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In dieser Verfassung kaum zu retten!

SG Selters – RSV Würges 0:4 (0:4)

Der späte Knockout beim VfL Eschhofen hat scheinbar noch einmal sichtbare Spuren bei der SG Selters hinterlassen. Der Auftritt im Kirmesspiel gegen den RSV Würges jedenfalls gleicht vor allem in der ersten Halbzeit einer Offenbarung. Nach 35 Minuten schießt der RSV, der die Gastgeber teilweise vorführt, eine 4:0-Führung heraus, die bis zum Ende Bestand hat. In Nieder- und Oberselters herrscht Alarmstufe "Rot".

Die Gastgeber hatten sich viel vorgenommen, wollten gegen den haushohen Favoriten trotz des Fehlens von Jacob Kremer, Henning Gotthardt, Artur Baus, Julian Schwarz, Nico Homburg und Felix Vormann für eine Überraschung sorgen. Dieses Unterfangen startete sogar recht positiv, denn nach acht Minuten schickte Jan Hendrik Pabst Mitspieler Jonas Gangl auf die Reise, der aus halbrechter Position frei vor Torhüter Jens Rock den Innenfposten anvisierte - auf der anderen Seite wäre das Leder sicherlich eingeschlagen, beim Tabellenletzten sprang es wie gewohnt heraus. Die Aktion sollte den Einheimischen eigentlich Mut geben, doch praktisch im Gegenzug wurde Selters aus allen Träumen gerissen: Arne Wagners verunglückten Torschuss spitzelte Manuel Meuth vorbei an Torhüter Nicholas Schardt ins Eck zum 0:1 (9.). Der Gegentreffer verunsicherte die Selterser noch mehr, die eigentlich vorhatten, vor allem in den Zweikämpfen präsent zu sein. Um eines vorweg zu nehmen: Es gelang ihnen nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil, nachdem Alen Nukovic mit strammem 18-Meter-Schuss knapp links vorbei zielte (15.), und Nicholas Schardt einen Schuss auf den kurzen Pfosten von Lukas Hohly entschärfte (19.), brachen bei Selters alle Dämme. Hohly war es auch, der wenig später von der linken Seite stark vorbereitete und Manuel Meuth im Zentrum zum 0:2 abschloss (21.). Beim folgenden Anstoß liefen die Gastgeber nach einem zu kurzen Ball auch noch in einen Konter, den Lukas Hohly mit sehenswertem Abschluss in den Winkel veredelte - 0:3 (22.). Bei den "Wassermännern" ging folglich gar nichts mehr, während Würges schaltete und waltete, wie es nur so wollte. Die logische Konsequenz war das 0:4, als wieder mangelndes Zweikampfverhalten dafür sorgte, dass Manuel Meuth eine Hereingabe von der rechten Seite vollendete (35.). 35 Minuten gespielt, 0:4 im Rückstand - geht's noch schlimmer? Glücklicherweise erlöste Schiedsrichter Felix Lang, der in kniffligen Situationen auch noch grundsätzlich gegen die SG entschied, die Akteure mit dem Halbzeitpfiff.

Die Hausherren konnten von Glück reden, dass Würges nach Wiederbeginn zwei Gänge zurück schaltete und sich auf die Verwaltung der komfortablen Führung fokussierte. Das rief die Heimelf auf den Plan, die zumindest noch Charakter zeigte, und gewillt war, für Ergebniskosmetik zu sorgen. Die ein oder andere Gelegenheit ergab sich für Selters (Vincent Gotthardt, 57. / Jonas Gangl, 65.), doch nicht einmal der Ehrentreffer sollte gelingen. Dass sich Vincent Gotthardt zehn Minuten vor dem Ende nach wiederholtem Foulspiel noch Gelb-Rot abholte, war das kleinste Übel an diesem Abend. Hätten die Gäste ihre Konter ein wenig effektiver ausgespielt, wäre durchaus auch ein noch höherer Sieg möglich gewesen.

Am Ende stand ein in allen Belangen verdienter 4:0-Sieg für den RSV Würges, der nicht einmal eine gute Leistung zeigen musste, um deutlich zu gewinnen. Aus Selterser Sicht blieben viele Fragen offen. Ob diese bis zum nächsten Auswärtsspiel am nächsten Donnerstag beim FCA Niederbrechen beantwortet werden können, bleibt abzuwarten.