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Dempewolf-Elf mit Fehlstart ins Jahr 2017

SV RW Hadamar - SKV RW Darmstadt  1:2 (0:1) 

Rot Weiß Hadamar hat zum Jahresauftakt in der Fußball-Hessenliga einen klassischen Fehlstart hingelegt und die Generalprobe vor dem am Samstag anstehenden Hessenpokal-Halbfinale in Seligenstadt regelrecht in den Sand gesetzt. Es war zugleich die erste Niederlage der Dempewolf-Elf seit sie ab Mitte Oktober auf dem Niederhadamarer Kunstrasen ihre Spiele ausgetragen hat. 

Der Tabellenfünfzehnte bestimmte die ersten 20 Spielminuten und ließ die Hausherren in dieser Phase  schlecht aussehen. Hadamar war auf der Suche nach einer Spielkultur, fand sie aber nicht. Die Fürstenstädter operierten viel zu sehr mit langen Bällen und zeigten auf dem dafür eigentlich idealen Untergrund kaum einmal Kombinationsfußball. Die in der Anfangsphase gut attackierenden, leicht spielbestimmenden Gäste profitierten zudem von einer etwas ungestümen Abwehraktion von Hadamars Youngster Jerome Zey, der im SVH-Strafraum Darmstadts Zeki Ech Chad von den Beinen holte. Dorian Miric verwandelte den fälligen Strafstoß mit etwas Glück zum 0:1, denn Christopher Strauch, der erstmals seit seiner Verletzung im Juli 2016 wieder im Tor stand, und den Vorzug vor Leon Hasselbach bekam, war fast noch dran. Der Keeper ahnte die Ecke, war aber um einen Bruchteil zu spät unten und konnte so die zum diesem Zeitpunkt allerdings verdiente Gästeführung nicht verhindern (18.Minute). Strauch hatte schon eine Minute zuvor eine Glanztat gegen Gästespieler Borger vollbringen müssen und bewahrte seine Mannschaft in der 23. Minute vor dem 0:2, als er mit den Fingerspitzen einen Volleyschuss von Barusic gegen die Querlatte lenkte. Die Gäste verloren anschließend etwas ihre Linie und wurden von den nun sich zusammenraufenden Hadamarern immer mehr in die eigene Hälfte zurück gedrängt. Ab der 25. Minute folgte die beste Phase der Hausherren, die nun endlich zeigten, dass sie auch einen gepflegten Ball spielen können. Darmstadt geriet mächtig unter Druck. Daraus ergaben sich eine Reihe bester Chancen für die Mannen um Kapitän Benjamin Kretschmer. Jonas Herdering traf nur den Pfosten (32.), auch Jurij Gros, alleine vor Keeper Scholz (35.), Robin Böcher per Kopfball nach Ecke (37.) und Pascal Heene per Dropkick (45.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß. Es sollte einfach nicht sein „Wir hätten in dieser Phase zwei, drei Tore machen müssen, haben aber keinen Profit aus den vielen Chancen gezogen“, ärgerte sich Florian Dempewolf nach Spielende.

Die zweite Hälfte begann erneut mit einer Großchance für Hadamar, Patrick Kuczok verfehlte das Gehäuse mit seinem Kopfball nur knapp. Diese Aktion gab den Gastgebern zunächst weiteren Auftrieb, der aber nach der 60.Minute wieder erlahmte. Der weiter vorne operierende Robin Böcher kombinierte sich mit Lukas Haubrich noch einmal gekonnt durch die Abwehrreihe der Gäste, nur der Abschluss wollte wieder nicht gelingen (65,Min). Darmstadt machte sich allmählich etwas Luft und konnte die Partie wieder offen gestalten. Trotzdem fiel 15 Minuten vor Schluss der längst überfällige 1:1 Ausgleich. Lukas Haubrich hatte von der Strafraumkante flach abgezogen und Torwart Scholz tauchte zu spät ab, um das Leder zu parieren. Die meisten der heimischen Anhänger wären nach dem Spielverlauf und den vielen vergebenen Tormöglichkeiten sicher am Ende mit dem einen Punkt zufrieden gewesen, aber es sollte anders kommen. Der auf Kompaktheit rund um den eigenen Strafraum setzende Aufsteiger steckte den Ausgleich gut weg, spielte nun besser mit und nutzte nach einem Ballverlust in Hadamars Mittelzone, seinen bis dahin ersten gefährlichen Angriff des zweiten Abschnitts zum Siegtreffer. Christopher Felter und Pasqual Verkamp spielten die Situation trotz Unterzahl  gekonnt aus. Verkamp setzte den Ball zum 1:2 unhaltbar ins lange Eck (83.). Die „Roten“ hatten darauf keine Antwort mehr und mussten spätestens nach dem Pfostentreffer von Thorsten Dillmann, der Marvin Rademacher enteilt war, den Sieg des Außenseiters anerkennen. Das war heute zu wenig, um gegen einen an diesem Tag ehrgeizigen und bissigen Gegner zu bestehen.

Hadamar: Strauch – Schraut, Kuczok, Rademacher, Horz – Böcher – Heene (60. Heep), Kretschmer, Herdering, Zey (46. Neugebauer) – Gros (46. Haubrich).

Darmstadt: Scholz – Borger, Scheurich, Ech Chad, Barusic – Kalbfleisch, Bohm – Verkamp (86. Polat), Felter – Volk (73. Dillmann), Miric (49. Koyuncu).

Tore: 0:1 Dorian Miric (18. Foulelfmeter), 1:1 Lukas Haubrich (75.), 1:2 Pasqual Verkamp (83.).

Schiedsrichter: Jonas Weickenmeier (Frankfurt).

Zuschauer: 170.