV Bad Camberg in der Winterpause einen bitteren Nackenschlag verkraften: Aufgrund fehlender Schiedsrichter wurden den Kurstädtern gleich drei Punkte abgezogen. Der Rückstand auf den Vorletzten, den FC Rubin, dem ebenfalls ein Punkt abgezogen wurde, beträgt nun schon sechs Punkte. Dass die Ausgangslage nicht gerade auf den Klassenerhalt hindeutet, dessen ist sich das Trainergespann Blazquez/Schott bewusst: „Wir werden aber noch einmal alles geben in der Rückrunde, damit wir uns am Ende nichts vorwerfen müssen. Gelingt uns in den ersten Spielen ein Erfolgserlebnis, entsteht vielleicht noch einmal eine Aufbruchstimmung.“

„Dass es schwierig wird, war uns von vornherein klar.“

Die erhofft sich auch der TuS Linter, dessen Trainer Christian Lieber klar sagt: „Wir sind natürlich nicht zufrieden mit der Vorrunde. Aber dass es schwierig wird, das war uns von vornherein klar.“ Den eingeschlagenen Weg bereut er allerdings nicht: „Wir haben viele junge Kerle, die sich noch entwickeln können. Vor der Saison haben wir zwar sportliche Qualität verloren, der Zusammenhalt der Mannschaft ist dafür jetzt richtig stark.“ Fünf Punkte Rückstand beträgt der Rückstand der Linterer auf WGB Weilburg und die SG Niedertiefenbach/Dehrn. „Mindestens eines dieser Teams wollen wir noch überholen und auf den Relegationsplatz springen – wobei die Zahl der Absteiger ja leider wie immer unklar ist.“

Christian Lieber und die Frösche aus Linter schielen noch auf den Relegationsplatz.

Klar scheint hingegen: Die Mannschaften, die aktuell auf den letzten fünf Plätzen der Liga stehen, werden die Abstiegsfrage unter sich klären – wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches geschieht, denn der Rückstand auf den Sechstletzten, den FC Dorndorf II, beträgt beachtliche sechs Punkte.

Für den TuS Linter und den FC Rubin geht das Jahr 2019 übrigens gleich mit einem richtungsweisenden direkten Duell los. Am Sonntag könnte in Linter schon eine kleine Vorentscheidung darüber fallen, wohin die Reise geht für beide Teams. Schlusslicht Bad Camberg gastiert unterdessen bei der FSG Wirbelau/Schupbach/Heckholzhausen, WGB Weilburg empfängt die SG Villmar/Aumenau und die SG Niedertiefenbach/Dehrn ist Gastgeber für die SG Taunus.