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SV Bad Camberg mit unnötigem Zittersieg

SV Bad Camberg - TuS Haintchen 3:2 (2:0)

Die 1. Mannschaft des SVC begann gegen den traditionell unbequemen Gast aus Haintchen souverän, bestimmte eindeutig das Spiel und kam schnell zu einer 2:0-Führung. Erst verwandelte Rouven Thies einen Freistoß aus zentraler Position mit einem bei den schwierigen Bodenverhältnissen nur schwer zu haltenden Aufsetzer und kurz danach drückte Sebastian Urban eine schöne Hereingabe von Christopher Thuy über die Torlinie. Und während sich der Gast nur durch Eckbälle oder dem einen oder anderen Freistoß im SVC-Strafraum zeigte und die einzige Tormöglichkeit in der ersten Halbzeit durch einen verunglückten Abwurf von Thorsten Ortwein im SVC-Tor ausgelöst wurde, dominierte der SVC das Spiel weiter und verzeichnete mit einem Pfostentreffer von Ertan Cinar und einem etwas zu hoch angesetzten Distanzschuss von Jonas Friedrichs aus aussichtsreicher, zentraler Position, weitere gute Tormöglichkeiten. Die 2:0-Führung zur Halbzeit war daher sowohl hochverdient als auch einigermaßen beruhigend.

Und auch der zweite Duchgang begann gleich mit einer sehr guten Möglichkeit von Sven Huppertsberg, dessen Kopfball im Fünfmeterraum das Tor aber knapp verfehlte. Danach musste auf der Gegenseite Thorsten Ortwein das erste Mal eingreifen. Der SVC blieb deutlich spielbestimmend und hatte nach Foul an Sebastian Urban im Strafraum die nächste klare Möglichkeit, aber Sven Huppertsberg schob den Strafstoß deutlich über das Tor. Anstatt des längst fälligen 3:0 mit der vermutlich endgültigen Entscheidung, waren die nächsten Minuten dann der Klassiker, wie man ein hochüberlegenes Spiel mit zahreichen guten Tormöglichkeiten aus der Hand geben kann. Zwei schnelle Konter nach unnötigem Ballverlust und mit den bis dahin einzigen guten Tormöglichkeiten glich der Gast das Spiel aus, stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf und sorgte für eine gewisse Fassungslosigkeit bei den SVC-Anhängern am Spielfeldrand. Aber die Mannschaft ließ sich nicht hängen, spielte weiter nach vorne, kam noch einmal zurück und Patrick Brandenfels sorgte mit einem platzierten
Distanzschuss per Innenseite für die erneute Führung. Aufgrund der gemachten Erfahrung und trotz weiterer sehr guter Einschussmöglichkeiten durch Ertan Cinar, Sebastian Urban und Mirko Schmidt, ein Rest von Unsicherheit blieb und auch wenn der Gast keine weiteren klaren Tormöglichkeiten vorweisen konnte, war man im SVC-Lager sicherlich froh, als der gute Schiedsrichter die Begegnung beendete.

Fazit: Ein nach überlegenem Spiel hochverdienter, aber völlig unnötiger Zittersieg, den der SVC bei etwas konsequenterer Chancenverwertung, gerade in der Phase kurz nach der Halbzeitpause, hätte frühzeitig entscheiden müssen (!!). Positiv bleibt aber auch festzuhalten, dass die Mannschaft trotz solcher Nackenschläge die Qualität und den Willen hat, jederzeit zurückzukommen. Auch das hat man in der Vergangenheit schon durchaus mal anders gesehen. Aber etwas weniger Aufregung wäre auch
schön gewesen.