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Hessenligist TuS Dietkirchen betritt unbekanntes Terrain

Voller Vorfreude geht der TuS Dietkirchen und seine Neuzugänge in das Abenteuer Lotto Hessenliga. V.l.: Yannick Schutzbach, Marvin Heibel, Felix Kremer, Thorsten, Naim Bahsoun, Moritz Königstein, Robin Böcher, Peter Schmitt. Foto: Claus Coester

„Komm mit mir ins Abenteuerland“ von Pur könnte der späte Sommerhit der Saison für Hessenliga-Aufsteiger TuS Dietkirchen lauten. Freitagabend war lockerer Trainingsauftakt und die Macher des TuS standen in einer Pressekonferenz Rede und Antwort. Es ist noch nicht alles angerichtet. Aber wie Peter Schmitt, der Abteilungsleiter Fußball, zu Protokoll gab, ist in den wenigen Tagen nach dem Sensationsaufstieg am Reckenforst vieles geregelt worden. Die Uhren ticken in der Hessens höchster Amateurliga eben wieder anders als in der Verbandsliga. 

Einer der Sponsoren ist LOTTO Hessen, das jedem Verein der Hessenliga ein willkommenes Zubrot gewährt. Und das muss natürlich auch bei allen Teams durch das entsprechende Logo auf dem Trikot und in offiziellen Publikationen dokumentiert sein. 

TuS Vorsitzender Ulrich Schmitt konnte in diesem Kontext auch eine frohe Botschaft verkünden: Der Landessportbund spendiert dem frisch gebackenen Aufsteiger neben flankierenden Maßnahmen durch die Stadt Limburg einen spürbaren Obolus von annähernd 6.000 Euro, um die Flutlichtanlage auf dem Kunstrasenfeld den Oberligaansprüchen tauglich zu machen. In Vertretung von Hermann Klaus erschien zur Übergabe vom Sportkreis Hildegard Stein. „Die neue Kapazität des Flutlichts entspricht sogar Bedingungen im Profibereich, ist energiesparend und kann für Trainingsabende auf ein Drittel runtergefahren werden,“ erläutert Peter Schmitt nicht ohne Stolz. 

Ex-Hadamarer Robin Böcher spielender Assistenztrainer

Was das Spielerpersonal betrifft, so präsentierte sich urlaubsbedingt beim Auftakttraining noch reduziert eine bunte Mischung aus dem Hessenliga- und dem KOL-Kader. Chefcoach Thorsten Wörsdörfer war wie fast immer bester Laune. Ihm zur Seite steht künftig in der Funktion des spielenden Assistenztrainers der Ex-Hadamarer Robin Böcher. Der ist im Hauptberuf Pädagoge und kann mit seinen 26 Jahren bereits auf reichliche Oberligaerfahrung blicken, mit der er den noch jüngeren Mitspielern bei der Weiterentwicklung helfen möchte. Wörsdörfers neuer „Deputy“ soll im Übrigen auf der Innenverteidigerposition die Lücke schließen, die der Weggang von Marvin Rademacher hinterlassen hat. Nach Thorsten Wörsdörfers Einschätzung muss das Defizit, das durch den berufsbedingten Wechsel des torgefährlichen Robin Dankof zum Ligakonkurrenten Waldgirmes entstanden ist, von den jungen Offensivkräften quasi im Kollektiv geschlossen werden. 

"Mission Klassenerhalt "

Angst kennen sie in „Dickerisch“ bei der bestimmt schwierigen Mission Klassenerhalt aber nicht. Neugierig sind sie alle. „Unser Aufstieg ist wie eine ungewollte Schwangerschaft. Der wollen wir uns stellen, auch wenn wir keine neun Monate Vorbereitungszeit haben,“ wirft der nie um eine scherzhafte Äußerung verlegene Ex-Profi Wörsdörfer in die Runde. „Vor einem halben Jahr standen wir, was unsere Ambitionen betrifft, noch unter Welpenschutz. Der ist jetzt aufgehoben. Nun müssen wir uns beweisen.“ Thorsten Wörsdörfer setzt bei seiner jugendlichen Truppe wesentlich auf den Teamgeist als größtes Pfund. „Nach dem besonderen Jahr mit dem Aufstieg als Krönung werden wir in der neuen Liga auch das Verlieren wieder lernen müssen,“ ist Wörsdörfer sich der Herkulesaufgabe bewusst. Doch man spürt bei aller Einschätzung der Größe der Aufgabe auch den Mut, der am Reckenforst herrscht. 

Die Feuertaufe hat, vorausgesetzt der Verband gibt bei der anstehenden Rundenbesprechung grünes Licht, der Ligafrischling am Freitag, dem 26. Juli. Dann wird der ligaerprobte lokale Platzhirsch SV Hadamar den jungen Wilden im Derby an der Faulbacher Straße in der Fürstenstadt auf den Zahn fühlen.