Hessenliga: Zwei Blickrichtungen
Die Vorzeichen für die beiden flw-Hessenliga-Vertreter könnten zu Beginn der Restrunde kaum unterschiedlicher sein. Der SV RW Hadamar steht nach einem fast schon traditionell schlechten Saisonstart - u.a. mit zwei Niederlage gegen den TuS Dietkirchen - und einer darauffolgenden Siegesserie mit insgesamt 37 Zählern auf einem hervorragenden 6. Platz in der Spitzengruppe von Hessens Eliteliga. Anders die Sachlage auf dem Reckenforst: Nach einem tollen Start in die erste Hessenliga-Saison der Vereinsgeschichte ging es für den TuS - wie für einen Aufsteiger nicht ungewöhnlich - im Laufe der Saison in eine kleine Abwärtsspirale, die letztendlich auf dem ersten der fünf Abstiegsplätze endete.
Nur ein Zähler bis zum rettenden Ufer
Allerdings muss den Dikkerischern keinesfalls angst und bange sein, denn der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt für die Reckenforst-Elf lediglich ein Punkt, auch, weil im letzten Nachholspiel des Jahres 2019 Mitaufsteiger SV Neuhof mit 4:0 bezwungen werden konnte. Jener SV Neuhof ist auch am kommenden Sonntag der erste Gegner für den TuS Dietkirchen, der mit einem Auswärtssieg die „Mission Klassenerhalt“ in der Restrunde starten möchte. Bislang stehen auf fremden Plätzen erst 7 Punkte für die Elf von Trainer Thorsten Wörsdörfer zu Buche. An dieser Bilanz kann am Sonntag gearbeitet werden. Der Klassenerhalt ist als Teamleistung zweifelsohne möglich. Auf dem Reckenforst ist man ob der gezeigten Leistungen der Mannschaft in der Hinrunde verständlicherweise guter Dinge.
Zur Abstiegsregelung in der Hessenliga: Es wird mindestens drei Absteiger geben. Die Zahl könnte sich auf gar vier oder fünf erhöhen, wenn zum Beispiel der momentan auf einem Abstiegsplatz der Regionalliga stehende FC Gießen runter muss. Da auch Bayern Alzenau in der Regionalliga zur Winterpause in der gefährdeten Zone steht, könnte das Szenario mit 5 Absteigern eintreten.
Brisantes Topspiel in Niederhadamar
Der SV RW Hadamar empfängt zum Rückrunden-Auftakt am Samstag um 14.30 Uhr in Niederhadamar direkt den Aufstiegsanwärter und Traditionsklub KSV Hessen Kassel zum Topspiel der Hessenliga. Die Nordhessen sind derzeit Tabellendritter - mit einem Sieg könnten die Fürstenstädter bis auf einen Punkt an den KSV heranrücken, das Hinspiel in Kassel endete 2:2-Unentschieden. Besonders brisant: Die Hadamarer hatten im Vorfeld versucht, die Partie gegen Hessen Kassel auf das Osterwochenende nach Hadamar an die Faulbacher Straße zu verlegen, um den schwierigen räumlichen Gegebenheiten mit den erwartet vielen Zuschauern in Niederhadamar zu entgehen. Der KSV Hessen Kassel war allerdings nicht dazu bereit, einer Verlegung der Partie zuzustimmen. Am Samstag wird sich zeigen, ob das die richtige Entscheidung war. Die Fürstenstädter können jedenfalls befreit aufspielen und im Gegensatz zu ihren Kontrahenten ohne großen Druck in die Restrunde gehen. Mit Leon Burggraf stellt der SV RW Hadamar zudem den gefährlichsten Torjäger (20 Buden) der Liga. Ob der Coup eines zweiten Platzes, der nach wie vor in Reichweite liegt, bei der äußerst starken und finanzkräftigen Konkurrenz um die vorderen Plätze tatsächlich gelingen kann, ist zwar eher unwahrscheinlich, aber keineswegs ausgeschlossen.
Zur Aufstiegsregelung in der Hessenliga: Der Meister der Hessenliga steigt, sofern er die Zulassung bekommt, in die Regionalliga Südwest auf. Der Tabellenzweite spielt in der Aufstiegs-Relegation.
Kontinuität auf den Trainerbänken
Neben der unterschiedlichen Ausgangsituation, haben beide flw-Vertreter aber auch eine Gemeinsamkeit, die noch einmal ein richtiger „Booster“ für die Restrunde sein kann, denn sowohl in Hadamar als auch in Dietkirchen wurde in der Winterpause mit den Trainern verlängert. So werden Stefan Kühne und sein Co-Trainer Ralf Schuchardt auch in der Saison 2020/21 an der Seitenlinie der Fürstenstädter coachen. In Dietkirchen hat Trainer Thorsten Wörsdörfer gar um zwei Jahre verlängert hat, um somit im Sommer seine fünfte Saison auf dem Reckenforst in Angriff zu nehmen. Beständigkeit tut gut!
Verbandsliga: Einmal Abstiegs-, einmal Aufstiegskampf
RSV Weyer: Es wird schwer…
Die Euphorie über den erstmaligen Aufstieg in die Verbandsliga ist in Weyer der Ernüchterung gewichen. Zu derb waren teilweise die Pleiten, die die Weilersberger bezogen haben und die den Weyerern das Überwintern auf dem vorletzten Tabellenplatz bescherten. Vor allem im September hagelte es Gegentore: 0:6 in Zeilsheim, 0:7 zuhause gegen Eltville, 0:6 in Ederbergland und dann noch 1:5 zuhause gegen den Tabellenletzten Cleeberg. Trotzdem gab es natürlich auch positive Highlight wie den ersten Verbandsligasieg am vierten Spieltag beim SC Waldgirmes II, den 3:2-Heimsieg gegen den VfB Marburg oder im November den Auswärtserfolg bei SF/BG Marburg.