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Beeindruckende Leistung des TuS Dietkirchen beim Heimerfolg gegen Türk Gücü Friedberg

Spielbericht Hessenliga Gruppe B 


TuS Dietkirchen gegen Türk Gücü Friedberg 2:1 (1:1)

 

Friedberg müsste sich nach dem dominierenden klaren Heimsieg gegen Dietkirchen mit 3:0, erst eine Woche zurückliegend, die Augen gerieben haben. Dietkirchen zeigte direkt mit dem Anpfiff den Willen diese Pleite nicht wiederholen zu wollen. Anlaufen gegen Friedberg zeigte dessen einzige Wunde, die Abwehr. Aber wenn der Ball dann nach langem Hin und Her den Ball ins Mittelfeld fand, wurde es brandgefährlich für Dietkirchen. Friedberg wirkte dann sehr schnell und auffallend abspielsicher. Es stellte sich dann die Frage warum die Mannschaft im unteren Drittel der Tabelle „herumturnt“.

Dietkirchen spielte mit, wirkte aber, ohne es genau belegen zu können zunächst leicht unterlegen, vielleicht weil der Spielaufbau nicht ganz so flüssig wie bei Friedberg war.

In der 23. zog Noah Michel, ohne Zweifel mit großen spielerischen Fähigkeiten ausgestattet, aber leider zusammen mit Kwonsu Lee an der „Fallsucht“ leidend, nachlässig links am Tor vorbei. Einen versehentlicher Kopfballrückpass von Dietkirchen landete unvermittelt bei Demyan Imek, der aus acht Metern zum sicheren 0:1 volley hoch abzog, wenn da nicht Max Gotthardt den Ball mit einem Reflex, nicht zum letzten Mal in diesem Spiel, über die Latte gelenkt hätte. Diesen verpassten Gelegenheiten folgt häufig die „Strafe“. Robin Dankof setzte sich gegen seinen Mitspieler energisch durch, legte für Marco Müller ab, der aus 16 Metern mit einem flachen Bogen-Schlenzer, den er schon seit seiner Bambinizeit beherrscht, das 1:0 erzielte (31.). In der 35. dann nach einer Ecke für Dietkirchen der Gegenschlag von Friedberg. Ein schneller sehr langer tiefer Pass auf Michel, der den herausstürmenden Gotthardt rechts seitlich überlief und dann nur noch das leere Tor zum 1:1 Ausgleich treffen musste. Im Rückblick für Dietkirchen im Weiteren vielleicht sogar ein Glück, denn die extreme Anspannung kitzelte aus der Mannschaft in der zweiten Halbzeit auf allen Posten eine beeindruckende Kampfkraft heraus.

Auch in diesem Spiel flogen wieder tausende Schneegänse über den Platz Richtung Süden. Schon von weitem kündigten sie sich mit ihrem wohlklingenden Geschrei an. Und je näher sie kamen, konnte man immer deutlicher hören, dass sie etwas sangen: „Gelb gibt es nur für Dietkirchen, gelb gibt es nur für Dietkirchen, gelb gibt es nur für Dietkirchen“, was in der ersten Halbzeit tatsächlich stimmte.

In der 52. musste Jan-Philipp Häuser das Spielfeld verletzt verlassen, was dem Spiel ein auffallend anderes Gesicht gab. Der Einwechselspieler Shelby Printemps brauchte ewig, um sich seine Spielkleidung anzuziehen. In dieser minutenlangen Unterzahl ein hoher Ball in den hinteren Strafraum von Friedberg auf Jonathan Mink, der mit einem akrobatischen Einsatz den Ball zurück an den Fünfer auf den Fuß von Marco Müller zum 2:1 brachte (54.).

Das spielerische Gleichgewicht war jetzt völlig hergestellt. Daran änderte sich auch nichts nach dem seltsamen Platzverweis (rot-gelb) von Müller in der 65., der den Spielball nach einem Foul scheinbar für frei spielbar gehalten hatte.

Der spielerische Glanz von Friedberg aus der ersten Halbzeit ging etwas verloren. Eine Abwehrschlacht mit einem Schussgewitter, teilweise im Sekundentakt, begann. Immer war ein Abwehrspieler von Dietkirchen noch dazwischen, wenn ein Friedberger Spieler wieder zum Ausgleich ansetzen wollte. Oder Torwart Gotthardt kam gefühlte 100 Mal noch an den Ball, lenkte über das Tor uu.. Dazwischen aber auch immer wieder gefällige Angriffe von Dietkirchen, die keine Unterzahl über fast 25 Minuten erkennen ließen. Am beeindruckendsten war dabei in der 87. Minute der extrem geradlinige Bundesliga taugliche Alleingang des kurz vorher eingewechselten Collin Schmitz, der die Friedberger Abwehr einfach stehen ließ und mit seinem im richtigen Moment abgezogenen Schuss nur noch von Felix Koob mit einer sehenswerten Parade aufgehalten werden konnte.

Nach dem Spiel drückte Trainer Wörsdorfer reihum j e d e n einzelnen Spieler, auch stellvertretend für alle einheimischen Zuschauer, nacheinander feste, was zeigte wie stolz er auf jeden Spieler und seine beeindruckende Leistung, in Unterzahl, bis zum Umfallen, war. Die Friedberger Spieler waren zu recht enttäuscht, weil sie die Gelegenheit zum Sieg im wahrsten Sinne des Wortes „verspielt“ hatten. Angesichts ihrer spielerischen Qualitäten sollten sie sich aber wenig Sorge um die weitere Saison machen.

 

Dietkirchen: Gotthardt, Nickmann, Schmitt (74. Lengwenus), Böcher, Müller, Hautzel, Kratz (85. Gross), Dankof, Zuckrigl, Bergs, Mink (76.Schmitz)

Friedberg: Koob, Demir, Henrich, Eren, Lee, Dudda, Kilic, Schorr, Imek (77. Hyodo), Häuser (55. Printemps), Michel

 

Schiedsrichter: Boris Reisert

Zuschauer: 250

Tore: 1:0 Marco Müller (31.), 1:1 Noah Michel. (35.), 2:1 Marco Müller