Wisst ihr noch? Würges holt den Kreispott

Der Kreispokalsieger von 2005. Fotos: Claus Coester

Timo Becker (links) im Zweikampf gegen Florian Dempewolf.

Erkannt? Miguel Granja als junger Spieler.

Die Spieler des RSV Würges bei der Siegerehrung.

Olaf Zuckrigl mit Wasserflasche und Physiotherapeut Mario Stenger bei der Siegerehrung.

Toni Stillger (KFA Limburg) gratulierte Kristian Szekeley zum Pokalerfolg.

Kreispokalfinale - 16. Mai 2005:

RSV Würges – TUS Dietkirchen 2:0 (0:0)

Wenn an der Dehrner Brücke mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen wird, so ist die Ursache nicht Hochwasser an der Lahn, sondern ein für dortige Verhältnisse ungewöhnlicher Zuschauerandrang. Mehr als 500 waren gekommen und sahen einen mühevollen Sieg des Landesligisten RSV Würges gegen den Bezirksligisten TuS Dietkirchen.

In der Eröffnungsphase hätte Matthias Sehr den Favoriten schon in Führung schießen können. Doch der Ex-Dehrner verzog (1.). Der Landesligist hatte in der Folge Feldvorteile, kam aber nur sporadisch zu Möglichkeiten, so Lustenberger nach Medaks Flanke. Doch Keeper Krebs war auf dem Posten. Andi Kappes' Schuss am Kasten vorbei war ein erstes Dietkirchener Lebenszeichen in der Offensive (25.).

Hinten stand die Meuer-Elf gegen die recht einfallslosen Versuche des RSV Würges gut postiert um den Routinier Olaf Zuckrigl. Jörg Keuter verdiente sich durch seine fast omnipräsente Defensivarbeit in dieser Phase ein Sonderlob. Das war dann bis zum Pausenpfiff die ganze Herrlichkeit der Chancen.

Der Underdog vom Reckenforst hatte gleich nach dem Seitenwechsel zwei Möglichkeiten durch Leander Voß und Olaf Zuckrigl.

Als Würges-Trainer Jürgen Menger, der bei der bis jetzt enttäuschenden Vorstellung seiner Spieler bemerkenswert ruhig geblieben war, seine Mittelfeldspieler Dylong und Ulmrich durch Brands und Szekely ersetzte, fiel eigentlich aus heiterem Himmel doch der Führungstreffer. Manuel Hartmann hatte von links geflankt, Manuel Meuth, der heute insgesamt wie sein Stürmerkollege Lederer blass blieb, war mit Kopf zur Stelle und markierte die Führung.

Für einen Moment musste man befürchten, dass damit der Bann gebrochen und Dietkirchen in die Knie gezwungen war. Doch der Bezirksligist kam nun zu seinen größten Möglichkeiten, nachem zuvor Meuth in der 68. Minute am glänzend reagierenden Matthias Krebs gescheitert war.

Dietkirchens spektakulärste Szene war Spielertrainer Thomas Meuer vorbehalten, der eine Maßflanke des quirligen Miguel Granja per Kopf an die Querlatte wuchtete. Den Abpraller köpfte Kappes knapp am Pfosten vorbei. Die andere große Chance für Dietkirchen machte Kai Tillmann, der heute für den etatmäßigen Keeper Morawiec das Tor hütete, zunichte, als er einen Schrägschuss von Voß um den Pfosten lenkte. Wieder hatte der talentierte Granja die Vorarbeit geleistet.

Auf der Gegenseite boten sich den Menger-Schützlingen noch etliche Einschussmöglichkeiten. Aber sie hatten heute kein Glück an den Stiefeln.

Als Krisztian Szekely kurz vor Toresschluss auf und davon stürmte, wurde er von Mario Jeuck regelwidrig gebremst. Jeucks rote Karte und Szekelys Elfmeter zum 2:0 fielen sozusagen zeitgleich mit dem Schlusspfiff des mit seinen Assistenten korrekt agierenden Referees Klaus Orschel (Elbgrund).

Thomas Meuer zog ein zufriedenstellendes Fazit:"Wir haben lange die Null gehalten und in den Zweikämpfen gut gestanden. Schade, dass wir bei unseren guten Möglichkeiten nicht zum Ausgleich gekommen sind."

Sein Kollege Jürgen Menger war zu keinem Kommentar bereit. Er hatte seine Spieler nach der kurzen Siegerehrung durch Toni Stillger (KFA) zum Sitzkreis auf den Rasen gebeten. Ob es sich um eine Laudatio oder eine leise Gardinenpredigt gehandelt hat, dürfte unschwer zu erraten sein.

RSV Würges: Tillmann, Sehr, Dylong (57. Szekely), Hartmann, Ulmrich (58. Brands), Bilir, Medak (77. Schneider), Becker, Lederer, Meuth, Lustenberger.

TuS Dietkirchen: Krebs, Jeuck, Keuter, Meuer, Zuckrigl, Kremer (88. Afeworki), Dempewolf, Granja, Kappes, Voß, Pötz (70. Abdelwahab).

Tore: 1:0 Meuth (58.), 2:0 Szekely (91. FE).