SV Münster - SV Bad Camberg 3:5 (0:2)
Unabhängig vom jeweiligen Tabellenstand waren die Gastspiele in Münster häufig eine zähe Angelegenheit und gern hat der SVC dort auch schon mal wichtige Punkte liegen gelassen. Und auch wenn das Ergebnis dies nicht unbedingt nahelegt, das diesjährige Gastspiel war zwar auch nicht einfach, insgesamt aber doch deutlich problemloser als in früheren Jahren. Der SVC begann schwungvoll, kombinierte flüssig und hatte durch Sebastian Urban, dessen Schuss gerade noch abgeblockt werden konnte, Sven Huppertsberg mit einen Schuss an den Innenpfosten und Tobias Witte, dem der Ball frei auf den Torwart zulaufend doch noch vom Fuß sprang, schnell die ersten guten Tormöglichkeiten. Danach befreite sich der Gastgeber ein wenig von dem Druck und auch Benny Borsch im SVC-Tor konnte sich einmal auszeichnen. Bevor es aber aus SVC-Sicht unruhiger werden konnte, sorgte ein Doppelschlag erst einmal für klare Verhältnisse. Zuerst nahm Tobias Witte einen erneuten Steilpass auf und überwand den Torhüter der Gastgeber erstmalig. Und kurz darauf brachte Sebastian Urban mit dem Aussenrist einen tollen Distanzschuss im Tor unter und sorgte für die beruhigende Halbzeitführung.
Auch nach der Pause bestimmte der SVC eindeutig das Spiel und erhöhte durch Dominic Engels, der nach einem Missverständnis in der gegnerischen Abwehr den Ball aus größerer Entfernung ins leere Tor hob. Und während man sich unter den Camberger Zuschauern auf eine geruhsame Restspielzeit einstellte, verkürzte der Gastgeber aus dem Nichts mit einem Distanzschuss, der zumindest nicht ganz unhaltbar aussah, und hatte kurz darauf noch eine weitere gute Tormöglichkeit. Bevor das Spiel aber wieder enger werden konnte, entschied Max Herzog es mit einem weiteren Doppelschlag endgültig. Zuerst schob er einen von Sven Huppertsberg von der Torauslinie in den Fünfmeterraum gespielten Ball über die Linie und verwandelte kurz darauf einen an ihm selbst verursachten Elfmeter zum 5:1. Da nützte es auch nichts mehr, dass Münster ebenfalls durch einen Elfmeter wieder verkürzte und Florian Philippsen ein beherztes Solo durch die komplette SVC-Abwehr erfolgreich abschloss. Allein die mangelnde Chancenverwertung verhinderte, dass der durch einen Platzverweis zusätzlich dezimierte Gastgeber in dieser Phase nicht deutlicher in Rückstand geriet. So vergaben Max Herzog und Boris Meurer jeweils gleich zweimal frei im Fünfmeterraum und auch Mirko Schmidt verzog einen Schuss frei vor dem Tor aus kurzer Distanz. Zusätzlich konnte sich der Torhüter des Gastgebers bei Schüssen von Sebastian Urban und Eric Bierod auszeichnen.
Fazit: Ein in jeder Hinsicht verdienter Auswärtserfolg, der bei besserer Chancenverwertung durchaus auch höher hätte ausfallen können.
Ein Sonderlob verdient sicherlich der junge Schiedsrichter Maximilian Kebbel, der offensichtlich eine klare Vorstellung von einer Spielführung hatte, diese Linie konsequent verfolgte und selbst in der einen oder anderen kritischen Situation (zwei Elfmeter, Platzverweis) konsequent und sehr ruhig entschied, so das allein schon dadurch keine weitere Hektik aufkommen konnte. Kompliment!