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Braunfels trotz langem Überzahlspiel nur Remis gegen Viktoria Kelsterbach

FSV Braunfels  -  Viktoria Kelsterbach  0 : 0 (0:0)

Zum Saisonauftakt hat sich der FSV Braunfels einen Punkt gegen Viktoria Kelsterbach gesichert. Gegen den Vorjahreszweiten ist dies auf den ersten Blick kein schlechtes Ergebnis, berücksichtigt man aber die Umstände, unter denen das torlose Remis zustande kam, waren es auch zwei verlorene Punkte, denn der FSV spielte mehr als 75 Minuten in Überzahl, nach-dem Kelsterbachs Torwart Dominique Groß wegen einer Notbremse gegen Robin Fürbeth schon früh die rote Karte sah (13.). Für ihn verließ Stürmer Gerret Niederschlag das Feld und ins Tor kam der junge Salim Akaouch. „Natürlich hatten wir Chancen, um das eine Tor zu machen, dass heute wohl zum Sieg gereicht hätte“, bekannte der Braunfelser Co-Trainer Andre Pauly, der den in Urlaub weilenden Thorsten Dinkel an der Linie vertrat, „aber ich bin mit dem einen Punkt auch zufrieden. Es war ein Charakterspiel, in das wir besonders vor der Pause viele Leidenschaft eingebracht haben. Dabei hätten wir das eine Tor machen können.“ Pauly hatte dabei sicherlich noch die Chance von Robin Fürbeth vor Augen, der nach 12 Minuten alleine auf Groß zusteuerte, denn Ball aber überhastet über den Kasten schoß. Kurz darauf wurde er von besagtem Groß dann vor dem Strafraum von den Beinen geholt, nachdem er seinem Gegenspieler Tobias Fischer enteilt war. Den Wechsel im Tor verkraftete die Viktoria erstaunlich gut, denn Keeper Salim Akaouch musste nur noch einmal beherzt eingreifen, als er einen Flachschuss von Florian Winch reaktionsschnell zur Ecke lenkte (28.). Ansonsten tat sich der FSV in Überzahl sehr schwer, Wege und Lücken durch die Kelsterbacher Abwehr zu finden. Deren Trainer Ralf Horst stellte nach dem Platzverweis auf ein 4- 4 -1 System um, wobei Julien Antinac als einzige Spitze fungierte. Geschickt zog sich die Viktoria immer wieder in die eigene Hälfte zurück und machte dort die Räume eng. Für die Braunfelser bedeutete dies zwar viel Ballbesitz, aber wenig Effektivität, weil viel zu selten der Weg über die Außenpositionen gesucht wurde und zudem die Hitze allen Akteuren zunehmend zusetzte. Was dennoch in Richtung des Gästetores kam, wurde entweder vom Torwart entschärft, wie der Schuss von Robin Fürbeth (50.) oder landete um Zentimeter neben dem Tor, wie der abgefälschte Ball von Fürbeth (78.). Die Offensivbe-mühungen der Viktoria reduzierten sich angesichts der Unterzahl verständlicherweise auf ein Minimum, aber dennoch musste der Braunfelser Torwart Daniel Erbse zweimal sein Können unter Beweis stellen, als er vor der Pause gegen Marius Antinac rettete und nach dem Wech-sel einen Freistoß von Manuel May aus knapp 30 Metern mit einer Hand gerade noch über die Latte lenkte (64.). Mehr war für die Viktoria gestern nicht drin und so beschränkten sie sich auf die Sicherung des einen Punktes, der unterm Strich auch nicht unverdient war. Dem stimmte auch Andre Pauly letztlich zu. „Das Dümmste wäre es gewesen, bei Überzahl auch noch ein Kontertor zu fangen. Immerhin haben wir unsere gute Grundordnung gehalten und können so auch mit dem einen Punkt gut leben.“       

Braunfels: Erbse – Simon Schmidt, Schramm, Henrik Schmidt, Potapov – Celik, Fabrizio  – Assmann, Fürbeth, Schug (70. Schaffarz) – Winch (81. Seibel)

Kelsterbach: Gross – Thomasberger (68. Bouzarzar), Fischer, Brück, Mühl – Imsameh, May, Marius Antinac (58. Eichfelder), Machado – Niederschlag (14. Akaouch), Julien Antinac

Schiedsrichter: Frederik Angermaier (Bad Camberg)         

Zuschauer: 120

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karte: Henrik Schmidt, Fürbeth, Fabrizio (Braunfels) – May, Thomasberger (Kelsterb.)

Rote Karte: Groß (13. Kelsterbach, Notbremse)