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Interview mit Bernd Schröder

Claus Coester führte dieses Interview am 18.12.2008

Foto © Claus Coester

Bernd Schröder (Trainer)

Zur Person:

Alter:40 Jahre  

Beruf: Chemielaborant

Familienstand: verheiratet, 2 Kinder 

Sportliche Biografie:

1973 bis 1986 F bis B-Jugend SKV Büttelborn (Kreis Groß-Gerau)
1986 bis 1987 A-Jugend Offenbacher Kickers
1987 bis 1993 SKV Mörfelden
Davon 2 Jahre als Spieler in der 1.Mannschaft(damalige Landesliga)
3 Jahre Co-Trainer der 1.Ma. und Trainer der 2.Mannschaft
Später Trainer der 1.Mannschaft in der Bezirksoberliga
1992 Erwerb der Trainer B-Lizenz
Aktiver Schiedsrichter
1993 bis 1994 Trainer A-Jugend SKV Mörfelden
Saison `93/94 Trainer A-Ligisten SKG Erfelden
Saison `94/95 Trainer A-Ligisten SKG Erfelden
1996 Stützpunkttrainer des Kreises Groß-Gerau
1996 bis 1998 A-Jugendtrainer der Offenbacher Kickers
1997 Hessenmeister mit A-Jugend der Offenbacher Kickers
Aufstieg in die Bundesliga für Jugendmannschaften
1996 Erwerb der Trainer A-Lizenz
Mitglied im Bund Deutscher Fußballehrer
1998 bis 2000 Trainer des VFR Groß-Gerau in der Landesliga Süd
seit März 2001 Trainer der SG Kubach / Edelsberg
Saison 2003/04 Meister der Bezirksliga Limburg –Weilburg
Aufstieg in die Bezirksoberliga Wiesbaden
Saison 2004/05 Abstieg aus der Bezirksoberliga
Saison 2005/06 Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Bezirksoberliga
Saison 2005/06 Aufstieg mit der 2.Mannschaft in die B-Liga über Relegation
Saison 2007/08 Meister der Bezirksliga Limburg –Weilburg
Aufstieg in die Gruppenliga Wiesbaden

flw24 = Redaktion
BS = Bernd Schröder 

flw24: Herr Schröder, Kubach/Edelsberg belegt zu Beginn der Winterpause Rang 16 der Gruppenliga. Wie sehen Sie die Chancen auf den Klassenerhalt? 

BS: Die Chancen stehen gut, denn wir haben Rauenthal/Martinsthal hinter uns gelassen. Die Relegation ist durchaus in Reichweite. Ich gehe davon aus, dass es durch die Verbandsliga keinen vermehrten Abstieg gibt.

flw24: Ist für einen Verein mit der Struktur von Kubach/Edelsberg, wenn man an das Einzugsgebiet für neue Spieler denkt, die Gruppenliga verkraftbar?  

BS: Momentan haben wir Spieler aus unteren Klassen, damit meine ich, keiner bringt Erfahrung aus der Verbandsliga oder Hessenliga mit. Von daher halte ich das durchaus für möglich, denn wir befinden uns ja immerhin in der Liga und spielen nicht unter "ferner liefen". Spieler aus höheren Klassen sind für uns nicht machbar und auch nicht gewollt. Es soll im Rahmen bleiben. Die Verhältnisse sollen intakt bleiben.

flw24: Wann beginnen Sie mit der Vorbereitung für die Fortsetzung der Runde und worauf werden Sie ein besonderes Augenmerk dabei legen?

BS: Wenn Sie so wollen, gibt es kaum eine Winterpause. Im Januar wird regelmäßiges Hallentraining durchgeführt. Einmal pro Woche ist für jeden Spieler Pflicht, der Rest freiwillig. Ich lege, wie das normal ist, Wert auf Ausdauer. Insofern gehen wir diesmal einen neuen Weg, als wir den Herz-Kreislauf-Bereich und die Muskulatur im Fitness-Studio bei uns in Kubach besonders angehen.

flw24: Gibt es personelle Veränderungen in der Winterpause?  

BS: Nein, der Kader bleibt, wie er ist.

flw24: Herr Schröder, zu Ihrem allgemeinen Trainingskonzept: Welche Grundsätze bei der Trainerarbeit würden Sie hervorheben?

BS: Das ist vielschichtig: Die Grundüberlegung heißt, das Laufspiel zu optimieren. Dazu müssen wir die körperlichen Voraussetzungen schaffen. Nur über Kampf zum Erfolg zu kommen, das funktioniert in der Gruppenliga nicht. Deshalb werden wir Spielformen üben. Vereinfacht ausgedrückt: Der Aufbau aus der Abwehr heraus muss immer weiter verbessert werden. Man kann nicht nur mit langen Bällen operieren. 

flw24: Was haben Sie aus der ersten Saison in der damaligen BOL gelernt? 

BS: Ich habe gelernt, dass der Sprung von der KOL in die Gruppenliga (damals Bezirksliga/Bezirksoberliga, Anm. der Redaktion) größer ist, als man glaubt. Es sind eigentlich zwei Ligen Differenz. Immerhin habe ich mit Schwarzer, Kiefer, Kopp, Drossard und Eigenbrodt noch einen Stamm aus dem damaligen Kader. Auch diese Spieler mussten die eben beschriebene Erfahrung machen und haben daraus gelernt. 

flw24: Mit welchen Argumenten würden Sie einen neuen Spieler motivieren, sich der SG Kubach/Edelsberg anzuschließen? 

BS: Talentierten Spielern aus unteren Klassen empfehle ich, es zu probieren. Sie sollten bodenständig sein. Man sagt immer, er muss zu dem Verein passen. Die Voraussetzungen hier in Kubach/Edelsberg sind sehr gut.

flw24: Sie kennen die KOL LM/WB aus langen Jahren. Sehen Sie einen wirklichen Unterschied zu den unteren Mannschaften der GL und wenn, welchen?  

BS: Das ist schwierig zu beantworten. Die hinteren Gruppenligamannschaften werden in der KOL, wenn sie absteigen sollten, immer eine gute Rolle spielen. Man sieht es an Niederhadamar und uns. Abgestiegen haben beide Mannschaften in der unteren Liga gleich wieder dominiert. Das widerspricht nicht meiner grundsätzlichen Aussage über den Unterschied zwischen beiden Ligen, wie ich sie oben gemacht habe.

flw24: Wie sieht denn Ihre nächste sportliche Zukunft aus? Saison 2009/10? 

BS: Tatsache ist, dass ich aktuell Trainer in Kubach/Edelsberg bin und die Überzeugung habe, dass diese Mannschaft den Klassenerhalt schaffen kann. Was die Aussichten für nächste Saison betrifft: Der Verein hat wegen einer weiteren Zusammenarbeit angefragt. Aber ich habe, anders als sonst zu diesem Zeitpunkt, noch keine Entscheidung getroffen. Nach 8 Jahren darf man durchaus überlegen. Meine Entscheidung mache ich allerdings auf keinen Fall davon abhängig, ob wir die Liga halten.

flw24Herr Schröder, haben Sie ein prominentes Vorbild als Spieler/Trainer/Lieblingsverein/ und wenn ja, warum dieses?  

BS: Mein Lieblingsverein ist Borussia Mönchengladbach. Das rührt noch aus der Zeit, als Allan Simonsen da spielte. Vorbild als Trainer? Kein direktes, aber Trainern wie Magath oder Rangnick kann ich etwas abgewinnen. Deren Trainingsauffassung sagt mir zu. Finke gehört auch noch dazu.

flw24: Herr Schröder, ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche Ihnen für Ihre berufliche und private Zukunft alles Gute.