Ambitionierte Aufsteiger, starke Ex-Aufsteiger und Absteiger, die gleich wieder hoch in die Kreisoberliga wollen – in der A-Liga melden in diesem Jahr viele Teams ihre Ansprüche an.
Die Absteiger
Mit dem TuS Waldernbach und der SG Heringen/Mensfelden kommen zwei Teams zurück in die A-Liga, die erst vor der letzten Saison aufgestiegen waren. Begleitet werden sie von der FSG Dauborn/Neesbach. Die Voraussetzungen sind vor der Saison bei diesen drei Mannschaften sehr unterschiedlich: Die SG Heringen/Mensfelden blieb zusammen und dürfte ein ernster Kandidat für den direkten Wiederaufstieg sein. Die Vorbereitung verlief sehr ordentlich mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage. Aber Vorbereitung und Punktspiele sind zwei paar Schuhe, wie Spielausschuss Hans-Günter Pulch im <link ligen-pokal kreisliga-a aktuelle-meldungen details archiv august artikel erst-bundesliga-dann-kreisliga>Vorbericht deutlich macht. Trotzdem herrsche bei der SG eine gewisse Vorfreude auf die Saison. Ob diese Vorfreude auch in Waldernbach vorhanden ist, ist nicht bekannt. Klar ist jedoch: Der TuS muss den Abgang wichtiger Offensivkräfte kompensieren: André Hannappel und Artjom Eberhardt haben sich dem TuS Obertiefenbach angeschlossen, Chiraphon Kaubrügge zog es zum TuS Dehrn. Als Saisonziel geben die Waldernbacher daher auch ganz bescheiden einen Mittelfeldplatz an.
Mit einem Mittelfeldplatz wäre Stefan Kremer, der Trainer der FSG Dauborn/Neesbach, sicher zufrieden. Mit der Vorbereitung war Kremer absolut einverstanden, „auch wenn die Findungsphase nach unserer Rundumerneuerung noch lange nicht abgeschlossen ist“. Ihn motiviert die Aufgabe, etwas Neues aufzubauen, „auch wenn ich weiß, dass Rückschläge dazugehören werden“. Im Moment zögen jedoch alle im Verein an einem Strang und seien gewillt, Schritt für Schritt eine positive Entwicklung anzustoßen.
Die Aufsteiger
Mit dem SV Thalheim, dem FC Dorndorf II und dem SV Bad Camberg sind drei Mannschaften aufgestiegen, denen ohne Weiteres der Klassenerhalt zuzutrauen ist – wenn nicht noch mehr. Der SV Thalheim hat die B-Liga absolut dominiert und sollte auch in der A-Liga ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können. Die Mannschaft ist zusammengeblieben und hungrig. Beim FC Dorndorf II hängt das Leistungsvermögen natürlich immer auch davon ab, welche und wie viele Spieler aus dem Verbandsligakader zur Mannschaft stoßen. Die Voraussetzungen in Dorndorf sind jedoch gut, um in der A-Liga nicht in Abstiegsnöte zu geraten. Abstiegssorgen sollte im Normalfall auch der SV Bad Camberg nicht haben, der sich im Sommer noch einmal gut verstärkt hat, vor allem mit Tim Bohanek im zentralen Mittelfeld, der in der Jugend beim JFV Dietkirchen/Offheim und dem SV Wehen gespielt hat und zuletzt pausierte.
Die Ex-Aufsteiger
Die Aufsteiger der vorletzten Saison, der TuS Linter und die SG Winkels/Probbach/Dillhausen, haben im letzten Jahr für Furore gesorgt und die Saison auf den Plätzen vier und sieben beendet. Geht da dieses Jahr noch mehr?
„Kirche im Dorf lassen“, sagte dazu der Linterer Spielausschuss Rainer Frink im ersten <link aktuelles details archiv august artikel flw24-der-expertentalk-mit-rainer-frink>flw24-Expertentalk. Schwerwiegende Abgänge, einige Verletzte, dazu die Urlaubszeit… Rainer hält einen einstelligen Tabellenplatz für realistisch, sieht aber andere Teams wie Thalheim, Erbach, Limburg 07 und Winkels/Probbach/Dillhausen für stärker.
Ebenjene SG Winkels/Probbach/Dillhausen wurde nach guter Frühform beim Sparkassen-Cup in Gaudernbach, unter anderem mit einem Sieg gegen die SG Niedershausen/Obershausen sowie einem Unentschieden gegen Gruppenligist RSV Weyer, wurde die SG Winkels/Probbach/Dillhausen zuletzt mit Testspielniederlagen gegen Waldbrunn II und die SG Weinbachtal wieder etwas auf den Boden zurückgeholt. Stark einzuschätzen ist die Elf von Jan Rohletter trotzdem.
Die Etablierten
In starker Frühform hat sich auch der SV Erbach präsentiert, sowohl in der Vorbereitung als auch in der ersten Pokalrunde am letzten Wochenende. In den Vorbereitungsspielen wurde der FCA Niederbrechen sowie Ligakonkurrent SC Dombach besiegt, gegen Gruppenligist Würges gab es eine denkbar knappe Niederlage und im Pokal wurde Aufsteiger Bad Camberg gleich mit fünf Toren im Gepäck nach Hause geschickt. Als Aufstiegsfavorit sieht Trainer Kevin Erwe seine Mannschaft dennoch nicht: „Auch wenn einige uns weit vorne sehen, glaube ich nicht, dass es bei uns für ganz vorne reicht. Platz 3 bis 9 sollte realistisch sein für uns.“ Als Favoriten sieht der Rückkehrer auf die Trainerbank den SV Thalheim und den VfR 07 Limburg. „Dahinter dürfte es ein breites Mittelfeld von fünf bis sieben Mannschaften auf einem Niveau geben.“
Den VfR 07 sieht auch Manfred Königstein, Trainer der SG Nord, als Titelfavoriten. Sein Ziel mit der eigenen Mannschaft ist „ein einstelliger Tabellenplatz und die Verbesserung des Kombinationsspiels“. Beim 7:2 im Pokal gegen die SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim gelang dies schon ganz gut.
Der Sportliche Leiter des VfR 07 Limburg in Person von Sascha Noth schiebt die Favoritenrolle freilich auch weit von sich. „In dieser Saison wird es für uns darum gehen, unsere junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von unter 20 an den Seniorenfußball zu gewöhnen und Erfahrungen zu sammeln.“ Das Saisonziel der Limburger beziffert Noth auf Platz fünf bis acht. Gerade den Pokalerfolg gegen Würges dürfe man nicht überbewerten, da Würges stark ersatzgeschwächt gewesen sei. Wer sind die Favoriten? „FC Dorndorf II, TUS Ahlbach/Oberweyer, SV Erbach, SG Winkels/Probbach/Dillhausen.“
Fazit: Uns steht eine spannende Saison bevor, denn für die vorderen Plätze gibt es reichlich Anwärter – egal ob Absteiger, Aufsteiger, Ex-Aufsteiger oder langjähriges A-Liga-Mitglied!