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Herbstmeister – und dann?

Tillmann Stillger (schwarzes Trikot) richtet den Blick mit seinem FCA nach vorne! (Foto: Thorsten Wagner)

Am Wochenende werden die Herbstmeister der laufenden Saison gekürt. Vorentscheidung oder wertloser Titel? Wir haben geschaut, wie die Herbstmeister der letzten Saison am Ende abgeschnitten haben. Das und alles rund um die Spiele am Wochenende erfahrt ihr im flw24-Vorbericht.

Hessenliga: Platz zwei mit 31 Punkten aus 16 Spielen – das ist leider nicht die aktuelle Bilanz des SV Rot-Weiß Hadamar, sondern die Bilanz nach der Vorrunde der letzten Saison. Am Ende stand nach einer ähnlich starken Rückrunde mit 29 Punkten ein dritter Platz zu Buche, nur ein Punkt hinter dem Relegationsplatz zur Regionalliga (den die Hadamarer allerdings nicht in Anspruch genommen hätten). Aktuell hat die Mannschaft von Trainer Reitz 21 Punkte und liegt auf Rang acht, direkt vor dem kommenden Gegner, dem 1. FC Eschborn. Da der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur fünf Punkte beträgt, wäre ein Sieg Balsam für die Hadamarer Seele. Geglänzt haben bislang weder die Hadamarer zuhause (acht Punkte aus sieben Spielen) noch die Eschborner in der Fremde (sechs Punkte aus sieben Spielen), von daher ist der Ausgang absolut offen. Vielleicht spielt den Fürstenstädtern ja in die Karten, dass das Spiel auf den Kunstrasenplatz in Niederhadamar verlegt wurde.

Verbandsliga: Viktoria Kelsterbach, letztes Jahr in der Relegation zur Oberliga gescheitert, hat sich bereits den Titel des Herbstmeisters gesichert. Nach derlei Tabellenregionen brauchen die zwei Vertreter unseres Kreises nicht schauen, stattdessen muss der Blick angesichts von fünf (Dorndorf) bzw. zwei (Dietkirchen) Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge nach unten gerichtet sein. Dies ist allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass die Liga sehr eng ist. Zum Abschluss der Vorrunde reist der TuS Dietkirchen zum Tabellenletzten FSV Schröck und will die sehr durchwachsene erste Saisonhälfte versöhnlich abschließen. Mit einem Sieg lägen die Jungs von Trainer Dempewolf „nur“ fünf Punkte hinter ihrer Ausbeute aus der Vorrunde der Saison 2014/2015. Eine etwas schwächere Vorrunde als im Vorjahr absolviert auch der FC Dorndorf, der am Sonntag den Tabellennachbarn FSV Braunfels empfängt und mit einem Sieg auf 26 Punkte kommen könnte nach 29 Punkten in der letztjährigen Vorrunde. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft von Friedel Müller eine bessere Rückrunde spielt: mit der Ausbeute von 16 Punkten aus der letzten Rückrunde könnte es am Ende dieser Saison sehr eng werden.

Gruppenliga: Als Herbstmeister steht der SV Zeilsheim fest, der vier Punkte Vorsprung aufweist gegenüber der zweiten Vertretung des SV Rot-Weiß Hadamar, die mittlerweile seit elf Spielen ungeschlagen ist. Am Wochenende winkt bei Eschborn II der nächste Dreier, mit dem die Fürstenstädter Zeilsheim auf den Fersen bleiben würden. Schon jeweils drei Punkte mehr als in der Hinrunde des Vorjahres haben der RSV Weyer (derzeit 24 Punkte) und die SG Hausen/Fussingen/Lahr (derzeit 20 Punkte) geholt. Gerade die SG H/F/L sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass sie wieder eine ähnlich starke Rückrunde wie in der Vorsaison spielt, als sie 28 Punkte holte und in der Rückrundentabelle den vierten Platz belegte. Gerade einmal drei Punkte beträgt der Vorsprung der Westerwälder auf die Abstiegsplätze und am Sonntag kommt mit dem TuS Hahn ein unangenehmer Gast. Getoppt wurde H/F/L mit seiner starken Rückrunde übrigens noch von der SG Walluf, die zur Halbzeit der vergangenen Saison mit 18 Punkten auf einem Abstiegsrang lag und sich von dort mit einer bärenstarken Rückrunde mit 32 Punkten noch auf Platz vier katapultierte. Der RSV Weyer schließt die Vorrunde in Weilbach ab – ebenfalls eine anspruchsvolle Aufgabe, haben die Weyerer doch bislang auswärts erst fünf Punkte in sieben Spielen ergattert.

Kreisoberliga: Der SV Elz spielt bislang eine überragende Runde und hat sich schon frühzeitig den Titel des Herbstmeisters gesichert. Sechs Punkte Vorsprung haben die Gelb-Schwarzen vor dem Hinrunden-Abschluss, der zwei Topspiele bereithält: zum einen reisen die Elzer zu der auf Rang fünf liegenden SG Weinbachtal, die eine Niederlage im Kampf um Platz zwei empfindlich treffen würde. Zum anderen gibt die zweitplatzierte SG Niedershausen/Obershausen beim Sechsten, dem TuS Obertiefenbach, seine Visitenkarte ab. Für den Aufsteiger gilt dasselbe wie für Weinbachtal: verlieren eigentlich verboten! Die ebenfalls in Lauerstellung liegenden SG Kirberg/Ohren/Nauheim (in Ellar) und RSV Würges (in Dehrn) stehen vor Pflichtaufgaben. Bei einer Niederlage der Ellarer könnten sie von WGB Weilburg, einen Sieg der Weilburger in Offheim vorausgesetzt, noch auf den letzten Platz geschubst werden. Im letzten Jahr wurde die Tabellenspitze in der Rückrunde noch einmal gehörig durcheinandergewirbelt: zum Ende der Hinrunde führte die SG Weinbachtal die Tabelle vor Offheim und Hadamar II an, am Ende der Saison hatte sich Hadamar II durch eine überragende Rückrunde mit 46 von 51 möglichen Punkten souverän den Gruppenliga-Aufstieg erspielt, während die Weinbachtaler in der Relegation scheiterten und die Offheimer nach einer durchwachsenen Rückrunde die Saison nur auf Platz sechs abschlossen.

A-Liga: Am letzten Wochenende hat der TuS Waldernbach die SG Heringen/Mensfelden vom Platz an der Sonne verdrängt und kann sich mit einem Sieg bei der SG Ahlbach/Oberweyer zum Herbstmeister küren. Dieses Jahr ist die Liga-Spitze sehr ausgeglichen, sodass zwischen Platz eins und fünf lediglich acht Punkte liegen. Im letzten Jahr war der TuS Obertiefenbach der Überflieger der A-Liga, der bis zur Winterpause schon 18 Punkte zwischen sich und Platz fünf gebracht hatte. Auf diesem lag zur Saison-Halbzeit übrigens WGB Weilburg, für das es am Saisonende noch zu Platz zwei und somit zum direkten Aufstieg reichte. Sollte Waldernbach straucheln, könnte Aufsteiger Heringen/Mensfelden mit einem Heimsieg über Weyer II seine überragende Vorrunde noch mit dem Herbstmeistertitel krönen. Diesen können die drittplatzierten Niederbrecher nicht mehr erreichen, wollen aber mit einem Heimsieg gegen die SG Nord ganz oben dranbleiben. Dasselbe gilt für die SG Oberlahn (bei der SG Wirbelau/Schupbach) und den VfR 07 Limburg (gegen Oberbrechen). Beim anderen Limburger Club, den 19ern, leuchtet nach der Hinrunde die rote Laterne – aber vielleicht gelingt ja beim Tabellenvorletzten in Eisenbach der erste Saisonsieg.

B-Liga: Nach der Hinrunde der Saison 2014/2015 gab die Tabelle der B-Liga ein ganz ähnliches Bild ab wie momentan: Drei Mannschaften an der Spitze, die scheinbar dem Rest der Liga enteilt sind. Im letzten Jahr waren das die SG Villmar/Aumenau, die SG Heringen/Mensfelden und der FC Rubin Limburg-Weilburg. Das Ergebnis ist bekannt: die ersten beiden verteidigten ihre Plätze und stiegen in die A-Liga auf, während Rubin in der Rückrunde schwächelte, nach 37 Punkten in der Vorrunde nur noch 19 Punkte in der Rückrunde holte und die Saison auf Platz fünf abschloss. Nutznießer war die TSG Oberbrechen, die als Dritter aufstieg. In diesem Jahr haben sich der TuS Linter, die SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim und die SG Selters II ein Polster auf Rang vier erarbeitet. Aber schon am Sonntag könnte noch ein bisschen Bewegung in die Tabelle kommen, denn die ersten sechs der Tabelle bleiben unter sich - drei Topspiele also zum Abschluss! Tabellenführer Linter muss bei der sechtsplatzierten SG Winkels/Probbach/Dillhausen ran und hat angesichts von zwei Punkten Vorsprung und einem klasse Torverhältnis die besten Chancen auf den Herbstmeistertitel. Der erste Verfolger Hangenmeilingen/Niederzeuzheim empfängt die fünftplatzierte FSG Gräveneck/Seelbach/Falkenbach, während der Dritte Selters II den Vierten Gaudernbach/Hasselbach erwartet. Im Keller muss der SV Arfurt beim SV Heckholzhausen gewinnen, um die rote Laterne noch an den SC Offheim II weiterzugeben, bei dem der TuS Drommershausen zu Gast ist.

C I: Der SV Thalheim ist Herbstmeister und wird nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Weiltal höchstwahrscheinlich ohne Niederlage durch die Hinrunde gekommen sein. Bad Camberg (am Sonntag zum Topspiel beim Vierten in Steinbach) und Wilsenroth (am Sonntag zuhause gegen den Tabellenletzten DJK/SG Limburg) sind die hartnäckigsten Verfolger, die derzeit die besten Chancen auf den Relegationsplatz haben. Auf diesen kann Steinbach mit einem Sieg über Bad Camberg natürlich wieder Ansprüche anmelden. Auch der FSV Würges (gegen Werschau) und der TuS Staffel (gegen Allendorf) sind noch im Rennen um Platz zwei und sollten mit Heimsiegen vorne dran bleiben können. Nach der Hinrunde der Saison 2014/2015 standen mit der SG Gaudernbach/Hasselbach und dem SC Ennerich die zwei Mannschaften an der Spitze, die dort auch am Saisonende zu finden waren und sich den Aufstieg in die B-Liga sicherten. Die stärkste Rückrunde lieferte allerdings die FSG Runkel ab mit 39 Punkten aus 15 Spielen – am Ende reichte es damit zu Platz drei.

C II: Hadamar III hat den „Showdown“ gegen Weinbachtal II in der Vorwoche für sich entschieden und wird sich bei Ellar II die Herbstmeisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Weinbachtal II schließt die Vorrunde gegen Elz II ab und will den Relegationsplatz absichern vor der FSG Dauborn/Neesbach II, die bei Eschhofen II antritt. Auch in der C II standen zur Saisonhalbzeit schon die zwei Mannschaften ganz vorne, die schlussendlich aufstiegen: der SC Offheim II und Kirberg/Ohren/Nauheim II. Auf den Plätzen folgten Niedershausen/Obershausen II und Dauborn/Neesbach II, die in dieser Saison ebenfalls vorne mitmischen, sich aber hinter den starken Absteigern Hadamar III und Weinbachtal II einreihen müssen.

C III: Rechnerisch kann Limburg 07 II zwar Wirbelau/Schupbach II noch von Platz eins verdrängen, aber es sollte schon mit dem Teufel zugehen, sollte die SG Wirbelau/Schupbach den Herbstmeistertitel noch verspielen angesichts von drei Punkten und zehn Toren Vorsprung. Jegliche Zweifel ausräumen kann die SG selbst, indem sie zuhause gegen Oberlahn II punktet. Dann würde den 07ern auch ein Sieg im Topspiel gegen die drittplatzierte TSG Oberbrechen II nichts nützen. Vorne dran bleiben will auch der SV Erbach II, der bei der siebtplatzierten TuS Lindenholzhausen antreten muss, die selbst noch mit einem Auge auf den Relegationsplatz schielt. In der Vorrunde des letzten Jahres hatte sich der FCA Niederbrechen II mit einer überragenden Vorrunde quasi schon den Aufstieg in die B-Liga erspielt und wurde trotz durchwachsener Rückrunde nicht mehr eingeholt. Auf Platz zwei lag der TuS Eisenbach II, der in der Rückrunde aber bis auf Platz acht durchgereicht wurde, während Waldernbach II sich mit einer starken Rückrunde von vier auf zwei nach vorne arbeitete und letztendlich in der Relegation den B-Liga-Aufstieg klarmachte.