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WM-Tagebuch Teil 3: Nach der Mathematik erfolgt die erste Abrechnung

Bevor wir zu Beurteilungen kommen, wo die Meinungen sicherlich auseinander gehen, bin ich zunächst mal „selbstkritisch“.

Links meine Achtelfinaltipps – rechts, so wie es ausgegangen ist.

Grün markiert die Volltreffer – gelb markiert heisst „weiter gekommen, aber nicht auf dem von mir erwarteten Tabellenplatz“

Ob die Trefferquote gut oder schlecht ist, mögen andere beurteilen.

Über allem steht der Spruch von „Kaiser“ Franz Beckenbauer:

 „Wer bei Tippspielen gewinnt, hat keine Ahnung vom Fussball“

Demzufolge zählen Dänemark, Deutschland und Ghana (in alphabetischer Reihenfolge) zu den großen Verlierern des 3. Vorrundenspieltags und auch bei dieser WM überhaupt.

Absolut positiv empfunden habe ich die Spannung, mit der es in einigen Gruppen (unter anderem auch in der deutschen Gruppe) bis zum Schluss zur Sache ging. Da entschied dann ein Tor über Weiterkommen oder nicht, bzw. Triumph oder Tränen. Nur frage ich mich: Bei jeder Wald- und Wiesen-Veranstaltung wird im TV eine Konferenzschaltung angeboten. Bei einer Fussball-Weltmeisterschaft geht das nicht

Schade dass dieser Modus bei der nächsten WM wieder gekippt wird. Die „raffgierige Glatze“ will den Modus auf 48 Teilnehmer-Mannschaften ausdehnen – 16 Gruppen á 3 Teilnehmer – damit öffnest Du jeder Schiebung wieder Tür und Tor aber Hauptsache in Zürich stimmt die Kasse. Mittlerweile ist auch die Diskussion im Gange, dass man „nur“ 12 Gruppen macht und dann auch die 8 besten Gruppen-Dritten weiter kommen – aber was soll das ? Dann könnt ihr die Gruppenspiele auch ganz ausfallen lassen – die armen Spieler sind ja eh alle überbelastet.

Kommen wir zur Analyse des deutschen Ausscheidens:

Und das vorab: Wir reden über Fussball und nicht über Politik !

Vor vier Jahren hatte mich das noch motiviert einen mehrseitigen Brief an den damaligen DFB-Präsidenten zu schreiben.

Mittlerweile rege ich mich nicht mehr darüber auf. Die Quittung bekommt unsere „diversity wins-Truppe“ über einen weltweit schwindenden Respekt.

Vor 10 Jahren hatte ich bei Auslandsreisen immer ein Deutschland-Trikot im Gepäck, man wurde angesprochen und die Leute zeigten Respekt und Anerkennung. Mittlerweile traut man sich ja nicht mehr so ein Teil anzuziehen, weil man Angst haben muss, ausgelacht zu werden.

Für die ganz schmerzfreien Fussballfreunde unter uns: Bei Adidas gibt’s die aktuellen Trikots jetzt im Sonderangebot.

Ich hoffe nur, dass der neue DFB Präsident Bernd Neuendorf sich bei der Aufarbeitung der erneuten Blamage nicht wie vor vier Jahren sein Vorgänger – mein „Spezialfreund“ Reinhard Grindel - von Trainer und Reiseleiter (die Position des Sportdirektors gibt es ja nicht mehr) erneut „eine Futt auf den Backen malen lässt.“

Die haben damals dem ehemaligen Bundestags-Hinterbänkler (nach angeblich acht (!!!) Wochen intensiver Aufarbeitung) etwas von „ballbesitzorientiertem Angriffsfussball“ erzählt, „bei dem der Gegner leider nicht mitgespielt hat.“

Und sind mit dieser Scheisse leider durchgekommen und haben sich anschließend gegenseitig auf die Schenkel geklopft – wieder vier Jahre einen gut dotierten Faulenzer-Job mit 6 Wochen Arbeit und 46 Wochen Urlaub.

Der Otto Addo macht das bei Ghana nebenbei !

Jetzt mal ganz im Ernst: Flick und Bierhoff können sich doch nicht hinstellen und sagen: Wir sind zu dem Entschluss gekommen weiter zu machen, da wir nach unserer ersten Analyse keine Fehler gemacht haben.

1. Habt Ihr doch !         und

2. Das müssen Eure Vorgesetzten entscheiden.

Die Zeiten, wo „Bundestrainer“ und „Reiseleiter“ beim DFB von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit waren, sind wohl hoffentlich vorbei.

Gegen Costa Rica müssen wir doch auf ein 7:0 spielen. Und das wäre – bei entsprechender Chancenverwertung – auch machbar gewesen.

Und dass ein Thomas Müller in seiner derzeitigen Verfassung uns nicht weiterhelfen kann, hat doch jeder beim ersten Spiel gegen Japan schon gesehen.

Welches Signal setze ich denn, wenn ich keinem Spieler zumuten kann vor einem Spiel mal 50 KM zu einer Pressekonferenz zu fahren ?

Wir erziehen uns nur noch „Weicheier“ und bei den „Rädelsführern“ Neuer und Goretzka hätte ich auf dem Platz gerne mal das gleiche Engagement gesehen, wie bei den Diskussionen um diese Scheiss-Binde.

Die Krönung bei diesem ganzen Thema ist dann, dass wir tatsächlich mit einer Maschine nach Hause fliegen, auf der steht „Diversity wins“.

Mein Respekt: Ihr habt der ganzen Welt gezeigt, was wichtig ist !

Glaubt Ihr wohl – die Wahrheit: Es hat am Ende keinen interessiert – im Gegenteil, die Welt hat sich über Euch noch lustig gemacht.

In diesem Flieger sassen keine Gewinner, sondern nur Verlierer !

Und jetzt freue ich mich auf spannende Achtelfinalspiele.

Meine Viertelfinaltipps:

Kroatien - Brasilien

Holland – Argentinien

Spanien – Portugal

England – Frankreich

 

Das wären dann 4 Kracher, wo es zur Sache geht !