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Der "Boxing Day"

Ist so ein Tag auch in Deutschland denkbar?


Boxing Day bedeutet übersetzt etwa „Geschenkschachtel-Tag“ und im Brauchtum des Commonwealth of Nations wird der 26. Dezember so bezeichnet. Die genaue Bezeichnung des Wortes boxing ist bislang nicht geklärt. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Bräuchen und Traditionen, die die Bezeichnung als Boxing Day beeinflusst haben dürften.

Heutzutage dient der Boxing Day eher der Kommerzialisierung, er ist vielfach ein verkaufsoffener Feiertag, vergleichbar dem "Black Friday" oder dem "Super Saturday" (dem Samstag vor Weihnachten) in den Vereinigten Staaten. Es findet eine regelrechte Rabattschlacht statt mit stark reduzierten Preisen, entsprechendem Kundenandrang schon am frühen Morgen und langen Schlangen nicht selten bereits vor Ladenöffnung. Für manche Händler stellt der Boxing Day den umsatzstärksten Tag des Jahres dar. Aber auch der Sport spielt am Boxing Day eine große Rolle. In vielen, im Commonwealth of Nations, populären Sportarten werden am Boxing Day traditionsreiche und gut besuchte Wettkämpfe ausgetragen. In England, Wales, Schottland und Nordirland gehört der Boxing Day traditionell den Lokalderbys im Fußball und Rugby sowie namhaften Pferderennen. (Quelle: Wikipedia)

Doch nicht nur Derbys finden mittlerweile am Boxing Day in England statt. Ganze Spieltage werden ausgetragen am 26. Dezember in England. Und auch gestern war es wieder so – und die Stadien waren voll, obwohl ein Streik den Bahnverkehr in Großbritannien nahezu lahmgelegt hat. Aber auch die Einschaltquoten am TV spielen den englischen Clubs ordentlich Geld in die Kassen, nicht nur die finanzielle Unterstützung einiger Multimillionäre aus den Ölstaaten. All diese Randerscheinungen sind dem englischen Fußballfan egal, er ist geil auf Fußball – auch an Weihnachten.

Betrachtet man nun einmal die Aufstellungen des gestrigen Spiel zwischen Aston Villa und Liverpool, waren gleich 7 Spieler zu Beginn auf dem Platz, die mit ihren Teams sehr viel weiter gekommen sind, als das deutsche Team. Keine große Kunst, aber das ist gerade der Unterschied. Unsere armen Nationalspieler brauchen erst einmal eine Pause vom anstrengenden Turnier in Katar. Der Eine oder Andere treibt Wintersport (mehr oder weniger), andere suhlen sich mit Partnerin an den Stränden dieser Welt und der Rest hat den Braten und die Plätzchen von gestern noch nicht verdaut. Anfang Januar geht es dann wieder für Einige erst einmal in ein 5* Trainingslager.

Stimmt, jeder kann tun und lassen was er will, aber dann muss auch mit einem vorzeitigen Scheitern beim wichtigsten Fußball-Turnier der Welt rechnen. Allein in der morgigen Partie zwischen Leeds und Manchester City können beim Team von Pep Guardiola noch 4 Engländer hinzukommen. Das Team aus dem Mutterland des Fußballs schaffte es immerhin bis ins Viertelfinale der WM.

Zum Fußball gehört eben neben Talent und Können auch Wille, Leidenschaft und Begeisterung. Der Berichterstatter kann auch falsch liegen mit seiner Meinung, aber es sollte darüber nachgedacht werden.

Allen FLW24-Lesern eine schöne Woche „zwischen den Jahren“ und -  Bleibt gesund !!!