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Offener Brief an den Sportjournalisten Ingo Durstewitz

Georg "Schorsch" Horz

Sehr geehrter Herr Ingo Durstewitz,

 

natürlich kann ich als täglicher Leser der Frankfurter Neue Presse - und dort des Sportteils - etwas mit dem Hofberichterstatter der Eintracht anfangen.

Sie haben am 16. Mai 2022 einen von Schadenfreude getragenen Kommentar "Hütters-Abgang / Ein kostspieliger Irrtum" geschrieben. Ich teile Ihre Schadenfreude. Nicht, dass er die Eintracht verlassen hat, sondern das WIE bereitet mir Brechreiz. Ich mag keine Menschen, deren Wort nichts, absolut nichts wert ist. Fußball hat einen gesellschaftlichen Stellenwert. Welche Werte wollen wir Kindern und Jugendlichen eigentlich noch vermitteln? Ein gegebenes Wort sollte gelten. Mit Schadenfreude erfüllen mich auch die Personalien Rose und Nagelsmann, deren hohe Ablösesummen in einem krassen Missverhältnis zu den Saisonzielen/-erfolgen stehen.

 

Jetzt zu Ihnen, Herr Durstewitz. Im vorletzten Absatz schreiben Sie: „Sportchef Max Eberl, der Hütter aus Frankfurt weg redete, ist schon lange nicht mehr da, dafür ein eilig beförderter Nachwuchsmann mit der Ausstrahlung eines Spielausschussvorsitzenden aus der Bezirksliga" (Zitat Ende).
 

  1. Roland Virkus hat sich nicht als Sportchef aufgedrängt. Er agierte über viele Jahre im Nachwuchsbereich und dies sehr erfolgreich. Der Teil Virkus der Saison 21/22 war wesentlich erfolgreicher als die Zeit unter Eberl. Als sein Verein ihn brauchte, hat er sich nicht vor der Verantwortung gedrückt und den Posten übernommen.
     
  2. Ihre Beziehungen zu Spielausschussvorsitzenden von der Bezirksliga und abwärts kenne ich, möglicherweise haben Sie überhaupt keine Beziehung zu dem Amateurfußball, der weit über 99,75 % des deutschen Fußballs ausmacht. Ich bin ein Kind des Amateurfußballs und jede Woche mehrmals dort als Zuschauer und auch noch als Schiedsrichter unterwegs. Der überwiegende Teil der Spielausschussvorsitzenden (und Platzwarte, Jugendtrainer / Betreuer, Linienrichter und viele andere, die sich ehrenamtlich betätigen) sind klasse Leute, die sich mit Fachkenntnis, Begeisterung und Hingabe ihrer Aufgabe widmen und viel Zeit und Geld investieren. Möglicherweise sind Ihnen die Zusammenhänge zwischen Amateur- und Profifußball nicht bekannt. Die Bereiche brauchen sich gegenseitig. Leider wurden die Rechte der Amateure in den letzten Jahren von den Profis mit Füßen getreten. Es will zwar keiner hören, der Amateur- einschließlich des Jugendfußballs, befindet sich in einer schlimmen Krise / das Aus droht. Auch deshalb, weil es immer weniger Spielausschussvorsitzende (und Kollegen, siehe oben), egal ob mit oder ohne Ausstrahlung gibt, die sich ehrenamtlich in den Dienst der Sache stellen.

 

Herr Durstewitz, der öffentlich geäußerte Satz über Herrn Virkus und die Spielausschussvorsitzenden aus der Bezirksliga ist überheblich, arrogant, respektlos und beleidigend. Aber vielleicht haben Sie ja den Arsch in der Hose und besitzen die Ausstrahlung, sich in einer öffentlichen Erklärung (Sie haben ja die Möglichkeit) bei den Spielausschussvorsitzenden und anderen Hunderttausenden von Ehrenamtlern, die Sie beleidigt haben und die dem Fußball dienen, zu entschuldigen.

 

Morgen Abend sind wir wieder vereint und zwar beim Daumendrücken für die Eintracht gegen die Rangers aus Glasgow.   

 

Mit sportlichen Grüßen


Schorsch Horz 

 

PS: Falls Sie Redebedarf haben: 0174 / 7819153 oder 06483 / 3892