Nachbericht / Vorbericht der EM-Gruppen C und D

Nachbericht zur EM-Gruppe C (2. Spieltag)

Ukraine – Nordmazedonien 2:1 (2:0) - (Gruppe C)

Wie bereits im ersten Spiel gegen die Österreicher bewiesen die Nordmazedonier erneut, dass sie ein richtig unangenehmer Gegner sein können.  Die Ukrainer, die nach einer starken Aufholjagd im ersten Gruppenspiel am Ende doch noch mit 2:3 gegen die Niederlande verloren, kamen zu Beginn besser in Spiel.

Der Ex-Dortmunder Yarmolenko zeigte sich als Zielspieler in der Spitze, vergab zwei Torchancen, ehe er mit seinem dritten Versuch den Ball im Netz unterbrachte. Vor allem die Vorlage war bei diesem Treffer ein Augenschmaus. Karavaev verlängerte mit der Hacke auf Yarmolenko, der am langen Pfosten lauerte und zum 1:0 in die Maschen schob. Auch beim zweiten Tor der Ukrainer hatte Yarmolenko seine Finger mit im Spiel. Über den rechten Flügel leitete er den Ball in die Spitze auf Yaremchuk, dieser wiederum verwandelte eiskalt an Dimitrievski vorbei zum 2:0. Mit diesem Zwischenstand ging es anschließend auch in die Pause. Kurz zuvor hätte jedoch Pandev für mehr Spannung sorgen könne, tat er auch durch einen gefühlvollen Lupfer ins Tor, befand sich beim Anspiel jedoch im Abseits.

Nach der Halbzeit ging es zunächst hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Nach einem Lattenknaller von Trajkovski wird Oldie Pandev von Karavaev von den Beinen geholt. Folgerichtig gab es Elfmeter für die Nordmazedonier. Alioski nahm sich der Sache an, scheiterte zunächst an Bushchan, verwandelte jedoch den Nachschuss. Im Anschluss war weiterhin ein offener Schlagabtausch zu sehen. Die Ukrainer hätten die Führung gut und gerne ausbauen können, die Nordmazedonier waren drauf und dran den Ausgleich zu erzielen. Die größte Chance, um das Spiel zu entscheiden hatte jedoch der Ukrainer Malinovskiy, der in der 84. Minute einen Strafstoß vergab. Dennoch sollten die Ukrainer nach 90 Minuten den Platz als Sieger verlassen und mit 3 Punkten auf dem Konto in den letzten Spieltag ziehen.
 

Niederlande – Österreich 2:0 (1:0) - (Gruppe C)

Die Niederländer als auch die Österreicher betraten den Platz mit 3 Punkten im Gepäck. Der Sieger des heutigen Spiels sollte somit das sichere Ticket für das Achtelfinale lösen.

Die Österreicher legten wild los und wussten die Niederländer durch ein gutes Pressing in der Offensive vom eigenen Tor fernzuhalten. Dennoch waren es die Niederländer, die das erste Tor der Partie erzielen sollten. Nach einem Foul von Alaba an Dumfries entschied der Referee nach Sichtung der VAR-Bilder zurecht auf Elfmeter für Oranje. Memphis Depay, ein äußerst sicherer Schütze, nahm sich der Sache an und verwandelte eiskalt. Viele Zweikämpfe sollten infolgedessen an die Elftal gehen, die sich nach ihrer Führung mit angeschwollener Brust präsentierten. Das Team von Franco Foda kam erst gegen Ende der ersten Hälfte wieder zu Chancen. Hinteregger verzeichnete die größte Gelegenheit zum Ausgleich, verfehlte das Tor jedoch um Haaresbreite.

Hälfte zwei lässt sich schnell zusammenfassen. Das Tempo aus Halbzeit eins war nun auf beiden Seiten nicht mehr zu sehen. Die Österreicher schafften es nicht Keeper Stekelenburg ernsthaft zu prüfen und scheiterten mit Distanzschüssen oder zu harmlosen Kopfbällen am holländischen Schlussmann. Dumfries, nach den ersten beiden Spieltagen sicherlich für viele bereits einer, den man sich mal genauer anschauen sollte, machte es besser und vollendete dagegen nach schöner Vorarbeit durch Malen zum 2:0 Endstand. Damit stehen die Holländer aufgrund des direkten Vergleichs bereits jetzt als Gruppensieger fest und qualifizieren sich für das Achtelfinale der Euro 2020.
 

Vorbericht Gruppe C

Am letzten Spieltag der Gruppe C kommt es zu einem Knaller und zu einem eher unbedeutenden Spiel. Das unbedeutendere bilden die Teams Niederlande und Nordmazedonien. Erstere sind aufgrund des bereits erwähnten direkten Vergleichs sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Die Nordmazedonier dagegen verloren sowohl gegen Österreich als auch Ukraine und können sich selbst mit einem Sieg nicht von Platz 4 verabschieden.

In der zweiten Partie geht es dagegen um alles. Zwischen der Ukraine und Österreich findet ein Endspiel um Platz 2 statt. Der Sieger wird sich sicher für das Achtelfinale qualifizieren, der Verlierer dagegen muss hoffen, dass es 2 Teams gibt, die noch schwächer abschnitten und auf Platz 3 landeten.

Im Falle eines Unentschiedens wären die Ukrainer Zweitplatzierter, da sie mehr Tore schossen als das Team aus Österreich.

Nachbericht zur EM-Gruppe D

Kroatien – Tschechien 1:1 (0:1) - (Gruppe D)

Nach einem 3:1 Erfolg gegen Schottland gingen die Tschechen um Leverkusen Stürmer Patrik Schick mit 3 Punkten im Gepäck in die Partie gegen Kroatien, die sich aufgrund einer Niederlage gegen England deutlich steigern mussten. Das große Selbstvertrauen merkte man den Tschechen deutlich an. Von den Kroaten war in Halbzeit eins wenig zu sehen.

Wild wurde es in Minute 35. Nach einer Ecke der Tschechen rauscht Dejan Lovren beim Rückwärtslaufen mit dem Ellbogen voraus in Schick hinein, welcher zunächst liegen blieb. In der Wiederholung ließ sich unschwer erkennen, dass Schick den Ellbogen von Lovren ins Gesicht bekam. Seine Nase reichte als Beweismittel aus, diese blutete in Strömen. Schick zeigte sich jedoch als harter Hund, ließ sich Kurzerhand behandeln und trat selbst zum Strafstoß an, der den Tschechen nach kurzer Überprüfung zugesprochen wurde. Blutverschmiert verwandelte der Leverkusener in der 37. Minute sicher und bescherte seinem Team die Führung.

Die Kroaten kamen im Anschluss etwas wacher aus der Kabine. Ein schnell ausgeführter Freistoß vom Hoffenheimer Kramaric bedient Perisic auf dem linken Flügel. Mit einer schnellen Bewegung nach innen legt dieser sich den Ball auf den rechten Schlappen und verwandelt trocken ins lange Eck zum Ausgleich. Doch einen wirklichen Sieger wollte das Spiel nicht mehr küren. Die Kroaten kamen lediglich zu einer weiteren Großchance, welche der eingewechselte Vlasic liegen ließ, die Tschechen verpassten in Form von Hlozek die Führung, der leicht verzog. Somit endete das Spiel mit 1:1.
 

England - Schottland 0:0 - (Gruppe D)

Ein Unentschieden, dass einen Sieger stellt? Soll es geben. Die Three Lions trafen im zweiten Gruppenspiel auf Erzrivale Schottland und enttäuschten auf ganzer Linie. Die Schotten dagegen feierten, als wären sie als klarer Sieger vom Platz gegangen und zeigten gleich zu Beginn Kampf und Einsatzwillen im „Battle of Britain“.

Klar, die Engländer waren die tonangebende Mannschaft, hatten deutlich mehr Ballbesitz und ließen das Runde gut durch die eigenen Reihen laufen. Dennoch sollte es in 90 Minuten für kein einziges Tor reichen. Die größte Chance der Engländer zeichnete sich in Minute 12 ab. Eine Ecke von Mason Mount findet die Stirn von Stones, der den Ball an den schottischen Pfosten wuchtet. Wenig später scheiterte Mount selbst aus kurzer Distanz an seiner eigenen Präzision. Zur großen Überraschung wäre es beinahe in Minute 30 gekommen, als O´Donnell mit einer sensationellen Volleyabnahme am Schlussmann der Engländer Jordan Pickford scheiterte. Die nächste große Chance bot sich den Bravehearts in Minute 62. Dykes schloss ab, sein Schuss wurde jedoch auf der Linie geklärt. Danach geschah nicht mehr allzu viel. Die englischen Fans machten ihren Unmut bezüglich der schwachen Leistung ihres Teams deutlich erkennbar. Pfiffe begleiteten das Spiel. Den Bravehearts dagegen gelang eine kleine Sensation. Sie freuten sich ersichtlich über den Punktgewinn gegen den Erzrivalen.
 

Vorbericht Gruppe D

In Gruppe D ist am letzten Spieltag noch einiges möglich. Kroatien und Schottland treffen mit jeweils einem Punkt aufeinander und benötigen dringend einen Sieg, um die Chance auf das Weiterkommen zu wahren. Die Schotten dürften durch das Unentschieden gegen England einiges an Selbstvertrauen getankt haben und durchaus im Klaren darüber sein, dass man mit einem Sieg und einem möglichen  Weiterkommen eine große Sensation in dieser Gruppe erreichen kann.

Im zweiten Spiel trifft Tschechien auf England. Vor der EM wären die Tschechen in diesem Aufeinandertreffen wohl als klarer Außenseiter ernannt worden, die jüngsten Leistungen und Ergebnisse zeigen jedoch, dass dort eine Mannschaft auf dem Platz steht, die an alte Zeiten erinnert, als noch Spieler wie Thomas Rosicky, Jan Koller oder Milan Baros auf dem Platz standen. Auch ein Pavel Nedved und einen Petr Cech sollte man in dieser Liste nicht vergessen. Im Spiel gegen England geht es somit um den Gruppensieg, den sich die Tschechen mit einem Unentschieden sichern würden. Ein Unentschieden würde ebenso bedeuten, dass England sicher auf Platz 2 landet und der 3. Platz an den Sieger aus der anderen Partie geht. Sollte es im Spiel zwischen Kroatien und Schottland keinen Sieger geben dürfen sich beide Teams mit gerade einmal 2 Punkten mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit von der EM verabschieden.