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Coronavirus: Wenn Sport zur Nebensache wird

Der Ball ruht erstmal in Hessen. Foto: Thorsten Wagner.

Am gestrigen Donnerstag hat der Hessische Fußballverband aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus alle Spiele bis zum 10.04. (Karfreitag) ausgesetzt – wie auch der Hessische Tischtennisverband die Saison unterbrochen hat. In anderen Ländern wurden ebenfalls bereits die Sportligen und -wettbewerbe abgesagt oder unterbrochen. In Zeiten wie diesen gilt es auf alles zu verzichten, was nicht unbedingt nötig ist – dazu gehört leider auch der Sport.

Fußballspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ein Abbruch der Saison, die Absage der Fußball-EM und auch von Olympia – was bis vor wenigen Wochen noch völlig undenkbar schien, ist mittlerweile schon eingetreten (Fußballspiele ohne Fans) oder für die kommenden Wochen zu erwarten (Abbruch der Saison, Absage von EM und Olympia). Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus, die Fallzahlen steigen und damit leider auch die Zahl derer, die an dem Virus sterben.

Konsequenterweise pausiert deshalb ab sofort auch der Fußballbetrieb auf Amateurebene in Hessen. Ein nachvollziehbarer und verantwortungsbewusster Schritt. Die DFL hat am Freitag beschlossen, die Spiele des kommenden Wochenendes noch stattfinden zu lassen und anschließend die Spiele zunächst bis zum 2. April zu pausieren. Zwar werden wir alle den Ernst der Lage wahrscheinlich erst so richtig erkennen, wenn die ersten Krankheitsfälle im direkten Bekanntenkreis auftreten, aber die Nachrichten und Bilder aus Italien sollten Warnung genug sein.

Der Fußball wird in solchen Zeiten wieder zu dem, was er ist: Ein Zeitvertreib, ein Hobby, das zum Funktionieren der Gesellschaft nicht unbedingt nötig ist. An erster Stelle steht die Gesundheit.

Auch für junge Menschen kann das Virus gefährlich sein

Auch wenn dies für uns Fußballer nicht immer leicht zu akzeptieren ist: In den Medien hört man oft, das Coronavirus sei für junge Menschen nicht gefährlicher als eine Grippe. Das verleitet einen schon mal dazu, das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen bzw. sich nicht verantwortlich zu fühlen.

Hierzu zwei Dinge:

  • Während der täglichen Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts sprach der Vizepräsident des Instituts, Lars Schaade, direkt junge Leute an, weil dies oft glaubten, sie seien nicht von Corona betroffen. Zwar sei es richtig, dass vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen gefährdet seien, es gebe aber auch bei jungen Menschen Corona-Fälle mit einem schweren Verlauf, bis hin zum Tod.
     
  • Aktuell geht es einfach darum, sich als Gesellschaft mit denjenigen zu solidarisieren, für die bei der Erkrankung mit dem Coronavirus ein erhöhtes Risiko besteht. Das sind ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für einen schweren Verlauf schon ab etwa 50-60 Jahren) und Personen, die bestimmte Vorerkrankungen wie Krebs oder Lungenkrankheiten haben und deren Immunsystem geschwächt ist (siehe Steckbrief zum Coronavirus vom Robert-Koch-Institut unter Punkt 2). Je weniger Menschen sich mit dem Virus infizieren, desto geringer ist auch die Gefahr für die Menschen in den „Risikogruppen“, sich zu infizieren. Darüber hinaus ist es aktuell wichtig, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, um zu gewährleisten, dass unser Gesundheitssystem alle ernsten Fälle versorgen kann, sprich genügend Betten in Krankenhäusern sowie Tests vorhanden sind.

Lasst uns unseren Teil beitragen zur Eindämmung des Virus

Von daher lasst uns die Warnungen ernst nehmen und unseren Teil dazu beitragen, dass das Coronavirus sich möglichst langsam verbreitet – auch und besonders zum Schutz der älteren Generation.

Wenn sich die Verbreitung verlangsamt hat und langsam wieder die Normalität zurückkehrt in den Alltag, rollt auch wieder der Ball. Wir freuen uns drauf und hoffen, dass für diese Saison eine gute Lösung gefunden wird, begrüßen aber den verantwortungsvollen Schritt des Hessischen Fußballverbands.

Euer flw24-Team