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B-Liga-Rückblick: Der ganz normale Wahnsinn!

Bild: SC Ennerich

Die B-Liga ist in diesem Jahr ein wahres Aushängeschild für den Fußball im Kreis Limburg/Weilburg. Starke Auftritte der Spitzenmannschaften, spannende Spiele, furiose  Aufholjagden und Wundertüten hat es in der ersten Halbserie der Saison 2015/16 zu Hauf gegeben. Ob im Abstiegskampf oder im Aufstiegsrennen,  die Liga der langen Ortsnamen und Reserve-Mannschaften bleibt mit einigen Ausnahmen stets spannend und unterhaltsam.  

Spitzenteams

Die vor der Saison angekündigten Favoriten auf den Aufstieg in der B-Liga marschieren vorneweg: Allen voran A-Liga Absteiger TuS Linter setzt alle Hebel in Bewegung, um schnellstmöglich wieder eine Klasse höher zu spielen und den letztjährigen Abstieg als einmaligen Ausrutscher zu deklarieren. Mit 52 Punkten haben die Frösche schon eindrucksvolle 11 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Lediglich die beiden Saison-Niederlagen gegen die direkten Mitkonkurrenten Hangenmeilingen/ Niederzeuzheim und Selters II trüben das Bild minimal.

Auch der letztjährige Tabellenvierte SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim wird seiner Favoritenrolle gerecht und beendet das Jahr 2015 vier Punkte hinter den Fröschen auf dem zweiten Aufstiegsplatz. Die Mannen um Spielertrainer Florian Betz sind gewillt, die Versäumnisse aus dem letzten Jahr wett zu machen und beeindrucken Woche für Woche mit starken Leistungen und Ergebnissen.

Die SG Selters II, derzeit auf dem Relegations-Aufstiegsplatz, ist zweifelsohne die Mannschaft mit dem größten Unterhaltungspotenzial in der B-Liga, wenn nicht sogar im gesamten flw-Land. Sollte man keines der denkwürdigen Spiele  der Wassermänner wie etwa das 5:5 gegen Wolfenhausen, die irren 3:2-Last-Minute-Erfolge nach Rückstand gegen Linter und Kirberg/Ohren/Nauheim II oder zuletzt das 4:4 in zweifacher Unterzahl gegen Gräveneck/Seelbach/Falkenbach live mitverfolgt haben, so empfiehlt es sich die preisverdächtigen Presseberichte von SG-Berichterstatter Patrick Jahn zu lesen. Bemerkenswert: Dass Jahn darüber hinaus auch als Coach der Selterser Reserve  fungiert, tut der Objektivität seiner Berichte keinen Abbruch. Einfach herrlich zu lesen!

Verfolgergruppe

In der Verfolgergruppe (Rang 4 bis 6) befinden sich die Teams mit den langen Namen, bestehend aus den drei Spielgemeinschaften FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach, SG Gaudernbach/Hasselbach (im Übrigen bester Aufsteiger) sowie der SG Winkels/Probbach/Dillhausen. Allen drei Teams ist nach starken Auftritten in der Hinrunde durchaus noch Platz drei zuzutrauen. Der starke Aufsteiger SG Gaudernbach/Hasselbach hat mit zwei Spielen weniger als seine beiden Konkurrenten sogar die besten Karten und könnte bei voller Punktausbeute bis auf einen Punkt an Platz drei heranrücken. Es bleibt spannend!

Reserve-Mannschaften

Danach folgt die Gruppe der starken Reserve-Teams Kirberg/Ohren/Nauheim II, Dorndorf II, Dietkirchen III (Tabellenplätze 7 bis 9), die sich im gesicherten Mittefeld bzw. mit  Waldernbach II (12.) und Niederbrechen II (13.) im hinteren Mittelfeld der B-Liga tummeln. Ausnahme ist die zweite Mannschaft des SC Offheim, die als einzige Reservemannschaft auf einem Abstiegsplatz (16.) überwintert. Alles in allem aber starke Performances der zweiten Mannschaften.

Enttäuschungen

Zu den größten Enttäuschungen der Saison zählt tabellarisch gesehen sicherlich der FC Rubin Limburg/Weilburg, der in der vergangenen Saison lange Zeit um den Aufstieg mitmischte, in dieser Saison aber nicht so recht zu sich findet und als Tabellen-Fünfzehnter sogar auf einem Abstiegsplatz verharrt. Auch dem SV Wolfenhausen, dem man nach starken Begegnungen etwa gegen Gräveneck (5:1), Selters II (5:5) oder Hangenmeilingen/Niederzeuzheim (2:2) und schwachen Spielen mit Niederlagen gegen Offheim II oder Dorndorf II eine mangelnde Konstanz attestieren darf, wurde vor der Saison durchaus ein besserer Tabellenplatz als Rang 10 zugetraut.  Ähnlich verhält es sich mit dem TuS Drommershausen, der unter dem nimmermüden Spielertrainer Peter Götz, auf Rang 11 stehend, ebenfalls noch unter seinen Möglichkeiten liegt.    

Wundertüte

Ein spannendes und wenig vorhersagbares Team ist der SC Ennerich, der mit Nils Haubrich den besten Torjäger der B-Liga (32 Buden in 19 Einsätzen!) stellt, sich aber weiterhin im Abstiegskampf befindet und auf dem (gegenwärtigen) Abstiegs-Relegationsplatz 14 das Jahr 2015 beendet. Starken Auftritten wie dem 1:1 gegen den Klassenprimus Linter oder dem 9:1-Feuerwerk über den FCA Niederbrechen II, hat der SC Ennerich aber auch unnötige Niederlagen etwa gegen Tabellenschlusslicht Arfurt oder ein 3:3-Remis gegen den Vorletzten Heckholzhausen entgegen zu weisen. Die Entwicklung unter Neu-(Alt-)Trainer Marcus Schnitzspahn geht allerdings in die richtige Richtung. Prognose: Mit dem SC Ennerich wird in der Rückrunde noch zu rechnen sein.

Kellerkinder

Der eben angesprochene SV Heckholzhausen ist die am wenigsten belastete Mannschaft der B-Liga, weil sie bislang nur 17 von 20 Spielen absolviert hat und dadurch trotz des vorletzten Tabellenplatzes mit lediglich zehn Punkten auf der Habenseite noch einen Hoffnungsschimmer für die Rückrunde in 2016 haben dürfte.  Zehn Punkte hat auch der Tabellenletzte aus Arfurt auf seinem Konto, dafür aber schon drei Partien mehr auf dem Buckel als die Heckholzhäuser einen Platz davor. Für den vom Verletzungspech verfolgten und vor der Saison mit zahlreichen Abgängen dezimierten SV Arfurt  um Alt-Star Christian Latsch wird es sehr eng werden.

Wir wünschen viel Erfolg!