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Schreiben an Innenminister, Kultusminister und lsbh-Präsidentin: HFV schlägt Lösungsansätze für Schulsport vor

Der Hessische Fußball-Verband e.V. (HFV) hat durch die Kampagne „Schulen – Vereine – Fußball“ im Kontext der UEFA EURO 2024 großen Zulauf und Zuspruch von Vereinen und Schulen erhalten. Zu Gunsten von Lösungsansätzen für bestehende Herausforderungen schrieb der HFV nun an den hessischen Innenminister Peter Beuth, Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz und lsbh-Präsidentin Juliane Kuhlmann.

Nach der Betonung der flächendeckenden Möglichkeit des Fußballsports mit der höchsten Mitgliederzahl aller hessischen Sportverbände geht das Schreiben auf die Qualifizierung als eine der HFV-Kernkompetenzen ein: „Daher haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, dass jede der 3.000 Kindermannschaften in Hessen bis Ende 2025 von einem dafür zertifizierten Menschen betreut wird. Dazu bilden wir derzeit 1.000 Personen pro Jahr mit zielgerichteten 20 Lerneinheiten aus.“

Der Anlass des HFV-Schreibens ist die entscheidende Problematik: Durch den Anspruch auf Ganztagesschulen und dem Ansinnen, die Schulnachmittage verstärkt mit außerunterrichtlichen Sportangeboten zu befüllen, ist ein Defizit an qualifizierten Übungsleitenden vorhersehbar. Denn ein Leiten dieser Angebote ist nur mit einem „Trainerschein“, möglich, dass also ein externer Trainierender einer Fußball-AG somit mindestens Inhaber einer Trainer C-Lizenz sein muss. „Der zeitliche und auch finanzielle Aufwand dafür ist relativ hoch und auf den Trainings- und Spielbetrieb einer ambitionierten Fußballmannschaft abgestimmt. (…). Mit diesem Schreiben appellieren wir an Sie, Ihre Statuten zu überdenken und der gesellschaftlichen, aber auch systemischen Entwicklung anzupassen“, so der HFV-Brief.

Als Lösungsansätze schlägt der HFV den DFB-Basis-Coach oder das DFB-Kindertrainer*innen-Zertifikat als wesentlich niederschwelligere Angebote vor, die die Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Übungsstunde in gleichem Maße erfüllen.

Dazu schreibt der HFV: „Beispielsweise enthält das Kindertrainerzertifikat zahlreiche Inhalte der C-Lizenz-Ausbildung wie die ‚Planung und Durchführung von kindgerechten und motivierenden Trainingseinheiten‘ und überfachliche Themen wie Aufsichtspflicht, Kinderschutz und Integration. (…). Beim DFB-Basis-Coach, den allein in diesem Jahr hessenweit ebenfalls fast 1.000 Menschen absolvieren, werden darüber hinaus elementare sportartübergreifende Inhalte und Methoden - gepaart mit sozialen und pädagogischen Aspekten - kompetenzorientiert vermittelt. Etwa 200 Personen davon werden als DFB-Junior-Coaches an Schulen ausgebildet und hätten somit unmittelbaren Zugang zum angestrebten Tätigkeitsort.“

Der Hessische Fußball-Verband bekräftigt: „Wir bilden pro Jahr fast 1.000 Personen aus, die die Grundstufe der Trainer*innenausbildung erreichen, entsprechende Zertifikate besitzen und somit befähigt sind, Jugendgruppen zu leiten. Im weiteren Abschnitt zum Erwerb der C-Lizenz werden insbesondere gruppentaktische und coachingsbezogene Elemente vermittelt, die keine Relevanz für die Leitung einer Schul-Fußball-AG haben. Daher halten wir die Grundstufe für ausreichend, um Schul-AGs adäquat zu leiten.“

Zum Abschluss des Schreibens blickt der HFV in die Zukunft: „Wenn wir auch nur einen Teil der so zertifizierten Trainer*innen für die Leitung einer Schul-AG gewinnen könnten, hätten wir einen enormen Mehrwert für viele Schulen erreicht“ und bietet weiterhin seinen Rat, Lösungshinweise und Ideen an, „um damit langfristig den Fußball, die sportliche Aktivität und in Kooperation unsere Vereine zu stärken.“