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Der größte Fußballer aller Zeiten unseres Landkreises wird 75

Bernd Hölzenbein, der größte Fußballer, den unser Landkreises Limburg-Weilburg je hervorgebracht hat, wird heute 75 Jahre alt.

Ich gratuliere zum Schluss, wenn ich ihm eine kleine Laudatio gehalten habe.

Ich, - 64 Jahre alt -, hatte nie das Vergnügen, gegen Bernd spielen zu dürfen. Ich könnte jetzt davon schreiben, wie ich ihn als Jugendlicher bei damals legendären Derbys Eschhofen gegen Dehrn gesehen habe. Oder von der rauschenden Feier im Dehrner Dorfgemeinschaftshaus, als dem Weltmeister 1974 gehuldigt wurde. Von seinen zahlreichen Erfolgen berichten heute zahlreiche Medien, ich muss das nicht wiederholen..

Ich habe mir ein anderes Erlebnis ausgesucht. Der Eisenbacher Knut Ohde hat uns, die Jugendabteilung des TUS Eisenbach, im Jahre 2005 mit der Nase drauf gestoßen. Unsere E-Jugend lief beim Confed-Cup in Köln mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft beim Spiel gegen Tunesien mit ein. Ein unvergessliches Erlebnis. Uns wurde die Option eröffnet, auch bei der WM 2006 Einlaufkinder stellen zu können.

Nur mussten wir dafür etwas tun. Das Ehepaar Beer aus Münster machte eine supertolle Weltkarte/-fahne, auf der alle Teilnehmerländer eingezeichnet waren.

Weiterer Bestandteil war eine Veranstaltung "Abnahme des DFB-Fußballabzeichens". Weil es zahlreiche Mitbewerber gab, musste man sich ordentlich reinhängen.

Unsere Veranstaltung begann mit einer "Region der Generationen" am Freitagabend. Fußball verbindet Generationen, dies wollten wir zeigen. Als Zugpferd hatte ich mir Bernd Hölzenbein ausgesucht, wir kannten uns bis dahin nur flüchtig. Ich stehe auf Leute, die man nicht lange hintenrum heben muss. Das Telefonat mit dem Eintracht-Granden war kurz. Ich trug mein Anliegen vor, er bat um einen kurzen Moment, sah in seinem Terminkalender nach und gab durch "ich bin dabei"!

Die Riege der Generationen bestand aus dem Senior und meinem Freund Eddie Zuckrigl vom TUS Dietkirchen und den TUS-lern Gerd Kaiser, Mike Hartmann, Lars Ohde, dem Jüngsten Felix Horz, damals 11 Jahre alt und eben Bernd Hölzenbein. Hoffentlich habe ich keinen vergessen. Riegenführer war mein väterlicher Freund und Gönner, der unvergessene Manfred Otto.

Wir hatten tagelang aufgebaut und Alles bestens hergerichtet. Und drohten abzusaufen, der Himmel hatte die Schleusen geöffnet.

Ich, der Verzweiflung nahe, hatte "Gott sei Dank" die Ruhe in Person, Manfred Otto, an meiner Seite. Meine Befürchtung, dass der Star ob der Verhältnisse nicht über den Parcour gehen würde, war völlig unbegründet. Der Star war kein Star oder einer zum Anfassen.

Die Truppe ging gemeinsam von Station zu Station, es waren insgesamt 7, es gab keinerlei Berührungsängste, Bernd und Eddie kannten sich als Gegner ja von diversen Derbys Dickerisch gegen Dehrn, Bernd nahm die Jungen an die Hand und zeigte ihnen, wie es besser geht. Ich erinnere mich an die Station, wo er den Ball mit traumwandlerischer Sicherheit von der Torauslinie ins Tor schlenzte. Der Flachs blühte in dieser Truppe.

Der Abend war für Bernd noch lange nicht beendet. Es war nach Mitternacht, als er die vollbesetzte Vereinsgaststätte in Richtung der neuen Heimat Rhein-Main-Gebiet verließ. Er hat den Abend beim Amateurfußball, wo für ihn alles begann, augenscheinlich sehr genossen.

Am nächsten Tag strahlte die Sonne. Auch Ollie Roth, Kickers Offenbach, der damals eigentlich Bestandteil der freitäglichen Generationenriege sein sollte, aber keine Zeit hatte, stellte sich zur Verfügung und führte Gruppen Jugendfußballer über den Platz. Insgesamt absolvierten über 300 Teilnehmer den Parcour. Die größte Veranstaltung, die es in Deutschland gab.

Die einzigsten Wehmutstropfen der tollen Veranstaltung "Abnahme des DFB-Fußballabzeichens" beim TUS Eisenbach vergoss Max Stillger. Er war mit einer großen Gruppe angetreten (diese Truppe brachte eine super Stimmung mit) und musste Armin Stahl und einigen anderen den Vortritt lassen. Daran hat er mitunter heute noch zu knabbern. Es reichte für Max aber immerhin für ein silbernes Abzeichen.

Zurück zum Thema. Bernd, ich möchte Dir recht herzlich zu Deinem heutigen 75. Geburtstag gratulieren, ich wünsche Dir noch viele Jahre bei guter Gesundheit. Mir und vielen Fußballfreunden aus Deiner Heimat Dehrn und Umgebung wünsche ich, dass wir uns in coronafreien Zeiten wieder einmal treffen und über alte Zeiten fachsimpeln.

Bleib', wie Du warst und wie Du bist, in alter Verbundenheit liebe Grüße von Schorsch Horz

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