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(KOL): SGS I - SIEG!

SG Taunus – SG Selters 0:1 (2:3)

Das Nachbarschaftsduell gegen die SG Taunus entwickelt sich für die Mannschaft der SG Selters nach schwierigem Rückrundenstart von Minute zu Minute zu einer wahren Energiequelle. Alle Akteure lassen alles auf dem Kunstrasenplatz in Haintchen, um die fußballerische Überlegenheit am Ende auch in Zählbares zu verwandeln. Schlussendlich sind es ein Freistoßtor, ein Sonntagsschuss und ein Eigentor, vor Allem aber auch die Einstellung zum Amateurfußball, die das Spiel zugunsten des Viertplatzierten entscheiden.

Die Mannschaft, die das Spiel machen wollte, war am Sonntagnachmittag schnell ausfindig gemacht und so dauerte es auch nicht lange bis zur ersten Chance. Marvin Annecke Petri überlief die SGT-Defensive über die linke Seite, seine Hereingabe missglückte, doch er kam zum zweiten Versuch, welcher jedoch vom Pfosten ins Toraus prallte (3.). Die Einheimischen kamen durch Selim Öztürk zum ersten Abschluss – vorbei (6.). Die Anfangsphase war ansonsten torchancenarm, die Partie war jedoch packend und mitreisend. SGT-Spielertrainer Jose Alberto Ferreira brachte seine Schützlingen nach 17 Spielminuten in Schwierigkeiten, als er mit gestrecktem Bein gegen Richard Müller in den Zweikampf ging und seine zweite Gelbe Karte, respektive die Zehn-Minuten-Zeitstrafe, kassierte. Zwei Minuten zuvor sah er wegen Reklamierens die erste Verwarnung. „Rumeiern“, schreien und zahlreiche fordernde Blicke in Richtung Schiedsrichter Noah Bursky stand bei der SG Taunus grundsätzlich ganz oben auf der To-Do-Liste. Bursky, aber auch die SGS ließen sich davon aber wenig beeindrucken, Philipp Freppon legte sich einen Freistoß zentral vor dem Tor zurecht, lief an und versenkte die Kugel im linken Eck (25.). Die verdiente Führung für die Gäste, welche die Partie jedoch weiter aufheizte. Hakim Hamadouche überlebte einen Tritt an der Strafraumkante nur mit großer Mühe, für die SGS in dieser Szene Glück, dass die Pfeife stumm und die Gelbe Karte steckenblieb. Jose Alberto Ferreira setzte vor der Pause dann noch ein sportliches Zeichen, sein Eckstoß knallte auf den Querbalken (38.).

Die zweite Hälfte begann bedacht, die SG Taunus vermied es, die SG Selters direkt aggressiv anzulaufen und wartete ab. Philipp Freppon hingegen hatte es eilig, trieb den Ball durch das offene Mittelfeld und feuerte aus 25 Metern ab. Der Flatterball par excellence knallte an die Unterkante der Latte, welche den SGT-Schlussmann Max Springer rettete (49.). Auch Justin Wolter vollendete nicht, verfehlte das lange Eck knapp (55.). Das Mittelfeld war in diesem Spiel nun endgültig gestrichen und auch die Gastgeber bemühten sich wieder um Offensivaktionen. Marcel Jung fand per Flanke von der linken Seite den Kopf seines Trainers, der jedoch zu hoch ansetzte (62), nur Augenblicke später scheiterte Benjamin Maurer mit seinem Flankenversuch auf Marvin Annecke Petri. „Scheiterte“? Weit gefehlt, denn der Ball Maurers flog im hohen Bogen über den Torhüter hinweg ins lange Eck, der Jubel im Selterser Lager war groß (63.)! Die 0:2-Führung gab der SGS nun noch mehr Sicherheit, die Konter wurden jedoch allesamt zu schlampig ausgespielt, was die SG Taunus im Spiel hielt und diese sich auch umgehend auf die Anzeigetafel brachte: Selim Öztürk fand den vorgerückten Hakim Hamadouche, der einnickte und für eine spannende Endphase sorgte (78.). Der Favorit aus Nieder- und Oberselters hielt die Konzentration jedoch weiter hoch. Benjamin Maurer machte den Ball lang, fand Justin Wolter, der gegen Sebastian Lipinski vermeidlich den Kürzeren zog, doch der Taunus-Verteidiger hob die Kugel über seinen herauseilenden Torhüter hinweg ins eigene Tor und stellte den alten Abstand wieder her (85.). Der Sechsplatzierte gab sich aber nicht auf. Der für den verletzten Kapitän Samuel Stähler in der Halbzeit eingewechselte Marvin Schmidt, der bis zu diesem Zeitpunkt alles wegverteidigt hatte, lief den vom Tor wegziehenden Hakim Hamadouche unglücklich über den Haufen, Schiedsrichter Bursky zeigte richtigerweise auf den Punkt und Erkan Demirtas verwandelte gekonnt (89.). Die Wassermänner standen in der Nachspielzeit nun noch einmal unter Druck, wollte man doch unbedingt die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Selim Öztürk setzte sich gegen seine Bewacher durch, sein Abschluss war aber zu harmlos und Maximilian Stähler war zur Stelle (90.); Feierabend!

Nach Abpfiff vom sehr guten Unparteiischen Noah Bursky, der das Spiel zu jeder Zeit im Griff hatte, feierte das SGS-Lager ausgelassen und lautstark den Sieg gegen die SG Taunus. „Eine 180-Grad-Drehung im Vergleich zum Spiel vor einer Woche“, lobte Benjamin Maurer seine Schützlinge, ehe Stefan Rieth dankende Worte gegenüber seiner Mannschaft fand. Durch die Niederlagen der direkten Konkurrenten um die Vizemeisterschaft kratzt die SGS wieder am zweiten Platz und will diesen im Nachholspiel am Donnerstagabend gegen die SG Nord wieder einnehmen!