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Freitag ist Phrasentag – Der flw24-Vorbericht steckt heute voller Fußball-Weisheiten!

Foto von Thorsten Wagner - www.wagner.photo

Endspurt in der Hinrunde: Bei bestem Fritz-Walter-Wetter stehen spannende Begegnungen an im Kampf um die Herbstmeisterschaft und im Kampf gegen den Abstieg. Abgerechnet wird zwar erst am Ende der Saison, aber jetzt gilt es, 110 Prozent zu geben, um mit einer möglichst guten Platzierung in den Winter zu gehen. So oder so: die Wahrheit liegt am Wochenende auf dem Platz.

Hessenliga: Fußball ist Kopfsache – das stellte Hadamars Berichterstatter Hans Reichwein nach der Heimniederlage am letzten Wochenende gegen Flieden ernüchtert fest. Und Trainer Walter Reitz betonte, dass seine Spieler begreifen müssten, dass Oberligafußball Männersache ist (und kein Mädchenpensionat). Auf Rang zehn liegend weisen die Hadamarer nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz zur Verbandsliga auf. Höchste Zeit also, den Schalter wieder umzulegen. Am Samstag reisen die Hadamarer zum SC Viktoria Griesheim, der zwei Punkte und zwei Plätze besser dasteht als die Fürstenstädter und in der Heimtabelle sogar auf einem beachtlichen fünften Rang steht. Der Rasen muss also brennen, wollen die Hadamarer Zählbares aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg mitnehmen. Trainer Reitz und die Hadamarer Anhänger hätten sicher nichts gegen ein dreckiges 1:0 einzuwenden, denn für Schönspielerei gibt es zum einen keine Punkte, und ob unverdient oder verdient, danach fragt nachher niemand mehr.

Verbandsliga: Totgesagte leben länger! Mit zwei Siegen in Folge hat sich der TuS Dietkirchen aus dem Tabellenkeller befreien können und bekleidet nun einen Nichtabstiegsplatz. Diese „Serie“ will die Mannschaft des scheidenden Spielertrainers Florian Dempewolf durch einen Heimsieg gegen die Biebricher ausbauen, die bisher drei Punkte mehr auf der Habenseite verbuchen konnten. Leichte Gegner gibt es natürlich nicht in der Verbandsliga, aber auswärts scheinen die Biebricher mit fünf Punkten aus sechs Spielen durchaus verwundbar. Verwundbar zeigte sich in der letzten Woche auch der FC Dorndorf– was allerdings gegen den Tabellenführer aus Kelsterbach sehr schwer zu vermeiden ist. Das vorentscheidende 2:0 durch einen Foulelfmeter fiel zudem zu einem psychologisch sehr ungünstigen Moment kurz vor der Halbzeitpause. Am Wochenende haben die Dorndorfer Zeit, ihre Wunden aus dieser Niederlage zu lecken oder sich auf ihren nächsten Gegner Braunfels vorzubereiten, denn die Dornburger haben spielfrei.

Gruppenliga: Topspiel in Hadamar: die mittlerweile seit zehn Spielen ungeschlagene zweite Garde des SV Rot-Weiß (davon neun Siege) empfängt den Tabellenfünften Unterliederbach, der mit einem Sieg an dem Aufsteiger vorbeiziehen kann. Erst in der Vorwoche war die Siegesserie der Hadamarer gerissen, als Kampf Trumpf war und die SG Rauenthal/Martinsthal die Räume sehr eng machte, sodass es „nur“ zu einem 0:0 reichte. Generell tun die Hadamarer sicher gut daran, sich durch die gute Platzierung nicht verrückt zu machen und vom Aufstieg zu träumen, sondern weiter von Spiel zu Spiel zu denken. Ein Duell auf Augenhöhe wartet auf den RSV Weyer, der den FC Eschborn II zum Tanz auf dem Weilersberg bittet. Auswärts haben die Eschborner bislang erst fünf Punkte in acht Partien eingefahren, sodass die Weyerer zu ihren Chancen kommen sollten. Eine (vermeintliche) Pflichtaufgabe steht für die SG Hausen/Fussingen/Lahr beim Tabellenletzten FC Wiesbaden Bierstadt auf dem Programm. Allerdings kommen die Jungs von Christian Mehr auswärts noch nicht so recht aus dem Quark und konnten erst fünf Punkte in sieben Spielen holen.

Kreisoberliga: Bereits heute empfängt der Sechste RSV Würges den Vierten TuS Obertiefenbach zum Spiel unter Flutlicht – zu Oberligazeiten waren das stets besondere Schmankerl beim traditionsreichen RSV. Am Samstag erwartet Tabellenführer Elz die formschwankende SG Selters, die in der Vorwoche der SG Kirberg/Ohren/Nauheim ein 0:0 abgetrotzt hätte, wenn das Spiel nach 90 Minuten zu Ende gewesen wäre. Aber Fußball ist kein Spiel der Konjunktive und so gilt nach dem späten 0:1 „Mund abputzen und weitermachen“, um auch den zweiten Aufstiegsanwärter in Folge vor Probleme zu stellen. Am Sonntag steht in Kirberg ein weiteres Topspiel an, wenn die fünftplatzierte SG Weinbachtal bei der zweitplatzierten SG Kirberg/Ohren/Nauheim ihre Visitenkarte abgibt. Verfolger SG Niedershausen/Obershausen ist am Sonntag Gastgeber für den VfL Eschhofen und lauert auf Ausrutscher der vor ihr liegenden Mannschaften.

A-Liga: Knifflige Aufgaben für die zwei Topteams: Spitzenreiter Heringen/Mensfelden hat beim unangenehm zu spielenden SV Erbach noch lange nicht gewonnen und auch für den TuS Waldernbach hängen die Trauben gegen die bislang überraschend starke SG Weilmünster/Laubuseschbach recht hoch. Der FCA Niederbrechen (bei Limburg 19) und die SG Oberlahn (zuhause gegen Niedertiefenbach) stehen hingegen vor Pflichtaufgaben, wobei man in der A-Liga keinen Gegner unterschätzen darf und die denkbar knappe Derby-Niederlage der 19er in der Vorwoche bei Limburg 07 dem FCA eine Warnung sein dürfte. Den 19ern wurde auf bittere Weise klargemacht, dass ein Spiel 90 Minuten dauert, manchmal aber auch 94. Die 07er haben ebenfalls eine hohe Hürde zu überspringen, denn am Sonntag reisen die Domstädter zur SG Nord. Im Tabellenkeller erwartet die SG Villmar/Aumenau den TuS Eisenbach zum direkten Duell zwischen Vorletztem und Drittletztem. Da zwischen Platz sechs und Platz 17 gerade einmal acht Punkte liegen, wird hier zwar noch keine Vorentscheidung im Abstiegskampf fallen, aber eine Niederlage in diesem 6-Punkte-Spiel wäre schon sehr schmerzhaft.

B-Liga: Weniger eng geht es in der B-Liga zu: der TuS Drommershausen liegt als Zwölfter fünf Punkte vor dem Relegationsrang 14 und elf Punkte vor dem Letzen SV Arfurt und macht damit den Anfang der gefährdeten Mannschaften. Am Wochenende können die Drommershäuser den FCA Niederbrechen II mit einem Heimsieg in die Riege der gefährdeten Mannschaften aufnehmen. Zwischen dem SC Ennerich auf dem Relegationsrang und dem direkt davor liegenden TuS Waldernbach klafft durch den Sieg der Waldernbacher gegen Dorndorf II eine Lücke von fünf Punkten, die am Wochenende wahrscheinlich nicht kleiner wird, empfangen die Ennericher mit der SG Winkels/Probbach/Dillhausen doch eine absolute Spitzenmannschaft, die selbst die Lücke von fünf Punkten zum Relegationsplatz in die A-Liga verkleinern will. Aber im Fußball ist ja bekanntlich alles möglich, vor allem, wenn man einen Nils Haubrich in den Reihen hat, der weiß, wo das Tor steht. Den Relegationsplatz Richtung A-Liga nimmt derzeit die SG Selters II ein, die beim Letzten SV Arfurt leichtes Spiel haben sollte. Die zweitplatzierte SG Hangenmeilingen/Niederzeuzheim hat mit Dietkirchen III schon eine härtere Nuss zu knacken, genau wie Spitzenreiter Linter gegen den SV Wolfenhausen.

C I: Der SV Thalheim marschiert nicht nur in der Tabelle souverän vorneweg, sondern tanzt auch noch auf der Pokal-Hochzeit, wo die Thalheimer mit dem TuS Dietkirchen einen „Brocken“ zugelost bekamen. Aber der Pokal hat seine eigenen Gesetze und das Motto der Thalheimer wird lauten „Hinten dicht, vorne hilft der liebe Gott.“ Am Wochenende muss aber erstmal in der Liga der Gang zu den heimstarken Haintchenern bewältigt werden, die im Kampf um den Relegationsplatz noch ein Wörtchen mitreden wollen. Diesen belegt derzeit der SV Bad Camberg, für den beim Letzten DJK/SG Limburg wohl nur die Höhe des Sieges fraglich ist. Aber: jedes Spiel beginnt bei 0:0. Vor einer Pflichtaufgabe steht auch der drittplatzierte SV Wilsenroth in Steeden.

C II: Glaubt man der Fußballweisheit, dass die Offensive Spiele gewinnt und die Defensive Meisterschaften, dann hat die SG Weinbachtal im Kampf um Platz eins mit neun Gegentoren derzeit die besseren Karten gegenüber Hadamar III, das bislang 13 Gegentreffer hinnehmen musste. Dafür hat Hadamar allerdings 31 Tore mehr geschossen bis zum jetzigen Zeitpunkt. Alle Spekulation wird jedoch Makulatur am Wochenende, denn endlich steht am Sonntag in Hadamar das ersehnte Spitzenspiel dieser beiden Mannschaften an. Angesichts der ähnlichen Leistungsstärke beider Mannschaften wird die Tagesform ausschlaggebend sein. Für die Verfolger Mengerskirchen II (bei WGB Weilburg II) und Dauborn/Neesbach II (gegen Ellar II) bietet sich die Chance, durch eigene Siege näher an das Spitzenduo heranzurücken.

C III: Eng geht es nach wie vor an der Spitze der C III zu: Zwischen Platz eins und sieben liegen lediglich sechs Punkte. In dieser Gruppe kann (fast) jeder jeden schlagen. Primus Wirbelau/Schupbach wird bei Dombach II allerdings im Normalfall nichts anbrennen lassen. Gegen die spielstarke SG müssen die Dombacher über den Kampf zum Spiel finden. Auch die SG Nord II, derzeit auf Platz sieben, wird gegen den zweitplatzierten VfR 07 Limburg II auf Sieg spielen, können die Westerwälder doch mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an Limburg heranrücken und selbst ein gehöriges Wort mitreden im Kampf um den Aufstieg. Weiterhin ein Wörtchen mitreden wollen auch Erbach II (gegen Heringen/Mensfelden II) und Dehrn/Niedertiefenbach (bei Oberlahn II), während Oberbrechen II schon unter der Woche durch einen Sieg bei Lindenholzhausen II seine Ansprüche auf einen Spitzenplatz untermauert hat.