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Wie schlägt sich die flw-Elite in 2017?

Schafft Christian Mehr (li.) den Aufstieg mit dem FC Waldbrunn in die Verbandsliga Mitte?. Foto: Thorsten Wagner

Am kommenden Wochenende geht´s endlich wieder los – auch in den überregionalen Ligen (Hessenliga, Verbandsliga, Gruppenliga) rollt dann die Kugel wieder und die zweite, heiße Saisonphase startet. Bevor es tatsächlich wieder ans Eingemachte geht, möchten wir uns noch einmal den aktuellen Stand unserer Elite-Teams im flw-Land vergegenwärtigen und einen kleinen Ausblick auf die restliche Rückrunde wagen.

Auf Hadamar wartet Großes

Beginnen wir mit unserem einzigen Hessenligisten aus Hadamar, der in seiner ersten Saison unter dem neuen Trainer Florian Dempewolf eine durchaus beeindruckende Hinserie hingelegt hat und sowohl spielerisch als auch kämpferisch überzeugen konnte. Die Belohnung ist der aktuell vierte Tabellenplatz in Hessens Elite-Liga. Personell hat sich in der Winterpause in Hadamar nur wenig verändert. Stammkraft Baris Özdemir hat den Verein verlassen und sich dem Verbandsligisten Türkgücu Friedberg angeschlossen, dafür haben die Fürstenstädter mit Leon Burggraf (TuS Dehrn) ein junges Talent aus der heimischen Region verpflichtet, der in den Testspielen schon zu gefallen wusste. Zudem verlängerte der SV Rot Weiss Hadamar kurz vor dem Jahreswechsel mit seinem Trainerteam - sowohl Florian Dempewolf als Cheftrainer als auch sein Bruder und Co-Trainer Nicolas Dempewolf werden auch in der kommenden Saison 2017/18 an der Seitenlinie stehen.

Von den Abstiegsregionen der vergangenen Saison ist das Team weit entfernt und darf bei etwas Glück sogar noch von mehr träumen, denn der zweite Platz, der für die Aufstiegsrelegation qualifizieren würde, liegt durchaus in greifbarer Näher. Aber Schritt für Schritt - dass die Hessenliga kein Zuckerschlecken ist, wissen die Fürstenstädter aus der vergangenen Saison nur zu gut. Am kommenden Samstag kommt zum Restrunden-Start mit Rot-Weiß Darmstadt ein Abstiegskandidat nach Hadamar, den es vom Papier her zu besiegen gilt. Aber Vorsicht, beim Hinspiel konnten die Darmstädter den Rot Weißen aus Hadamar ein 2:2-Unentschieden abknüpfen. Ein ganz besonderes Schmankerl wartet dann bereits eine Woche später (am 04. März 2017) auf die Fürstenstädter, wenn sich im Hessenpokal-Halbfinale in Seligenstadt die große Chance bietet, erstmals in der Vereinsgeschichte ins Hessenpokal-Finale (dessen Gewinn im Übrigen für den DFB-Pokal qualifiziert) einzuziehen. Dass dieses Finale zu den ganz großen Saisonzielen in Hadamar avanciert ist und sicherlich das ganze flw-Land die Daumen für den Finaleinzug drückt, ist wohl selbstredend.

Dietkirchen in der Spitzengruppe – Dorndorf kämpft um den Klassenerhalt

In der Verbandsliga Hessen Mitte gehen die beiden flw-Teams mit völlig unterschiedlichen Ausgangslagen ins Jahr 2017. Konnte der TuS Dietkirchen, der nach zahlreichen Abgängen und einem Trainer-Wechsel vor der Saison, positiv überraschen und einen starken vierten Platz nach der Hinserie belegen, so beendete der verletzungsgeplagte FC Dorndorf seine erste Jahreshälfte auf einem enttäuschenden Abstiegsplatz (14.).

Der TuS Dietkirchen fand unter Neu-Trainer Thorsten Wörsdörfer schnell in die Spur und gehört zur erweiterten Spitzengruppe der Liga. Die beiden Aufstiegsplätze dürften zwar außer Reichweite liegen, aber daran hatten selbst die größten Optimisten vor der Saison keinen Gedanken verloren. Auf einem tollen vierten Platz startet der TuS am kommenden Samstag beim FSV Braunfels ins Pflichtspieljahr 2017. Das phänomenale Hinspiel endete im Übrigen durch einen Last-Minute-Treffer der Reckenforst-Elf mit 4:3 – Wiederholung gerne gesehen. Ziel des TuS dürfte es sein, eine ähnlich starke Rückserie wie in der ersten Saisonhälfte zu spielen und den Platz in der Liga-Spitzengruppe zu verteidigen. Anders die Ausgangslage in Dorndorf – hier zählt für Trainer Friedel Müller und seine Elf nur der Klassenerhalt. Einige Abgänge und großes Verletzungspech hatten dem Team in der Hinrunde die nötige Stabilität und Durchsetzungskraft entzogen. Auf dem vierzehnten Platz hat der FCD vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Mit einem wichtigen Heimspiel am kommenden Samstag gegen das Mittelfeld-Team aus Breidenbach könnte der erste Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht werden. Ohnehin bestreitet das Müller-Team noch ganze acht Heimspiele in der Restrunde – sicherlich ein Vorteil gegenüber den direkten Kontrahenten um den Nicht-Abstieg.

flw-Teams im Aufstiegs- und Abstiegsrennen

Auch in der Gruppenliga Wiesbaden könnten die Ausgangssituationen der flw-Teams nicht unterschiedlicher sein – stehen mit dem FC Waldbrunn und dem SV Rot Weiss Hadamar zwei flw-Teams als Top-Duo der Liga an der Tabellenspitze, so müssen der RSV Weyer und ganz besonders die SG Kirberg/Ohren/Nauheim in den Abstiegsregionen um den Klassenerhalt bangen.

Schauen wir zuerst nach oben. Dort bewies der neugegründete FC Waldbrunn von Anfang an seine Qualitäten und marschierte quasi die gesamte Hinserie vorneweg – nicht nur deswegen sind die Westerwälder der absolute Topfavorit auf den Aufstieg. Mit 60 Treffern ist der FC Waldbrunn zudem die Tormaschine der Liga. Zum Rückserien-Auftakt kommt Kellerkind und flw-Rivale Kirberg/Ohren/Nauheim in den Westerwald. Eigentlich eine klare Sache, wäre da nicht die neuentfachte Euphorie bei den Kirbergern um Neu-Trainer Heiko Weidenfeller und Co-(Spieler)-Trainer Jan Goller. Dass das Unterfangen „Klassenerhalt“ in Kirberg eine Mammutaufgabe wird, ist angesichts der Tatsache von dreizehn Zählern Rückstand zum rettenden Ufer noch äußerst untertrieben formuliert, aber im Fußball weiß man ja bekanntlich nie – erst recht nicht, wenn man mit einem Erfolg beim Spitzenreiter in die Runde starten sollte. Das würde auch dem Tabellenzweiten aus Hadamar gefallen, der in der Hinrunde besonders durch seine Defensive überzeugen konnte. Mit lediglich 22 Gegentreffern stellt die zweite Mannschaft der Rot Weißen die beste Abwehr der Liga. Bei 20 Partien gingen die Mannen von Coach Thorsten Kierdorf, mit dem von Vereinsseite in der Winterpause übrigens verlängert wurde,  nur ein einziges Mal als Verlierer vom Platz und stehen somit mehr als  verdient auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz. Bei einem Ausrutscher des FC Waldbrunn und einem eigenen Auswärtserfolg am Samstag bei Hellas Schierstein winkt sogar die Tabellenführung. Spannung im Titelrennen ist jedenfalls vorprogrammiert.

Spannend wird die restliche Rückrunde auch für Gruppenliga-Dino RSV Weyer, der sich durch einen schwachen Hinrunden-Endspurt selbst in die Gefahrenzone manövriert hat. Mit einem Auswärterfolg zum Auftakt beim FV Neuenhain könnten die Weyrer den Anschluss ans breite Mittelfeld herstellen. Dass in Weyer weiterhin Zuversicht herrscht, zeigt auch die Tatsache, dass der Verein mit Trainer Frank Wissenbach bereits für die nächste Saison verlängert hat. Zudem darf man sich am Weilersberg auf den ein oder anderen interessanten Neuzugang freuen, mit dem die Mission Klassenerhalt so schnell wie möglich geschafft werden soll, was in Anbetracht von sechs Absteigern in der Gruppenliga kein Leichtes sein wird.