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Nachgefragt - was machen die Vereine in der Zwangspause ?! - (Teil 7)

Heute können wir Euch wieder einen weiteren Einblick in einen Verein ermöglichen und schauen, wie es dem RSV Weyer in der Corona-Zwangspause geht. Hier stand uns der Abteilungsleiter Fußball "Jürgen Erlemann" Rede und Antwort. 
 

FLW24: Was hat sich seit dem Lockdown im Verein/bei Euch geändert?

Jürgen Erlemann: Der gesamte Sportbetrieb ist völlig zum Erliegen gekommen. Der persönliche Kontakt fehlt jedem. Das persönliche Gespräch und auch die gemeinsamen schönen Stunden vermissen wir alle.
Vorstand, Trainer und andere Ehrenamtler(innen) können nur versuchen, so viel Kontakt wie möglich zu ihren Teams bzw. den Vereinsmitgliedern und Fans zu halten, sich immer wieder Aktionen auszudenken, um den Zusammenhalt zu stärken – damit der Fußball nie ganz weg ist aus dem Leben. Eine enorme Kraftanstrengung.

FLW24: Wie seid Ihr in die Saison 2020/21 gestartet – seid Ihr „in der Spur“ gewesen?

Jürgen Erlemann: Wir sind eigentlich mit einem sehr guten Team in die Saison gegangen.
Leider sind wir nicht so gut in die Saison gestartet. Wir hatten enorm viele Verletzungen zu verzeichnen. Das hat uns natürlich in der Breite   und in der Qualität personell schon arge Probleme gebracht.

FLW24: Wurden Eure Erwartungen erfüllt oder was lief zu Beginn (nicht so) gut?

Jürgen Erlemann: Aufgrund der vielen Ausfälle konnten wir zu Beginn die Erwartungen nicht so erfüllen. Obwohl wir immer wieder sehr gute Spiele gezeigt und in der Liga ganz gut angekommen sind.

FLW24: Was muss bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs besser bzw. kann noch verbessert werden?

Jürgen Erlemann: Eigentlich ist es wichtig, dass unsere verletzten Spieler wieder zurückkommen. Luca Weber und Marc-Andre Sawall haben ja noch kein einziges Spiel machen können. Auch Lirim Orani und Luca Seibel fehlten uns ebenfalls einige Spiele. Wir bekommen also wieder wichtige Spieler dazu und hoffen einfach das wir in der Lage sind eine gute und eine lange Vorbereitung zu machen, um ohne Verletzte und fit in die restlichen Spiele zu gehen.

FLW24: Wie groß waren die Bedenken/Ängste, dass es zu einem erneuten vorzeitigen Saisonabbruch kommt?

Jürgen Erlemann: Ängste gibt es überhaupt nicht. Wir werden die Vorgaben der Politik akzeptieren. Die Gesundheit aller hat höchste Priorität.

FLW24: Wie seid Ihr als Verein/Mannschaft mit diesem vorzeitigen Abbruch umgegangen?

Jürgen Erlemann: Die zweite große Corona – Unterbrechung binnen weniger Monate stellt die Vereine vor enorme Schwierigkeiten. Dabei ist es wichtig sich den Herausforderungen zu stellen.

FLW24: Wie halten sich die Spieler aber auch die Trainer in dieser Coronazeit – ohne Fußball und das gemeinsame Training – fit? Gibt es hier Hausaufgaben für die Spieler als Individualtraining, gibt es einen allgemeinen Trainingsplan mit an die Hand oder wie kann man sich das bei Euch vorstellen?

Jürgen Erlemann: Unsere Spieler haben genaue Trainingspläne vom Trainer bekommen. Wöchentlich sollen die Spieler mindestens 2 Einheiten in die Gruppe stellen.
Einheiten im muskulären Bereich, Krafttraining, Fitnessbereich und Laufen (Ausdauer). Das macht im Team eine Menge Spaß, ersetzt natürlich das gemeinsame Spiel mit dem Ball nicht.

FLW24: Wie bleibt das Trainerteam mit den Spielern in Kontakt? Gibt es hier „spezielle“ Möglichkeiten oder Ideen?

Jürgen Erlemann: Kontakt halten wir regelmäßig untereinander. Spieler, Trainer und Trainerteam sind im ständigen Austausch. Telefonisch oder per Whatsapp.

FLW24: Wie ist Eure Einschätzung wie es mit der Saison 2020/21 weitergeht und wie sieht der Fußball in den nächsten Jahren Eurer Meinung nach aus? Wird es sowas nun immer mal wieder geben oder sind wir zum Jahresende hin alle immun und es geht so „normal“ weiter wie wir es bisher auch kannten?

Jürgen Erlemann: Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Auch wenn Corona derzeit den Sport fest im Griff hat, muss es irgendwann ja weitergehen. Man kann nur hoffen, dass die Lust am Sport bei Aktiven und Publikum danach zurückkommt. Das Kinder und Jugendliche sagen, das hat mir richtig gefehlt.

FLW24: Was wäre Eurer Meinung nach, eine sinnvolle und gute Lösung der Sache? Wie sollte man mit der Saison 2020/21 umgehen?

Jürgen Erlemann: Das ist zur Zeit schwierig zu sagen. Wichtig ist, dass wir, wenn es wieder los geht, eine längere Vorbereitungsphase bekommen. Wenn man so lange aus dem Spielbetrieb raus ist, sollte die Vorbereitung mindestens 4 Wochen betragen, um größere Verletzungen zu vermeiden.

FLW24: Sollte es Auf- und Absteiger geben oder soll es wieder zu einer Variante wie in der Saison 2019/20 kommen?

Jürgen Erlemann: Falls überhaupt nur noch die Vorrunde zu Ende gespielt werden kann, ist zu überlegen, ob es Auf- und Absteiger geben sollte.
Wenn wir nicht spätestens am Anfang März mit der Vorbereitung beginnen können, dann ist ein Abbruch der Saison 2020/21 sinnvoll. Man könnte eventuell die neue Saison etwas früher beginnen.

FLW24: Gibt es Zugänge/Abgänge zu verzeichnen?

Jürgen Erlemann:
Zugänge: Marvin Kretschmann (SG Niedershausen/Obershausen), Niklas Becker (VfL Eschhofen) und Lukas Gröger (SG Villmar/Arfurt/Aumenau).

Abgänge: David Seibel (SG Kirberg/Ohren)

FLW24: Was habt Ihr persönlich daraus gelernt oder was hat es mit Euch gemacht? Gibt es gravierende Veränderungen die ihr aber nun beibehalten wollt (bewusster leben oder mehr in die Natur gehen usw.)?

Jürgen Erlemann: Man hat natürlich die meiste Zeit zu Hause bei der Familie verbracht und viele liegen gebliebene Arbeiten am Haus erledigt.
Die freie Zeit nutzte man natürlich auch, um viele Spaziergänge in der freien Natur zu machen. Man lebt schon etwas bewusster. Es fehlt aber einfach ganz klar das persönliche Gespräch mit Freunden