flw24 Experten-Tipp

Der flw24 Experten-Tipp mit Rainer Schmitt

Unser heutiger "Experten-Tipper" ist Rainer Schmitt, der uns allen als Schiedsrichter, aber auch aus dem TT-Sport bekannt sein dürfte. (Foto: privat)

Rainer bei der TSG Oberbrechen - 1983. Untere Reihe, 3. von links. (Foto: privat)

Ein Bild aus glanzvollen Zeiten mit der TSG Oberbrechen. Hier im Spiel gegen den RSV Würges (1983). (Foto: privat)

Volunteer bei der Tischtennis-Europameisterschaft 2022 in München. (Foto: privat)

Gruppenfoto bei der Tischtennis-Europameisterschaft 2022 in München. (Foto: privat)

Für den heutigen Experten-Tipp konnte wir Rainer Schmitt gewinnen, der vielen aktiven Kickern im Kreis als Schiedsrichter bekannt sein dürfte. Rainer verbrachte seine komplette Jugendzeit bei seinem Heimatverein TSG Oberbrechen und stieg mit den Senioren bis in die Landesliga auf. Zum Ende seiner Laufbahn kickte der heute 59-jährige noch ein paar Jahre in Steinbach und Schupbach und war unter anderem als Jugendtrainer und Klassenleiter aktiv. Im nachfolgenden Bericht erzählt uns Rainer auch von seinen anderen sportlichen Leidenschaften und gibt einige interessante Einblicke in seine Laufbahn.

Viel Spaß beim Lesen!

 

Jugendjahre bei der TSG Oberbrechen

Rainer begann als 5-jähriger in seinem Heimatort Oberbrechen bei der dortigen TSG in der E-Jugend mit dem Fußballspielen. Neben dem Vereinssport war es in den 60er und 70er Jahren natürlich auch gang und gäbe, auf den örtlichen Bolzplätzen zu kicken. Auf dem Platz, wo heute in Oberbrechen die Tennisplätze sind, war damals der Bolzplatz, wo nach der Schule immer gekickt wurde, „ab und zu haben wir auch auf dem Hengel gebolzt, wenn wir mit dem Fahrrad hochgefahren sind“, erzählt Rainer. An seine Juniorenzeit hat der 59-jährige auch noch einige tolle Erinnerungen: „Ich habe in der E-Jugend Mittelstürmer gespielt und viele Tore geschossen. In der Halle habe ich mal in einer Spielrunde von 19 Toren alleine 17 gemacht.“ Zudem wurde Rainer mit seiner Mannschaft in der E-Jugend Kreismeister und Hallenmeister. Bis zur D-Jugend agierte Rainer als Mittelstürmer, ab der C-Jugend ging es immer weiter zurück bis hin zum Libero, was er auch als seine Lieblingsposition bezeichnet. Als besonders starke Gegner in der damaligen Zeit hat Rainer vor allem die Jugendmannschaften von Würges/Erbach und Elz in Erinnerung: „Die waren immer schwer zu schlagen. Später in der Jugend gab es immer den Zweikampf mit Würges/Erbach um den Titel, die hatten unter anderem Dies, Dannewitz, Holger Held oder Bernd Eufinger, der ja mal bei der Eintracht war, in ihren Reihen. In den Partien gegen Elz spielte ich öfters gegen Michael Blättel.“

Fußball war aber nicht das einzige Hobby von Rainer. Im Alter von 10 Jahren fing er beim TTC Oberbrechen auch mit dem Tischtennis an und hatte auch viel Spaß an der Sportart mit dem kleineren Ball. Neben seinen Freizeitaktivitäten war es damals auch selbstverständlich, dass Rainer im elterlichen Betrieb mithalf: „Meine Eltern hatten Landwirtschaft. Ich habe vor dem Training einige Dinge im Stall vorbereitet, wie Dickrüben vor die Krippen legen und Heu und Stroh von der Scheune runterwerfen und Eimer mit gemahlenem Schrot in den Stall bringen“, erzählt Rainer.

 

Meisterschaften & Aufstiege mit den Senioren

Nach der Juniorenzeit bei der TSG erfolgte der nathlose Übergang zu den Senioren. Im ersten halben Jahr wurde Rainer vor allem bei der „Heimbel“, der zweiten Mannschaft der TSG, eingesetzt. Da er dort mit seinen Leistungen überzeugte, bekam er seine Chance in der 1. Mannschaft und war seitdem dort Stammspieler. Meistens spielte Rainer im defensiven Mittelfeld oder wechselte sich mit Werner Schupp als Libero ab und bekam dann die mitunter schwere Aufgabe, den Spielmacher des Gegners in dessen Spielregie einzuschränken. Sportlich verlief die Zeit auch sehr erfolgreich. Die TSG wurde sowohl in der Kreisliga A als auch anschließend in der Bezirksliga Meister und feierte den Aufstieg in die Landesliga. „Wir spielten vier Jahre lang in der Landesliga fast nur mit Einheimischen. 1985 gewannen wir auch den Kreispokal gegen den ranghöheren RSV Würges mit 2:1 in Selters. Wir hatten zu der Zeit eine starke Truppe mit einer guten Mischung von Jung und Alt und Hansi Steinebach als Kapitän, der die Truppe führte. Nach dem Abstieg 1986 mit der TSG hatte Rainer eigentlich schon einen Vertrag beim RSV Würges unterschrieben, aber aufgrund eines Mittelfußbruchs im letzten Spiel für Oberbrechen platzte der Wechsel doch noch. Nach Heirat und Umzug nach Steinbach spielte Rainer für ein paar Jahre beim dortigen FC und wurde einmal Meister, anschließend ging es für ihn wieder zurück zur TSG. Unter dem damaligen Trainer wurde er aber nur in der 2. Mannschaft eingesetzt, weshalb er zurück zum FC Steinbach wechselte. Zum Abschluss seiner langen Laufbahn spielte er bis zum 41. Lebensjahr noch beim TUS Schupbach in der B-Liga. Ein Schienbeinkopfbruch sorgte dann für das Karriereende, danach war Rainer noch einige Jahre bei den Alten Herren des FC Steinbach und SV Hundsangen im Einsatz.

 

Tätigkeiten als Trainer, Jugendleiter, Klassenleiter und Schiedsrichter

Rainer war aber nicht nur Spieler, sondern engagierte sich auch als Jugendtrainer. So trainierte er zum Beispiel die D-Jugend der JSG Steinbach/Zeuzheim und war mit seiner Mannschaft bei einem internationalen Turnier im holländischen Michielsgestel. Gemeinsam mit befreundeten Teams aus der Region, wie zum Beispiel Niederbrechen, Offheim oder Weinbachtal, erlebte die JSG dort einige unvergessliche Tage. Darüber hinaus war Rainer auch lange Jahre Jugendleiter in Steinbach und Klassenleiter der G- und F-Junioren und ist aktuell noch als Schiedsrichter in den unteren Klassen aktiv. Neben seinen weiteren Hobbys Wandern und Tanzen engagiert sich Rainer auch als Schiedsrichter im Tischtennis und seit 2006 als Volunteer bei Tischtennis-Großveranstaltungen. Fan ist er übrigens seit gut 15 Jahren von der Werkself aus Leverkusen, wo mit dem Brasilianer Lucio, ebenso wie Rainer ein Libero, auch einige Jahre sein Idol kickte.

 

Zuschauer sollen weiterhin gutes Niveau im Fußballkreis zu sehen bekommen

Bezüglich der aktuellen Lage im Amateurfußball hofft Rainer, dass Corona in dieser Saison keine größere Rolle mehr spielen wird. „Die Stadien sind alle wieder brechend voll, aber die letzten Jahre ohne Zuschauer – das war nix, auch für die Spieler nicht. Ich hoffe, dass die Corona-Zahlen nicht mehr dramatisch ansteigen.“ Zudem hofft Rainer auch, dass die ranghohen Teams ihre Rolle in Hessenliga und Verbandsliga gut spielen und die Klasse halten werden, damit die heimischen Zuschauer weiterhin höchstes hessisches Niveau im Kreis sehen können. Wichtig wäre in diesem Zuge auch, „dass auch die kleinen Vereine nicht langfristig die ganzen Talente an die Aushängeschilder verlieren, sondern dass diese wieder zu ihren Stammvereinen zurückkehren, um dann mit den Kumpels auf dem Platz zu stehen“, findet Rainer. Zudem hofft er, dass der Fußball in der Region keine Probleme mit der Anzahl der Mannschaften in den oberen kreisgebundenen Jugendklassen bekommt und dass Gewalt und Diskriminierung auch in Zukunft auf dem Sportplatz nichts verloren hat und Spieler, Fans und insbesondere die Schiedsrichter geschützt sind.

 

Wir bedanken uns bei Rainer Schmitt für die sehr interessanten Eindrücke aus seinem sportlichen Bereich und wünschen Ihm alles Liebe und Gute, vor allem weiterhin viel Gesundheit. 

 

Wenn Du 3 Wünsche hättest, welche wären das?

 

  1. Dass das Leben trotz Krieg, Corona, Inflation und Klimawandel weiterhin lebenswert und bezahlbar für alle bleibt.
     
  2. Dass Bayer 04 Leverkusen mal Deutsche Meister wird.
     
  3. Ganz, ganz viel Gesundheit, um mit der Familie und Freunden auch im Alter noch schön leben zu können.
     

 

Nachfolgende Begegnungen wurden von Rainer Schmitt und FLW24 getippt:

             
  Heimmannschaft   Auswärtsmannschaft   Experten-Tipper FLW24
             
Hessenliga SV RW Hadamar   Eintr. Stadtallendorf   1:4 2:2
             
Verbandsliga RSV Weyer   FC Waldbrunn   2:2 3:3
             
Gruppenliga VfR 07 Limburg   SG 01 Hoechst   2:1 3:1
             
Kreisoberliga (1) SV Mengerskirchen   TuS Frickhofen   5:2 4:2
             
Kreisoberliga (2) SG Kirberg/Ohren   TSG Oberbrechen   2:4 1:3
             
Kreisliga A FSG Dauborn/Neesbach   FSG Wirbelau/Schupb./Heckh.   1:3 2:3
             
Kreisliga B I FSG Gräveneck/Seelbach   TuS Löhnberg   3:2 2:2
             
Kreisliga B II FSG Bad Camberg/Dombach   FSV Würges   1:1 2:2
             
Kreisliga C I SG Niedertiefenbach/Dehrn II   VfL Eschhofen II   3:2 4:2
             
Kreisliga C II Werschauer SV   FC Rubin Limburg-Weilburg   3:3 2:3
             
Kreisliga B/C Reserve TuS Drommershausen II   TuS Linter III   2:4 1:2
             
3. Liga (SV Wehen Wiesbaden) SC Verl   SV Wehen Wiesbaden   2:2 1:2
             
2. Liga (Darmstadt 98) SV Darmstadt 98   SpVgg Greuther Fürth   4:1 2:2
             
Spiel meines Lieblingsteams Bayer 04 Leverkusen   VfB Stuttgart   4:1 3:2